Sonntag, 27. November 2011

November

Im November ist (wie in jedem Monat) viel passiert. Die Jugend hat ihre ersten diakonischen Aktionen gestartet und ist (zu meiner Freude) sehr begeistert dabei. Interessant ist, dass wir nicht durch unsere Anstrengung daran gekommen sind, sondern dass sich einfach "zufällig" diese Gelegenheit ergab als wir sie brauchen konnten.
In diesem Monat gab es sowieso einige "Zufälle" die mich grad ganz schön ins Grübeln bringen.
Die sind aber zu privat um sie hier zu posten.*
Die Wahl meines nächsten Praktikums und des Themas meiner Beachelor-Thesis treiben mich schon wesentlich mehr um und es fällt mir schwer einfach ruhig zu bleiben und Gott zu vertrauen, dass ich schon rechtzeitig das Richtige finde.
Ansonsten hatte der November seine deutlichen Höhen und Tiefen. Die dritte Novemberwoche war eine reine Katastrophe. Vor allem am Dienstag und am Mittwoch hat wirklich gar nichts so funktioniert wie ich es mir vorgestellt habe. Nachher bin ich zu einem Freund um dort zu lernen, dass hat zumindest ein wenig geholfen.
In der vierten Woche habe ich nicht nur eine Prüfungsleistung hinter mich gebracht und viele andere Dinge erledigt, sondern mich auch (zurecht) auf ein wundervolles Wochenende gefreut.
Für die letzte Woche habe ich mir vorgenommen ganz viele Bücher fürs Studium zu lesen und viele Freunde und alte Bekannte zurufen mit denen ich schon länger nicht mehr gesprochen habe.

*Anmerkung für mich: Sind in den Entwürfen.

Freitag, 21. Oktober 2011

Juli, September, Oktober

Ferien, Ferien, Ferien... Was soll ich tun mit so viel Zeit?
Aus dem Nebenjob ist dieses Mal wieder nichts geworden. Mein Urlaub lag genau in der Mitte und sperrte damit längere Verpflichtungen. Mein Urlaub war sehr erholsam (erholsam wovon?) und ich konnte abschalten und mich meinen Hobbys widmen.
Sehr entscheidend war für mich der Juli. Da möchte ich nochmal meinen ziemlich depressiven Post vom 24. Juli herausheben. Vielleicht war das mein wichtigster Tag in diesem Jahr.
Jedenfalls gehe ich seit diesem Tag wesentlich besser mit mir um als in den 5 Jahren davor und eine Menge Fragen die mich in diesem blog beschäftigt haben konnte ich mir beantworten.

Ursprünglich hatte ich gedacht unsere Jugendgruppe würde in diesem Herbst auf 2 Familien zusammenschrumpfen. Zu meiner Überraschung ist das Gegenteil passiert und die Gruppengröße ist nahezu explodiert. Jedenfalls sind über 20 Teilnehmer sonst nur bei groß vorbereiteten Events der Fall. Die Pastorentöchter und der neue Jugendreferent haben sich anscheinend gut eingefunden und die 16 bis 18 Jährigen kommen plötzlich. Ich freu mich und danke Gott. An mir liegt diese Entwicklung jedenfalls nicht, auch wenn mir von verschiedenen Seite gesagt wurde ich hätte das, nach all meinem Einsatz in den letzten Jahren, verdient.
Grad hab ich den Eindruck es knickt wieder ein, aber das ist nur so ein Gefühl und muss sich nicht bewahrheiten.

Das Studium hat wieder angefangen und ich habe einen sehr merkwürde Stundenplan der jegliches Routinegefühl verhindert. Von den Fächern die ich habe sind ein, vielleicht zwei ganz gut. Beim Rest kann ich den Nutzen für meinen späteren Beruf nicht erkennen. Ich bin aber sehr glücklich wieder eine Aufgabe zu haben.

Freitag, 30. September 2011

Homosexualität

ist ein Thema das man komischer Weise ständig aufgedrückt bekommt, obwohl man darüber gar nicht reden will. Irgendwie scheint dieses Schlagwort jedem in den Sinn zu kommen der die Kirche kritisieren will und zwar völlig unabhängig von der eigenen sexuellen Ausrichtung. (Was diese ganze Sacher noch dubioser macht.)
Warum ist die Haltung der Kirche für Menschen die keine zehn Pferde in solch ein Gebäude bringen würde so wichtig???

Da ich dieses Thema totlangweilig und das ganze Tohuwabohu darum völlig übertrieben finde habe ich dazu hier keine Stellung bezogen. Solange ich keinen Kontakt zu Menschen habe, die nicht heterosexuell empfinden hat das Ganze für mich auch keinerlei Bedeutung.
Nun mehrt sich in meinem Bekanntenkreis der Anteil an Lesben und Bisexuellen und ich fühle mich gedrungen ein Statement abzugeben, wie ich aufgrund meines Glaubens darüber denke.

Welche Bibelstellen gibt es dazu?
Man muss tatsächlich suchen um Stellen zu finden in denen Homosexualität vorkommt. Das Thema war früher wohl nicht ansatzweise so dominant wie heute.
Im Altentestament im 3. Buch Mose Kapitel 18 gibt es eine Aufzählung von Geboten über Sex. Bei genaueren lesen, kann man feststellen dass die benannten Praktiken unterschiedlich bewertet werden und eine Art Ranking bilden.
Gleichgeschlechtlicher Sex wird hier zwischen dem Verbrennen der eigenen Kinder zu Opferzwecken und Sex mit Tieren eingeordnet.

Im Neuen Testament ändert sich an der Einstufung von Homosexualität nichts. So lesen wir beispielsweise im 1.Timotheus 1 Vers 9 und 10: "Wir dürfen nämlich eines nicht vergessen: Das Gesetz ist nicht für Menschen da, die tun, was Gott will, sondern für solche, die sich um Recht und Ordnung nicht kümmern. Es ist für Sünder bestimmt, die Gott und seine Gebote verachten, für Leute, die Vater und Mutter töten, Mord
 und Unzucht begehen und als Männer mit Knaben oder ihresgleichen verkehren, für Menschenhändler und solche, die lügen und falsche Eide schwören oder sonst etwas tun, was im Widerspruch zur gesunden Lehre steht." (Nach der Guten Nachricht Übersetzung)


Es verwundert also nicht wenn Homosexualität in den Kirchen kein hohes Ansehen genießt. Doch obwohl Homosexualität in der Bibel nur äußerst selten erwähnt wird, schenken viele Christen unbiblischer Weise dieser Sünde sehr viel Beachtung. Ich kenne keine einzige Sünde die nur ein Zehntel der Aufmerksamkeit bekommt und bei der so viele Menschen meinen ihre Mitmenschen ermahnen zu müssen.
Warum genießt diese Sünde eine solche Sonderstellung?
Bisher konnte mir das niemand überzeugend erklären, doch auch hier ist eine biblische Begründung möglich. So heißt es im ersten Korinterbrief in Kaptiel 6 Vers 18: und 19: "Hütet euch vor der Unzucht! Alle anderen Sünden, die ein Mensch begehen kann, betreffen nicht seinen Körper. Wer aber Unzucht treibt, vergeht sich an seinem eigenen Leib. Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt? Gott hat euch seinen Geist gegeben und ihr gehört nicht mehr euch selbst."

Jetzt habe ich die Wörter "Sünde" und "Unzucht" ins Spiel gebracht. Ich halte hier einen Definitionsversuch für angebracht:
Sünde ist, einfach gesagt, das was uns von Gott trennt. Im Christentum ist die Trennung von Sünde und Sünder sehr wichtig. Der Vater liebt seinen Sohn auch wenn das Kind schlecht mit sich selbst umgeht, anderen Kindern Schaden zufügt oder sich dem Vater gegenüber negativ verhält. Das Bild ist eigentlich selbsterklärend, wenn man darüber nachdenkt.
Gott hat eine bestimmteVorstellung von der Lebensweise des Menschen.Auch das spielt in die Vater-Kind-Beziehung ein.
Abweichungen von Gottes Vorstellung  bezüglich Sex ist Unzucht.
Unzucht ist ein sehr umfangener Begriff. Ich würde Unzucht mit jeglichem Geschlechtsverkehr außerhalb einer heterosexuellen Ehe umschreiben. Wobei damit natürlich nicht alles abgedeckt ist.

