Mittwoch, 24. Februar 2010

Ein paar Gedanken

Ich will nicht sagen, dass die Zeit in Brüchermühle, die Zeit war die mich am meisten geprägt hat, aber sie war sicherlich die intensivste. In dieser Zeit habe ich auf eine ganz neue Art und Weise verstanden und erlebt was es heißt eine Beziehung zu Gott zu haben.

Diese Zeit habe ich sehr genossen und ich erinnere mich, dass meine Grundstimmung sehr fröhlich war. Meistens haben ich das Leben in vollen Zügen genossen.
Ich ertappe mich nun immer wieder dabei, wie ich diesen glücklichen Zustand zum Maßstab für die Qualität meiner Beziehung zu Gott mache.
Ich habe mein Wohlbefinden nicht von meiner Lebenssituation abhängig gemacht, aber dennoch scheine ich das bei diesem Überlegen regelmäßig zu vergessen.

Ich vergesse, dass ich in den ersten Wochen sehr viel gejammert habe. Meinen Mitbewohnern bin ich damit auf die Nerven gegangen und der Ruf der WG hat wohl auch durch mich gelitten. Das ich mich mit den anderen Bewohnern immer gut verstanden habe kann ich auch nicht behaupten. Die Arbeit hat mir nicht immer Spaß gemacht und ich habe auch eine jener Monate erlebt bei denen ich wahrscheinlich noch in ein paar Jahren bereuen werde, den Mund aufgemacht zu haben.

Mir ist es also nicht immer gut gegangen und ich war nicht immer glücklich.

Aber ich war es meisten. Ich habe Gott erlebt was soll man da noch sagen? Ich habe erlebt wie ER uns immer mit dem versorgt hat, was wir gerade brauchten. War es Geld, Nahrung, Zeit, Geduld oder gutes Wetter. Mein Vertrauen in Gott ist dabei natürlich auch gewachsen.

Ich habe mich von Gott verändern lassen ohne dabei genau zu realisieren was da eigentlich geschah bzw. ich hab es immer erst hinterher gemerkt. Meine Prioritäten verschoben sich, ich hatte Plötzlich keine Probleme mehr damit in der Bibel zu lesen und kaum noch Probleme mit meinen Lieblingssünden. Auch hatte ich immer mehr Mut mich anderen zu öffnen und offensiver mit meinen Problemen umzugehen.

Die Kommunikation klappte plötzlich. Ich sah, hörte und spürte wie Gott antwortete. In einer Häufigkeit … es war unglaublich.

Es kam auch häufiger vor, dass ich bei oder sogar vor einem Gebet wusste, dass ich erhört wurde.


Mir fällt es nicht leicht diese scheinbaren Gegensätze zu vereinen.
Vor dem Praktikum habe ich den einen Hebel gesucht den ich umlegen musste damit mein Leben, meine Beziehung zu Gott funktioniert. Dann habe ich herausgefunden, dass es diesen Hebel gar nicht gibt. Man kann das auch nicht erreichen, in dem man Gottesdienste besucht, in der Bibel liest, Predigten hört, regelmäßig Stille Zeit macht, nicht mehr sündigt etc.
All das habe ich als Nebeneffekte, als Symptome erlebt. Ich kann mit viel Kampf und Selbstdisziplin diese Symptome praktizieren, aber ich werde dadurch nie die eigentliche Ursache erhalten.
Aber genau hier habe ich mich wieder erwischt: Beim simulieren der Symptome um dahin zu kommen wo ich einmal war.

Dienstag, 9. Februar 2010

2 Gebetserhörungen

Mir fallen da zwei Situationen ein. Einmal habe ich abends vorm einschlafen gebetet, dass Gott mir einen Christen in meiner Fachhochschule schickt, weil mich da irgendwie ein wenig allein gefühlt habe.
Am nächsten Tag esse ich wie gewohnt in der Mensa. Ich sitze zuerst alleine am Tisch bis sich ein anderer Student sich gegenüber von mir hinsetzt und sich, bevor er