In Satiresendungen wird sich immer wieder über Aussagen lustig gemacht in denen zwischen homosexuell sein und Homosexualität ausleben unterschieden wird. Die ist aber wichtig, weil ein Zustand keine Sünde sein kein. Ein Zustand kann nur zu Sünde führe. Hier geht es einfach darum, dass Gott keinen Menschen für seine Gefühle zur Rechenschaft zieht. Nur dafür was wir mit ihnen machen. Für Betroffene kann das sehr wichtig und tröstend sein.

In diesem Kontext ist es mir wichtig darauf hinzuweisen, dass das Seelenheil in der Bibel nicht von der Sexualität eines Menschen abhängt. Das hängt von ganz anderen Dingen ab und ist Zentrum des chrislitchen Glaubens. Fest steht aber, dass Gott heterosexuelle Menschen genauso liebt wie Homosexuelle.

Wann ist es wichtig, wie Homosexualität von Christen eingestuft wird? Bei der Verbreitung des Christentums kommt man um Begriffe wie Buße und Umkehr nicht herum. Wir sollen die Menschen dazu aufrufen ihren Lebensstil zu ändern und fortan nach Gotte(sVorstellungen) auszurichten.
Sich in seinem Verhalten nach christlichen Maßstäben auszurichten ist immer mit der Hinwendung zu Gott verbunden.
Nirgendswo in der Bibel werden die Heiden dazu aufgerufen sich an Gottes Geboten zu halten, auch wenn sie nicht an Jahwe glauben. Sie werden höchstens dazu aufgerufen Jahwe als ihren Herrn anzuerkenen und dann aber auch entsprechend ihrer Überzeugung zu handeln.

Daher werde ich meinen Freundinnen und Bekannten ihre Sexualität auch nicht vorwefen solange sie von Jesus nichts wissen wollen. Was soll ein Mensch mit Sünde anfangen, wenn er nicht an Sünde glaubt?
Ich kann auch nicht davon ausgehen, dass sie Sünde und Sünder so präzise unterscheiden wie ich. Sie würden sich lediglich als Menschen abgelehnt fühlen.
Meiner Erfahrung nach reagireren Lesben (über Schwule kann ich nicht reden, da ich keine Bekennenden kenne) hochsempfindlich, wenn man nur andeutet man könnte ihre Sexualität als negativ ansehen. Ich kann es ihnen auch nicht verübeln schließlich gibt es in den Medien zahllose versteckte Witze in denen Homosexuelle stigmatisert werden. Da merkt man von der so hoch gepriesenen Toleranz wenig.
Gerde wir Christen sollten das nachvollziehen können, da wir auch immer wieder mal Zielscheibe werden. Und bei uns geht es nicht um unsere Intimsphäre.


Am Ende zählt für mich nur, dass Jesus homesexuelle Menschen genauso liebt wie Heterosexuelle und wir Christen gut daran täten es genauso zu tun.

Montag, 12. September 2011

Vertrauen - Nachtrag

Hmm vor ein paar Jahren wäre ich mit der Antwort aus dem letzten Post wohl unzufrieden gewesen. Daher ergänze ich was.

Wenn es grad nichts gibt bei dem mein Gottvertrauen zu einer Handlung resultiert. Kann ich dann mein Christsein grad nicht ausleben?
Doch kann man! Zum einen gibt es die Früchte des Geistes. Wenn der Heilige Geist in uns lebt verändert er unseren Charakter und unser Charakter bestimmt unser handeln. Ich ermutige auch ausdrücklich dazu das zu tun was uns wichtig ist (wie z.B. die ersten Christen in Agp 2,42), "denn Gott selbst bewirkt in euch nicht nur das Wollen, sondern auch das Vollbringen, so wie es ihm gefällt" (Philliper 2,13).
Manchmal geht es auch nur darum dort zu blieben wo man gerade ist und weiterhin zu tun was man bereits macht. Ich hab z.B. oft nicht verstanden warum ich noch in meiner Heimatstadt bleiben und meine Arbeit in der Gemeinde weiterführen soll. Jetzt verstehe ich es. Da sind wir aber auch schon wieder beim Vertrauen. Ich vertraue darauf das ich dem Ort bin an dem Gott mich haben will und stelle es nicht ständig in Frage. Wenn ich etwas anderes machen soll wird Gott sich schon melden oder eine Gelegenheit schafften die dafür gemacht ist.
Jesus hat auch nicht anders gelebt. Jesus ist nicht morgens mit der Idee aufgestanden "Hmm heute wärs ja mal ganz nett wenn ich jemanden heile" und hat sich dann zum nächsten Krankenhaus aufgemacht sich den nächstbesten Patienten geschnappt und ihm die Hände aufgelegt. Er ist durch das Land gezogen und hat von Gottes Reich erzählt und das Gesetz ausgelegt. Und dabei, in seinem Alltag, sind ihm Menschen begegnet. Manche haben ihn überrascht (Lk 7,9), manche hat er lieb gewonnen (Mk 10,21), manche fand er auf Bäumen (19,5). In Lukas lesen wir schon in zwei Abschnitten von Simon bevor Jesus ihn zum Jünger berief. Ob Jesus wohl ahnte wie viel Zeit er mit diesem Mann verbringen würde als er ihn das erste mal traf?

Naja Jesu Leben war auch sehr stark vom beten und hören auf Gott bestimmt und daher trifft meine Ausführung oben nicht das ganze Bild. Ich möchte nur sagen, dass man sich keine Sorgen machen braucht irgendwas wichtiges zu verpassen, weil man gerade mal nett in der Hängematte liegt und das Leben genießt, anstatt pausenlos in der Bibel zu lesen oder irgendwas anderes frommes zu machen. So kann man sich sein Leben nämlich auch kaputt machen.

P.S: Ich wäre beunruhigt wenn Bibellesen und beten mit der Zeit nicht zu einem immer natürlicherem Teil des Lebens würden.

Sonntag, 11. September 2011

Vertrauen 2

Einer der zentralsten Fragen meiner letzten 6 Lebensjahre war: Wie (er)lebe ich meinen Glauben im Alltag?

Die Frage klingt so einfach, kurz und simpel. Und doch hat es diese Frage in sich. Ich bin an dem Punkt angelangt an dem ich diese Frage beantworten kann. Der Weg zur Antwort war sehr kompliziert. Die Antwort ist nun genauso kurz wie die Frage: Ich vertraue Gott (nicht nur) in meinem Alltag.

Ich vertraue IHm all meine Sorgen an.
Ich vertraue darauf das ER Situationen in der Hand hat und sich um alles kümmert das ich nicht beeinflussen kann.

Es gibt Punkte da fällt es mir recht leicht Gott zu vertrauen und andere an denen ich feststellen muss dass ich nicht vertrauen kann. (z.B. darauf, dass Gott meine chronischen Halsschmerzen heilt. Das liegt, aber auch daran, dass ich mir nicht sicher bin, ob der Zeitpunkt dafür schon gekommen ist.)
Aber ich bin mir sicher auf dem richtigen Weg zu sein.

Sonntag, 31. Juli 2011

Nachtrag

Es wäre nicht fair meinen letzten Artikel so stehn zu lassen ohne zu erwähnen was seitdem geschah. Gleichzeitig fällt es mir sehr schwer es in Worte zu fassen und eine kausale Erklärung kann ich leider auch nicht bieten.



Es hat sich etwas verändert. Kämpfe die ich stetig verlor waren nicht verschwunden. Aber dort wo ich aus eigener Kraft scheiterte war es so als ob ich meine eigene Stärke gar nicht mehr benötigen würde. Es funktionierte einfach so.

Ich habe versucht das zu erklären. Letztendlich kann ich aber nur sagen, dass ich das Jesus zu verdanken habe.
Heute morgen im Gottesdienst hat der Prediger etwas von dem was ich erlebt habe erklärt. Gerne würde ich es wiedergeben, doch es sitzt zu tief in mir als das ich es auf eine interlektuelle Art und Weise wiedergeben könnte.

Sonntag, 24. Juli 2011

Warum sündigt der Mensch?

Es sind die Momente in denen ich mich selbst nicht verstehe. Die Momente für die ich mich später schämen werde. Was mich dann am meisten erschreckt ist, wenn ich feststellen muss, dass ich abstumpfe oder kapituliere.
Es fällt mir schwer darüber zu schreiben. Es gibt keine Entschuldigung und nichts mit dem ich mich glaubhaft rechtfertigen könnte. Daher will ich nicht versuchen mich raus zureden.

Ich stelle wieder neu fest wie sehr ich von Gottes Gnade abhängig bin und es fällt mir immer noch schwer zu verstehen warum ich Jesus so viel Wert bin, dass er damals für mich an Kreuz gegangen ist.

Denn auch wenn meine Sünde gesühnt ist, so bin ich immer noch ein Sünder (dem vergeben wurde) und ich werde bis zu dem Tag an dem ich diese Erde verlassen werde weiter sündigen. Ich werde weiter von Jesu Gnade abhängig bleiben und trotzdem seine Liebe mit Füßen treten.
(Ob das so theologisch korrekt ist weiß ich nicht, aber so kommt es mir vor.)

Die Frage die für mich bleibt ist, wie ich damit und mit mir umgehen soll.

Sonntag, 17. Juli 2011

Jogurt

Jogurts (u.ä.) sind eine tolle Sache. Ich esse sie zu fast jeder Gelegenheit:Wenn ich in die Küchekomme, aus Langeweile, in Arbeitspausen, beim Fernsehen, wenn ich nach Hause komme, als Vorspeise, weil mit gerade danach ist, weil ich den Kühlschrank öffne, als Nachspeise - mit anderen Worten: Ich liebe die Dinger. Auf meinem Schreibtisch Türmen sich meist diverse leere Puddingbecher mit einem Löffel darin.

Als meine Eltern dieses Wochenende einkaufen waren und neben einer Palette Schoko-Vanille-Puddings, etwa einem Dutzend Jogurts und ebensovielen Milchreis und Grießpuddings stellte sich mir nur eine Frage. Was sollten wir denn morgen essen???
Ok, so hoch ist unser Verbrauch dann doch nicht. (Wenn ich einen Tag zu Hause verbringe liegt mien Verbrauch so bei 4 bis 5 Stück pro Tag) Warum erzähle ich hier davon? Es verdeutlicht mein Problem als ich vor ein paar Wochen einen Entschluss fasste. Ich wollte das von mir oft aufgeworfene Thema Fasten auch mal praktisch angehen.

Und so kam es das ich einen Tag auf jegliche feste Nahrung verzichtete. Das mir angekündigte Hungergefühl blieb aus. Davon merkte ich irgendwie nichts und wie ich später feststellte ließ ich das Frühstück am folgenden Tag aus, weil ich zu Faul war mich aus meinem Schreibtischstuhl zu erheben.
Kopfschmerzen hatte ich schon, aber das hatten an diesem Tag irgendwie alle. Es war ein sehr schwüler Montag und das Wette rmachte allen zu schaffen, zudem hatte ich den großteil des Tages vor dem PC gesessen, was ebenfalls zu Kopfschmerzen führen kann.
Nein, mein Problem lag bei den Jogurts. Wie aus Reflex öffnete ich an besagtem Tag mehrmals den Kühlschrank nur um mich kurz vor öffnen des Plastikbehälters an mein Vorhaben zu erinnern und den Becher deprimiert wieder zurückzustellen.

Ansonsten war der Tag nicht anders als andere Tage. Dennoch habe ich beschlossen nun jeden Montag zu fasten, weil ....
Hmm ja warum eigentlich? Vielleicht, weil ... nein das ist es auch nicht. Also irgendwie habe ich das Gefühl das es was gutes ist und das es gerade irgendwie dran ist.

Aber, wenn sich der ein oder andere Leser hierher verirrt der auch Erfahrung mit dem Fasten gemacht hat würden mich diese Erfahrungen interessieren.

P.S. Ich entschuldige mich hiermit für all die Rechtschreibefehler auf meinem blog, auch wenn sie ein Teil von mir sind.

Sonntag, 3. Juli 2011

Ein lebendiger Gott

Ich glaube an einen lebendigen Gott. Ich glaube nicht an ein Prinzip, ein System, eine Idee, einen Verhaltenskodex oder eine Religion. Ich glaube an einen Gott mit Persönlichkeit. Jemanden mit dem man kommunizieren kann, der eine Meinung hat, dem Manches wichtiger ist als Anderes. Einen Gott der Emotionen hat und auf das reagiert was er in dieser Welt sieht.
Das klingt sehr menschlich. Ist aber auch nicht verwunderlich. Schließlich sind wir ja nach seinem Bilde geschaffen worden. ;-)

Was bedeutet das nun für uns, das Gott tatsächlich lebt. Nun über die Frage, ob es diesen Gott gibt oder nicht kann man jahrelang streiten. Doch man wird es auch mit der besten Argumentation weder beweisen noch widerlegen können. Ein Zeitvertreib der viel Spaß bereiten kann, aber (wie bei jedem guten Hobby) nie sein endgültiges Ziel erreichen wird.
Die Berechtigung zum Glauben an diesen einen Gott kann nur ein einziges Kriterium liefern: Die Realität. Es muss sich in der Wirklichkeit, im (eigenen) Leben die Situation ergeben, dass ein Zusammenhang zwischen dem Erlebten und Gottes Handeln nicht mehr zu leugnen ist.

Darum sollte es für uns Christen immer natürlicher werden uns (und damit meine Gläubige, wie Andersgläubige) darin zu ermutigen, Gott die Chance zu geben seine Existenz durch sein Handeln zu beweisen. Das Experiment zu wagen, ob Gott denn Eingreift wenn man Ihn bittet.
Gott selbst scheint es jedenfalls sehr wichtig zu sein uns seine Heiligkeit zu beweisen. Ich erinnere daran, dass Mose nicht mit nach Israel durfte, weil er Gott die Möglichkeit sich seinem Volk zu beweisen genommen hatte.

Nun Gott liegt ja nicht träge in seiner himmlischen Hängematte und wartet darauf, dass wir Ihn bitten dies oder jenes zu tun, damit Er sich zeigen kann. Gott handelt ständig in dieser Welt. Allerdings kommt es eher selten vor, dass die Menschen einen Zusammenhang zwischen dem was sie in der Zeitung lesen und dem was Gott in die Wege geleitet hat.
Und da kommt m.M.n. die Fürbitte ins Spiel. Es ist doch komisch. Da ist ein Gott der alles weiß. Er weiß alles über uns, über unsere Gedanken, unsere Sehnsüchte, unsere Vergangenheit und unsere Zukunft. Warum ist es dann wichtig, dass wir aussprechen was uns bewegt. Da ist für Gott doch nichts neues dabei. Langweilt Ihn das nicht? Er erhört unsere Gebete doch schon bevor sie geäußert wurden. (Psalm 139,4 + eigene Erfahrungen)
Warum ist es Gott denn wichtig, dass wir Ihn bewusst um etwas bitten?
Auf diese Weise kann Gott diesen Zusammenhang zwischen Ereignissen und Ihm und somit seiner Existenz beweisen.

Nun bisher habe ich mich auf sehr rationale Beweggründe konzentriert und dabei einen wichtigen Aspekt außer Acht gelassen. Gott ist ein emotionales Wesen.
Gott liebt uns. Er liebt uns über alle Maßen. Und daraus resultieren Sehnsüchte auf Gottes Seite.
Zu aller erst das Bedürfnis wahrgenommen zu werden. Dann aber auch das Bedürfnis nach Austausch, Lob und Anerkennung, gemeinsamer Zeit, wichtig genommen zu werden, um Rat gefragt zu werden, Geschenken, gebraucht zu werden und helfen zu können/dürfen, konkurrenzlos geliebt zu werden und Vertrauen entgegengebracht zu bekommen. Bei dieser Aufzählung habe ich sicherlich einiges vergessen.

Vertrauen scheint für Jesus ein sehr wichtiger Punkt zu sein. In den letzten Wochen habe ich Matthäus und Markus gelesen. Dabei ist mir aufgefallen, wie häufig Jesus Wunder mit dem Vertrauen in Gott in Verbindung bringt.


(Im Kontext dieses blogs wäre „Zwei weitere Gründe fürs Beten“ der alternative Titel.)

Freitag, 1. Juli 2011

Es bewegt sich was

Einer der Punkte die ich sehr an meiner Ortsgemeinde schätze, ist dass sie nie still steht und sich stetig verändert. Auch wenn mir vieles oft sehr zäh erscheint. In der Jugendgruppe erleben wir nun das zweite Jahr in Folge in dem einige und zum teil auch tragende Leute, die Stadt (oder das Land) verlassen um die Welt besser kennen zu lernen. Für die Übriggebliebenen eine merkwürdige Situation. Mal sehen wie viel von uns im Oktober noch übrig sind. Dafür haben wir ab September einen neuen Jugendreferenten der sich dann um die letzten fünf von uns kümmern darf....
Doch meine Generation ist nur eine von vielen in meiner Gemeinde. Und in der beobachte ich mich Freude wie das Thema Diakonie sich der Praxisumsetzung immer weiter nähert. Ich wage zu behaupten, dass spätestens im ersten Quartal 2012 die ersten Gehversuche gemacht werden.
 (Das könnte eventl. erhebliche Auswirkungen auf die Gruppenzusammensetzung unserer Jugend haben. Spannend)
Heute Abend habe ich mich mit einer Freundin (und sporadischer Besucherin der Jugend) über ihren geplanten Afrikaaufenthalt geredet. Das Gespräch erinnerte mich an eine Regel mit der ein anderer Freund ebenfalls vor seinem Flug nach Afrika Bekanntschaft gemacht hat: Wenn du dem Teufel gefährlich wirst, wirst du ihn zu spüren bekommen.

Um den Sack zu zubinden. Wenn meine Gemeinde sich durch Diakonie mit dem Teufel anlegt wird es zum Kampf kommen. Einen Kampf der nur mit Jesu Hilfe zu gewinnen ist. Der Kampf hat noch nicht begonnen aber ich gehe davon aus, dass es bald in unserer Gemeinde nicht mehr so friedlich sein wird.
Daher: Beten, beten, beten!!!!


P.S. Und wenn Ihr schon mal dabei seid - denkt an die Freundin, die nach Afrika will.

Donnerstag, 9. Juni 2011

Vertrauen

Mittelweile hab ich schon Matthäus durch. Es liest sich viel besser als Mose. Auch wenn ich ein paar Stellen ziemlich krass finde.
Besonders aufgefallen ist mir welche Bedeutung Jesus dem Vertrauen immer wieder gibt.
Vermutlich werde ich in einem meiner nächstes Einträge nochmal darauf eingehen. Was denkt Ihr wie wichtig Vertrauen ist. Man hört ständig das Zweifel ok ist (ist es auch, ich denke Gott kommt damit klar), aber die Wichtigkeit von Vertrauen lässt sich trotzdem kaum bestreiten. Lässt sich sicherlich auch eine Heilungstheologie draus ableiten.

P.S. Der einzige Name der im Stammbaum zwei Mal vorkommt ist Jakkob. Jakob, der Stammvater der 12 Stämme Israles hatte zwei Frauen. Der Erstgeborene der ersten Frau war Juda. Der Erstgeborene seiner Zweiten war Josef. Der zweite Jakob hatte auch einen Sohn. Der hießt Josef und heiratete eine Frau Namens Maria.
Einer der vielen Parallelen zwischen dem Volk Israel und dem Leben Jesu. Die Geschichte beginnt von vorn.

Mairückblick

Da hab ich doch glatt einen Monatsrückblick vergessen. Der Juni ist gerade mal 9 Tage alt und ich habe schon Schwierigkeiten zu sagen,  was denn nun im letzten Monat los war. Aber wofür hat man einen Terminkalender?

Ich war auf dem Jugendplus-Kongress von Willow Deutschland. Besonders viel hab ich nicht davon erwartet (gewöhne mich langsam an Kongresse und kann die Begeisterung nicht mehr so teilen.)
Ich beobachte die Entwicklung der Freikirchen zu mehr Diakonie mit gespanntem Herzen und freue mich auf die Zukunft. Am wichtigsten war für mich die Erkenntnis, dass Jesus für mich gestorben ist. Bisher hätte ich formuliert: "Er ist für meine Schuld gestorben." Also Ostern als Bekämpfung der Sünde.
Vielleicht ist es Haarspalterei, aber den Kampf gegen Sünde kann man auch unabhängig von mir sehen.
Das ist ein Perspektivwechsel. Jesus ist für mich gestorben, weil mich liebt und Interesse an mir hat. Sünde ist lediglich das Hindernis, dass zu diesem Zweck beseitigt werden musste.

Meine dreimonatige Behandlung beim Arzt ist vorbei. Allerdings geht es mir mittlerweile genauso wie vorher.
Mein bester Freund ist nach Afrika geflogen um dort Zivi zu machen. Irgendwie ein komisches Gefühl.

Am letzten Maiwochenende war ich mit einem Seminar von der FH aus wandern. Die Zeit war sehr schön und ich habe festgestellt, wie angenehm es sein kann mit Agnostikern über den Glauben zu reden.

Am 30.  Mai habe ich dann auch das AT geschafft (wisst Ihr ja schon ). Ich bin echt froh die Mose Bücher hinter mir zu haben (Genesis und Exodus war ja noch ok, aber der Rest war wirklich ein mühsamer Kampf)

Den Mai über war ich gar nicht in der SMD. Irgendwie komisch, aber auch angenehm das nicht-verpflichtet-sein zu genießen.

Montag, 30. Mai 2011

AT ist durch!!!

Vor ca. 2 Jahren habe ich einen neuen Anlauf unternommen die Bibel komplett durchzulesen. Heute bin ich endlich mit dem Alten Testament durch. *freu*

Freitag, 20. Mai 2011

Fragen über Fragen

Mein Leben zu beschreiben fällt mir im Moment sehr schwer. Ich kann auch nicht wirklich sage, wie es mir geht. Es ist ein hin und her aus Stress, zu viel vergeudeter Zeit, erfreulichem und nervigem.

Es gibt vieles über das ich hier gerne schreiben würde, doch irgendwie komme ich nicht dazu mich mit den einzelnen Themen intensiver zu beschäftigen. Dennoch will ich hier mal ein paar Fragen festhalten.
Vor einer Ankündigung die einzelnen Punkte hier zu behandeln werde ich mich hüten.

Fragen:
1.Was genau ist eigentlich geistliches Wachstum?
2. Wie ist Jesus mit Obdachlosen umgegangen? Hat er sie anders behandelt als andere?
3. Bei welchen Aktivitäten fühle ich mich lebendig?
4. Wie kann es sein, dass es mir objektiv gut und subjektiv schlecht bzw. neutral/gleichgültig/normal/emotional abgestumpft geht? (hab kein passendes Wort gefunden)
5. Wie christlich sind Büchertische?
6. Was genau haben die zwölf Apostel in Lk 9, 2 den Leuten erzählt? Von Ostern und Pfingsten wussten sie jedenfalls noch nichts.

Themen:
7. Unsere Kirchen begeistern sich immer mehr für Diakonie. Was kommt da eigentlich auf uns zu? Ein kleines Statement eines kleinen Studenten.


Wer sich inspiriert fühlt ist herzlich dazu eingeladen in seinem blog etwas über eines der Themen zu schreiben. Ich werde es mit großem Interesse lesen.
Bis dann.

Montag, 2. Mai 2011

Aprilrückblick

Der April ist vorbei und ich stehe nun schon seit elf Wochen unter Medikamenten. Ich bin gerade mal 22 und denk schon so viel über meine Gesundheit nach. Irgendwie gefällt mir das nicht.
Von meiner Ärztin habe ich ein Sing- und Küssvetbot bekommen.

Das Semster verlief bisher leider nicht so wie ich es mir gewünscht hätte. Anfang April musste ich erfahren, dass ich eine der Klausuren im Januar nicht bestanden hatte. Unser Studienaufbau ist recht kompliziert, daher spare ich mir die Einzelheiten. Am Ende musste ich jedenfalls vier Seminare absagen. Jetzt habe ich offiziell nach 12 Stunden FH pro Woche. Real nur noch acht Stunden.
Ich habe mich Gefühlt als würde man mir den Boden unter den Füßen wegziehen und war ziemlich niedereschmettert.

Meine Verhältnis zu Gott hat darunter sehr stark gelitten. Ich verstehe Gott einfach nicht bin hin und wieder richtig wütend auf ihn.

Mitte April hatten wir unser Festessen mit der Jugendgruppe. Wir waren 26 Jugendliche. Das ist eine super Zahl, wenn man bedenkt, dass wir die letzten zwei Monate selten mehr als sechs waren. Vom Essen waren alle begeistert, die Stimmung war gut und ich hatte den Stress in der Vorbereitungszeit sehr genossen. Dennoch wusste ich beim einschlafen nicht, ob ich den Abend als Erfolg verbuchen sollte.
Meine (wirklich sehr kurze) Andacht/Begrüßungsrede war einigen zu lang, es war eine deutliche Klickenbildung zu beobachten, der Abend hatte uns 100€ gekostet (ein drittel unseres Jahresbudgets) und als alles aufgeräumt war blieben nur die Üblichen noch da um zu quatschen.

Über Ostern war ich dann zusammen mit knapp über 1000 anderen Studenten auf der Studikon in Aschaffenburg. Trotz der begeisterten Empfehlung meiner Cousine waren meine Erwartungen an dieses Festival nicht sehr hoch. Meine Beziehung zu Gott war an einem Tiefpunkt angelangt, wie ich ihn bisher noch nicht kannte und ich bezweifelt ernsthaft, ob ich in der Lage war innerhalb von 5 Tagen da wieder rauszukommen.
Die Band und Liederauswahl waren richtig super (nur leider konnte ich nicht singen), die Worshops und Predigten mittelmäßig und die zahlreichen Diskussionen mit meinen BWLer-Freunden interessant.
Gottes Stimme konnte am Ende doch durch die Mauer die ich mittlerweile um mich aufgebaut hatte durchdringen. Im Prinzip hat er mich aufgefordert IHm zu vertrauen und mir dabei Bibelstellen wie Röm 8.28 und Mt 6,33 gegeben.

In der letzten Aprilwoche hatte ich koplett frei. Es ist nichts erwähnenswerten passiert. Am Samstag haben wir in der Jugend die nächsten zwei Monate geplannt und war zwölf Jugendliche. Das hat mich dann doch sehr positiv überrascht.

Samstag, 2. April 2011

Märzrückblick 2011

Soso schon wieder ein Monat um. Wie schnell das doch geht. Wie heißt es doch gleich? Heute ist morgen schon gestern.

Die ersten beiden Wochen hatte ich immer noch Ferien. 9 Tage bin ich seit Weihnachten in der FH gewesen. Da fängt man glatt an zu vergessen wie es ist Student zu sein.
Meine stetigen Besuche bei der HNO-Ärztin gehen weiter (ich habe 3 Bakterienarten in meinem Mund, die eigentlich in den Magen gehören. Warum hab ich immer so was komisches?)
Ansonsten gab es in meiner ersten Märzhälfte eine Taufe, das jährliche Cousinentreffen und eine Geburtstagsfeier. Sonderlich aufregend war mein Leben trotzdem nicht.

Mit Beginn des Sommersemesters steigerte sich meine Laune erheblich. Endlich hatte ich wieder ein Aufgabe und durfte nebenbei eine Menge alte Freunde wiedersehen.
Meinen Studiumsschwerpunkt steht jetzt fest (Beratung, Supervision, Soziale Aktivierung) und ich bin glücklich mit meinen Seminaren. Dass ich 3 Hausarbeiten schreiben muss, ist da auch nicht mehr so schlimm.

Was die Jugendarbeit in meiner Kirche angeht, so wird sich wohl im Laufe des Jahres einiges ändern. Ich gehe zur Zeit verschiedene Ideen durch und bin gespannt welche Modelle sich rentieren werden.

Dienstag, 22. März 2011

Führungs- und Organisationspsychologie

Heute hab ich mich in ein Seminar mit dem Titel "Führungs- und Organisationspsychologie" eingeschrieben. Dabei wurdeauch thematisiert wie sich die Aufgaben eines Leiters in den letzten Jahren verändert haben (aufgrund der Veränderungen von Organisationsstrukturen). Dabei kamen wir kurz auf Barack Obama zu sprechen. Das Volk will demokratisch eine demokratische Regierung wählen. Gleichzeitig kritisieren Volk und Medien den Präsidenten dafür, dass er seinen Willen nicht 100% durchsetzen kann und werfen ihm mangelnes Führungs- und Durchsetzungsvermögen vor. Die eigentliche Tätigkeit hat mitdem Bild das man von Außen hat nicht mehr viel zu tun.
Ein Phänomen das gar nicht so selten ist wie man vielleicht meint.

Ich musste an meine Erwartungen an meine Kirchengemeinde denken. Von "der Gemeinde" erwarte ich eigentlich recht wenig. Wörter wie Stress, schwerfällig, leblos, Frust kommen mir in den Sinn. Von den Menschen die ich dort begegne halte ich wiederum sehr viel und traue ihnen auch sehr viel zu wenn es mal hart auf hart kommen sollte. Eine Spannung die ich weder erklären noch beseitigen kann. Liebe zum Menschen, aber Enttäuschung von Effizienz, Struktur und Ausrichtung??? Das Gefühl, dass es eben nicht hart auf hart kommt, weil man sich mehr mit Organisation als mit einem lebendigen Gott beschäftigt und Gemeinde gar nicht zeigen kann, dass sie Gemeinde ist.

Zuneigung zu den Menschen und werdene Abneigung zur Gruppe sind eine verwirrende Sache.



Könnte aber erklären warum immer weniger aus meiner Generation die Jugendgruppe und Gottesdienst besuchen und sich umso mehr privat treffen.

Mittwoch, 2. März 2011

Februarrückblick

Der Februar ist vorbei. Ein Monat Ferien. Ein Monat voller schöner Erlebnisse. Ich habe viele Gesichter wieder gesehen, die viel zu selten sehe. Ein alter Schulfreund, meine Pateneltern und ein paar nette Menschen aus Goch gehören beispielsweise dazu.
Mein Februar wurde hauptsächlich von zahlreichen to-do-Listen bestimmt. Dort schrieb ich alles nieder was ich alles schönes machen kann und was ich alles mal tun sollte.
Das führte zwar dazu, dass ich mehr gemacht habe als in den letzten Semesterferien doch beschleicht mich das Gefühl, dass ich in diesen Ferien nicht sehr gut mit mir selbst umgegangen bin.
Wenn ich die Liste ignoriere spiele ich den ganzen Tag PC oder gucke Smallville.
Wenn ich die Liste beachte so habe ich die ganze Zeit ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht die Hälfte von dem mache was ich mir eigentlich vorgenommen habe. Zudem werden die angenehmen Punkte auf der Liste (wie z.B. „Buch lesen“) plötzlich zu Aufgaben die mich drängen erledigt zu werden. Da hat man noch weniger Lust das Buch anzufangen.

Wie dem auch sei, mein Wunsch nach einem geregelten Studienalltag wächst von Tag zu Tag und ich schäme mich fast, selbst an meinem Ferien etwas auszusetzen. Habe ich verlernt das Leben zu genießen wie ich es ständig Anderen empfehle die unter all dem Leiden was sie nicht machen?

War wieder mal hilfreich zu lesen was man selber so schreibt.^^

Montag, 28. Februar 2011

Strukturen

Es ist schon irgendwie bizar. Aber die Eigendynamik, die eine Gruppe, wie z.B. die Jugend in unserer Gemeinde ist mir erst in den letzten Wochen so richtig bewusst geworden. Sie ist der Grund dafür warum es so immens schwer ist die Entwicklung einer Gruppe zu steuern.

Auch wenn diese Dynamik immer wieder Frust bei mir auslöst, so bin ich doch beruhigt, dass es sie gibt.

Das Spannende ist Strukturen zu finden die für bestimmte Ziele am besten geeignet sind.
Ein Beispiel an der Gruppe Hauskreis:
(1)Alle kommen, es wird gesungen, gebetet, Bibel gelesen, Andacht gelauscht und diskutiert über die Auslegung eines Textes.
(2)Alle kommen, tauschen sich über die letzte Woche aus und wie es geht, danach wird je nach Stimmung gesungen und/oder gebetet und am Ende kommt (wenn noch Zeit übrig ist) ein „geistlicher“ Teil

Die erste Gruppe deckt das Bedürfnis sich mit anderen Christen über den Glauben auszutauschen und gemeinsam diesen Glauben zu erleben.
In der Zweiten wird es kaum möglich sein die Gruppe zu besuchen ohne sich immer besser kennen zu lernen. Vertrauen und Freundschaft wachsen hier wesentlich schneller.

Das sind zwei Extreme zwischen denen sich alle christlichen Gruppen bewegen. Die Struktur bestimmt den Zweck der Gruppe.. Doch eigentlich wollte ich heute nicht über Hauskreise und Jugendgruppen schreiben.

Gerade liegt mir die Gruppe der Gottesdienstbesuchern mehr am Herzen. Welches Ziel hat der Gottesdienst und was wäre die entsprechende Struktur dazu?

Ich habe noch keine Antwort gefunden, doch dies sind die Aspekte die mir wichtig geworden sind.
(Die Reihenfolge hat keine Bedeutung)

1.Gottesdienst feiern: Ein Godi solle etwas feierliches, frohes und würdevolles haben. Eine Atmosphäre bei der man merkt: Hier passiert gerade etwas wichtiges. Dieser Moment ist heilig.
Meiner Erfahrung nach sind in FeG`s die Inhalte extrem wichtig. Man weiß genau was man glaubt und warum man was macht „Ein halber Christ ist ein ganzer Unsinn“ wäre ein typischer Spruch dafür. Alles was mit Ausdruck und Form zu tun hat ist hingegen höchst variabel und darf ruhig von jedem anders praktiziert werden.
Das traurige Ergebnis ist, dass wir so verlernt haben dem Inhalt eine passende Verpackung zu basteln die dessen Wichtigkeit angemessen widerspiegelt.
2.Gott ehren: Ein Godi in dem Gott nicht geehrt wird ist kein Godi.
3.Gemeinschaft haben: Wir sind Teil einer Gemeinschaft und dabei geht es darum Glauben, Sorgen, Freuden und anderes zu Teilen, dass zu unserem Leben gehört
4.Sünden bekennen: Mich überkommt immer wieder die Ahnung, dass ich nicht der Einzige bin, der erst Mal seine Sünden vor Gott bringen und um Vergebung bitten will, bevor er sich ganz in Gottes Gegenwart begeben will. Gottes Vergebung ist das Herzstück unseres Glaubens.
5.Gott erleben: Als postmoderner Mensch ist mir das Erleben sehr, sehr wichtig. Ich möchte Gott spüren können. „better is one day in your courts than thousends elsewhere“ Wie wahr.


Vielleicht ist es nicht möglich alle diese Aspekte in einer Veranstaltung zu vereinen. Um die einzelnen Punkte noch ein wenig zu veranschaulichen möchte ich ein paar Beispiele aus meinem Leben nennen:

1.Ein Godi im letzten Herbst in unserer Gemeinde: Vorhänge zu, Kerzenlicht, Taizelieder
In einer symbolischen Handlung konnten Godibesucher ein Teelicht nach vorne bringen. (Um was es dabei genau ging weiß ich nicht mehr, aber die Stimmung hatte etwas feierliches)
2.Alles wobei Menschen mit ihrem Herzen bei Gott sind.
3.Zeugnisteile, nachher gemeinsam essen, Gebetsanliegen teilen und gemeinsam dafür beten
4.Abgesehen von entsprechenden liturgischen Gebeten und Liedern habe ich bisher noch keinen Godi erlebt in dem Buße ein Punkt auf dem Ablaufplan des Godis war.
Ich nutze öfters die Gelegenheit in Lobpreiszeiten. Da wünsche ich mir dann auch oft diese Bänke auf denen man sich hin knien kann herbei, wie man sie in katholischen Kirchen findet.
5.Gott am Sonntag-morgen erleben ist eine seltene Ausnahme für mich. (Mit Ausnahme der 3 Monate in denen ich mein Praktikum auf dem Land gemacht habe) Als garantiert sehe ich Gott spürbare Gegenwart nur in den Anbetungsabenden die es einmal im Monat bei uns gibt. Die sind m.M.n. mehr wert als die ganze restliche Gemeindeaktivität zusammen.



Zum Glück geht nicht alles in Gemeinde nach mir. Dennoch sehe ich eine erfolgreiche Suche nach einer zeitgemäßen und dem Anlass angemessenen Gottesdienststrukur als eine der wichtigsten Herausforderungen der nächsten Jahre an.

Montag, 7. Februar 2011

Resignation

Es ist 10:00 morgens. Ich sitze etwas müde auf der Empore zusammen mit sieben, acht Anderen. Während der Begrüßung von vorne, kommt ein guter Freund, zusammen mit 2 anderen Godibesuchern, die Treppe hinauf. Ich hab ihn jetzt schon 3 Wochen nicht mehr gesehen und weiß gar nicht was gerade so bei ihm los ist. Er scheint heute mal einen seinen guten Tage zu haben. Mit seinem typischen grinsen auf dem Gesicht begrüßt er nach und nach jeden auf der Empore. Mit gedämpfter Stimme tauscht man ein paar scherzende Worte aus, als das erste Lied angesagt wird. Irgendein Lied von 1984. Das Lied würde sich in einer Kapelle mit hohen Steinwänden richtig gut anhören. Hier ist die Akustik grottig und ich habe das Gefühl man sinkt konstant einen Tick zu langsam. Ich habe wie jeden morgen leichte Halsschmerzen und kann gar nicht richtig mitsingen. Ehrlich gesagt habe ich auch gar keine Lust.
Wesentlich lieber würde ich mich mit meinen Sitznachbarn unterhalten und sie fragen, wie es ihnen geht und was sie die letzte Woche so gemacht haben. Mein Versuch den Gottesdienst ernst zu nehmen hindert mich allerdings den Mund auf zumachen. Ich kann aber nicht leugnen, dass die Fragen an meine Sitznachbarn in mir brennen und ich im Moment nichts lieber machen würde als mit ihnen zu quatschen.
Unser verspäteter Gast hat da weniger Hemmungen und schafft es während des gesamten Gottesdienstes keine 2 min am Stück den Mund zu halten.
Es folgen Ansagen. Zwei ältere Gemeindemitglieder, deren Namen mir nichts sagen, liegen im Krankenhaus. Der eine wenn auch sachliche Moment, der der Befindlichkeit unserer Mitmenschen gewidmet ist. Danach werden alle alten Menschen wieder mal mit allen Kranken auf eine Eben gesetzt. Eine Beleidigung für die Alten, wie ich finde.
Nach einem kurzen Werbeblock des Büchertisches (Ich kenne keine Freikirche ohne Büchertisch. Lesen scheint etwas sehr frommes zu sein. Die Geschwister die das machen hab ich auch wirklich gern, aber wenn hat Jesus nochmal aus dem Tempel gejagt?) singen wir noch ein Lied. Es erinnert an das erste. Der klägliche Gesang unten toppt das unsichere Brummen auf der Empore, diesmal um Längen.
Die Predigt beginnt. Es kommt mir vor wie eine Ansammlung nicht ganz fassbarer Richtigkeiten dessen Alltagstauglichkeit mir irgendwie entgeht.
Ich will mit meinen Freunden quatschen! Ich sitze bereits über eine halbe Stunde neben ihnen und weiß immer noch nicht was sie bewegt!!!
Nach der Predigt steht eine Gebetsgemeinschaft an. Ich habe kein Problem damit laut zu beten. Allerdings kann ich nicht einfach so damit beginnen. Ich habe noch nicht das Gefühl das Gott mir zuhört. Nicht das Gefühl, dass ich hören kann was Gott mir sagen will. Nicht das Gefühl zu wissen für was ich beten soll. Nicht die Gewissheit, dass meine Gebete erhört werden.
Um dahin zu kommen bräuchte ich eine halbe Stunde oder länger.
Nach drei Minuten schließen wir mit dem Vater Unser. Ein Gebet, dass mir sehr wichtig ist. Da steckt pure Kraft drin. Heute komme ich mir selbst nicht ganz echt vor, als ich die Verse wie eine Maschine herunterleier.
Es folgt ein Lied, dass ich mag, die Kollekte und der Segen. Innerhalb von 3 Sekunden wir aus der schweigenden, starren Masse die geordnet, ernst und nachdenklich nach vorne guckt ein großer, lebendiger Ameisenhaufen. Alles bewegt sich, alles redet miteinander. Jetzt weiß ich warum wir uns Familie nennen.

Nachwort zur Geschichte:
Es ist eine Spannung die mir überall in Gemeinde begegnet. Was machen wir? Erfüllen wir den Zweck des Treffens (beten, singen, in der Bibel lesen) oder schieben wir das beiseite und geben dem Bedürfnis nach, am Leben des anderen Teil zu haben und das eigene Leben mit ihnen zu teilen.
Ich möchte nicht glauben, dass das ein Widerspruch sein muss, dennoch kommt es mir immer wieder so vor.
2008 konnte man auf diesem blog einen Dialog zwischen mir und Mentalrover verfolgen an dessen Ende die Erkenntnis stand, dass ein Gottesdienst eine Art feierlicher Zeremonie gleichen sollte in der es darum geht Gott zu ehren.
Ich entsinne mich an einen einzigen Gottesdienst innerhalb der letzten 12 Monate dem ich eine feierliche Atmosphäre zuschreiben würde. Ich entsinne mich an keinen Gottesdienst der dazu beigetragen hat Gott zu begegnen. Ich entsinne mich an einen Gottesdienst der dazu beigetragen hat Jesus in meinen Geschwistern zu sehen. Ich entsinne mich nicht an eine Begeisterung für Jesus oder sein Reich. Ich entsinne mich an Vorwürfe, nicht fromm genug zu sein. Ich entsinne mich an viele Momente in denen ich mich leblos gefühlt habe. Ich entsinne mich an Momente an denen ich dachte wir hätten vergessen, dass wir einen großen Gott haben. Ich entsinne mich wie ich langsam resigniert habe und begann mich damit abzufinden. Ich entsinne mich an Momente in denen Gott mir gezeigt hat, dass ER uns/mich nicht aufgegeben hat und immer noch zu uns steht und zu uns redet.



Meine idealistischen Ansprüche an Gott, mich und die Gemeinde haben sich nicht geändert. Ich bin gnädiger mit meinen Geschwistern geworden und gleichgültiger gegenüber Problemen. Die Hoffnung wirklich etwas zu verändern habe ich aufgegeben. Was wäre ich ohne einen gnädigen Gott?

Samstag, 5. Februar 2011

Wenns wichtig wird

Letzten Donnerstag erschien in der Rheinischen Post dieser Artikel hier.

Ich kenne dieses Gemeinde nicht. Allerdings kommt ein Freund von mir aus dem genannt Bund und ich habe ein sehr gutes Bild von dieser Konfession.
Der Artikel hat mich an etwas erinnert. Wenn es wirklich wichtig wird, wird gebetet.

In meiner Gemeinde oder in meiner Jugend kann ich mir den Mund fusselig reden, ich werde kaum jemanden für regelmäßige Gebetstreffen begeistern können. Doch ich bin mir 100% sicher, dass es in dem Moment in dem es brenzlig wird, keine Diskussionen mehr geben wird. Dann wird man füreinander da sein und man wird nicht mehr darüber reden was gerade getan werden müsste. Man wird es tun.
Und für dieses Wissen bin ich sehr dankbar.

Es beruhigt mich auch ein wenig. In meiner Heimatstadt gibt es eine Menge Probleme. Manche davon sind gar nicht so weit von unserem Gemeindehaus entfernt und spielen dennoch im Gemeindeleben keine Rolle. Doch bin ich mir sicher, dass sobald eins dieser Probleme in Berührung mit Gemeinde kommt und Menschen in der Gemeinde mit ihren Lebensumstände Teil der Gemeinschaft werden, wird die Gemeinde darauf reagieren.

Mittwoch, 2. Februar 2011

Mission

Eben bin ich vom letzten SMD Treffen in diesem Semester gekommen. Eine unserer Sozialpädagoginnen fühlte sich gedrungen ein Schlussresümee mit der Gruppe zu machen. Wie ist es uns in diesem Semester ergangen und was wünschen wir uns für das SS 11 (Sommersemester 2011 für die Nichtstudenten unter uns)

Das vergangende Semester stand unter dem Motto "Mission" Es wurden diverse Menschen eingeladen die an unserer gemeinsamen Abenden zu "Mission" referiert haben.
Missionarische Aktivitäten gab es wohl genauso viel wie in den bisherigen Semestern der Studenten_MISSION_Deutschland

Die heutige Erkenntnis, dass sich seit Oktober niemand in Sichtweite unseres Kreises bekehrt hat und auch niemand der nicht bereits tief im christlichen Glauben verwurzelt ist dazugestoßen, löste allgemeine Unzufriedenheit aus.

Das heutige Thema "Mission und Gebet" veranlasst mich meine Meinund dazu hier kund zu tun.

Mir fallen bei MuG spontan folgende (wahre) Geschichten ein:

Ein 15 jähriges Mädchen in B. bittet Gott um eine Freundin in ihrer Klasse. Sie betet gezielt für ein Mädchen mit dem sie kaum Kontakt hat. Nach einiger Zeit kommt jenes Mädchen auf die 15jährige zu und fragt, ob sie mal mit in ihre Gemeinde kommen dürfe.

Ein Schüler leitet einen Schülerbibelkreis und wird sich plötzlich bewusst, dass dieser Kreis mit dem Abitur seines Jahrgangs der Vergangenheit zugehören wird. In den Ferien betet er täglich für diesen Bibelkreis. Im kommenden Schuljahr wächst der Kreis aus unerfindlichen Gründen um ein vielfaches.


Auf der Liste der Wünsche SS 11 tauchte gleich drei Mal "missionarische Aktionen" auf. Ich verbinde mit diesem Schlagwort die Handtrockener die man in den Toilettenräumen so vieler Gaststätten findet: Viel heiße Luft, aber keine Wirkung

Wenn von Evangelisation/Mission geredet wird, komme ich meist auf das Thema Diakonie. Warum werde ich hier nicht noch einmal erläutern.
Wir müssen aber zugeben, dass wir niemanden bekehren können. Das kann nämlich nur Gott. Folglich muss es doch das wichtigste in der Mission sein mit diesem Gott zu reden.
Ich will aus den oben geschilderten Geschichten lernen. Was lernst du daraus?

Montag, 31. Januar 2011

Januarrückblick

Als ich meinen letzten Jahresrückblick verfasst habe, ist mir aufgefallen, dass ich 2010 weniger geschrieben habe als im Vorjahr. Da ist der Beschluss gefallen nun jeden Monat einen Rückblick zu schreiben. Sehr zukunftsorientiert wie ich finde.
Daher dürft Ihr nun lesen, was ich so grob erlebt habe, welche Fragen mich beschäftigt habe und wie ich mich bei meinem Leben gefühlt habe.

Die erste Januarwoche war von Stress, schlechtem Gewissen und viel Freizeit geprägt. Ich hatte noch Weihnachtsferien und wollte fleißig für meinen Klausuren lernen. Wahrscheinlich habe ich auch weit mehr gelernt als der Großteil meiner Mitstudenten. Effektiv hatte ich dennoch sehr viel freie Zeit und "Ferien" ist sicherlich nicht der falsche Begriff (auch wenn es sich nicht so angefühlt hat)
Dann musste ich plötzlich wieder früh aufstehen um mich zur FH zu quälen. Die Lernphase ging in der Endspurt und ich habe wesentlich mehr gemacht. Diese Zeit war nicht so lustig.
Gleichzeit habe ich angefangen zu überlegen welche Tätigkeit ich später in meinem Beruf konkret machen möchte. Eine schwierige Frage die ich zuerst nicht beantworten konnte und relativ schnell verdrängt habe, weil ich mich auf die Klausuren konzentrieren wollte.
Nach einem SMD-Semester zum Thema Mission habe ich auch angefangen mir zu diesem Thema mehr Gedanken zu machen. Wenn man von der klassischen Zielgruppe der Freunde mal absieht, so sollten meiner Meinen nach religiös Interessierte und Rangruppen im Fokus entsprechender Überlegungen stehen. Zumindest scheinen das die Zielgruppen des NTs gewesen zu sein. Doch wie erreichen wir die? Und wollen wir bestimmte Randgruppen überhaupt?
Beschäftigt hat mich auch das langsame kommen der Jahrgänge '94 und '95
Für mich ist das eine neue, andere Generation, die da bei uns einzieht. Ich bin keine 16 mehr. Was für Fragen habe ich mir in diesem Alter gestellt? Was hat mich in diesem Alter interessiert?

Der 19.1. hat ohne Zweifel den Titel "worst day of the month" verdient. Ein Tag an dem von 5:30 morgens bis 24:00 abends wirklich alles schiefgegangen ist. Inklusive meiner ersten benoteten Klausur.
Am 20. hab ich dann die beiden anderen Klausuren geschrieben und fühlte mich frei. Endlich Ferien!
Das folgende WE war ganz nett. Am Dienstag wurde ich dann richtig krank. So kam es das ich eine Woche lang unter 2 Decken auf unserer Wohnzimmercouch oder im Bett verbracht habe. Selbst lesen war mir zu viel. Das heißt schon was.
Am Sonntag ging es langsam wieder. Abends konnte ich nicht einschlafen, weil ich an meine Aufgaben als Jugendleiter denken musste und gleich ein paar Dinge durchplanen musste. Ein gutes Zeichen.

Montag, 3. Januar 2011

Jahresrückblick

So es ist wieder mal Zeit für meinen Jahresrückblick.
Hmm was ist denn dieses Jahr so alles passier? Irgendwie scheint mir vieles schon so weit weg. Aber so geht es mir irgendwie immer wenn ich an die Vergangenheit denke. Was also möchte ich hier festhalten?

Anscheinend habe ich dieses Jahr gar nicht so viel in meinen blog geschireben. Na gut. Fangen wir traditionel mit der Jahreslosung für das vergangene Jahr an:

Jesus Christus spricht: Euer Herz erschrecke nicht. Glaubt an Gott und glaubt an mich.
Johannes 14, 1

Zugegebener Maßen fällt mir jetzt genauso wenig zu diesem Vers ein wie vor einem Jahr. Muss ja auch nicht immer alles passen.

Als Student habe ich dieses Jahr begonnen. Genau wie ich es als Student beende. In der Sozialarbeit wird immer sehr großer Wert auf Professionalität gesetzt. Wahrscheinlich gerade, weil vieles so aussieht, als ob man das Meiste auch ohne Studium machen könnte. Ich habe relativ schnell festgestellt, dass die Einstellungen und Sozialkompetenzen in dem Berufszweig mindestens genauso wichtig sind wie Fachwissen und man bei den meisten Arbeitsbereichen nach dem Studium eh nochmal neu anfangen muss zu lernen. Dennoch merke ich langsam, dass ich anscheinend doch eine Menge gelernt habe.
Das erste und zweite Semester waren wesentlich spannender als mein drittes. Es hat sich langsam eine Routine eingeschlichen. Darauf komme ich aber später nochmal zurück.

In Gemeinde und Jugend ist ne Menge passiert: BUJU, Freizeit in Norddeich, ein paar unser weiblichen Jugendlichen sind weggezogen, Jahr der Stille, Gemeindefreizeit, unserer erster Jugendreferent hat angefangen, der nächste Pastor wurde berufen, die Fahrten mit der Jugend in andere Städte und Kirchen hat rapide abgenommen, eine wundervolle Weihnachtsfeier mit der Jugend usw.
Zu viel um überall drauf einzugehen.

Zum ersten Mal habe ich meinen Geburtstag nur in kleinem Kreis gefeiert. Das sollte ich auch festhalten.

Doch nun zu dem aus meiner Sicht spannendsten Teil. Mindrevolution. Metanoia. Wie hat sich mein Denken verändert. Wo habe ich Fragen gestellt und Meinungen korrigiert?

Irgendwann am Anfang dieses Jahres schireb ich, dass ich mir wünsche, dass wir mehr füreinander beten. Seit über einem Jahr ist Sündenbekenntnis ein wichtiges Thema für mich. Ein weiteres Thema das mir sehr am Herzen liegt ist die Diakonie. Das vierte Thema, wahrscheinlich mein Lieblingsthema, ist Gemeinschaft.

Über diese 4 Themen möchte ich schreiben. Fürbitte bedeutet sehr, sehr viel für mich. Daher wünsche ich natürlich auch meinen Freunden, dass sie dort die gleichen schönen Erfahrungen machen wie ich. Das stellte sich allerdings als schwieriges Unterfangen dar. Zwischendurch hatte ich das Gefühl, dass sich da was tut, dann kam es mir wieder so vor als wäre dieses Thema den anderen egal. Laut beten wollte man in der Jugend auch nicht. Hätte ich vor 3 Wochen Bilanz gezogen, wäre das Ergebnis wohl nicht so zufriedenstellend gewesen.

Gott hat mir gezeigt, dass ich mit meiner Einschätzung falsch lag. Es wird füreinander gebetet. Meinen Geschwistern ist es auch, wichtig, dass für sie gebetet wird. Allerdings muss auch was wichtiges anliegen, damit sie das äußern. Damit bin ich zufrieden und glücklich.

Sündenbekenntnis finde ich sehr wichtig, weil es uns davor bewahrt falsche Fassaden aufzubauen und es dazu führt, dass Probleme gemeinsam getragen werden können. Das es nur wenige toll finden ihre Probleme der Gruppe zu erzählen und dann zum Seelsorgeopfer zu verkommen habe ich bereits im Sommer verstanden. Es reicht vollkommen aus, wenn man ein oder zwei Personen hat mit denen man seine innersten Probleme teilt. Wer solche Menschen hat ist sehr gesegnet.
Das verschweigen von Schwächen ist auch ein Schutz. Gewisse Punkte aus seinem Leben erzählt man nicht, weil man dort besonders empfindlich ist. Und daher ist es auch gut so, wenn man nicht allen von seinen Kämpfen erzählt.
Mir stellte sich diese Jahr die Frage, ob ich mich auch traue von meinen Kämpfen zu erzählen, wenn der richtige Zeitpunkt dafür gekommen ist. Und ich bin dankbar und wirklich sehr überrascht, wie leicht es mir gefallen ist, als jener Augenblick kam.

Zu meinem Geburtstag habe ich ein Buch mit dem Titel „Gott antwortet anders“ bekommen. Eine Geschichte daraus ist mir besonders in Erinnerung geblieben. 2 junge Christen beschließen in das Unterschichtsgetto ihrer Stadt zu ziehen. Sie haben erkannt, dass es nicht um Wohlstand geht und wählen so bewusst ein ärmeres Leben. In dem Stadtteil angekommen beginnen sie einige Aktionen um die Lebensqualität der Menschen dort zu verbessern.
Nach einem (?) Jahr ziehen sie Bilanz und stellen dabei fest wie paradox ihr Verhalten doch ist: Sie distanzieren sich bewusst von einem wohlhabenden Lebensstil um anderen zu helfen genau diesen Lebensstandart zu erreichen.
Diese (wahre) Geschichte hat mir deutlich gemacht worum es bei Diakonie eigentlich geht und worum es nicht geht.

Gemeinschaft. In den Herbstferien war ich zwei Woche alleine zu Hause. Dabei habe ich erneut feststellen müssen, dass ich nicht für die Einsamkeit gemacht bin. Auch zu diesem Thema hatte ich im Dezember ein gutes Gespräch mit einer lieben Schwester (über facebook^^). Ich werde mehr versuchen mich mit Freunden zu treffen.



Da ich mit meinem Rückblick eh zu spät bin, lasse ich den Ausblick einfach mal weg. Möglichweise werde ich ihn nachtragen.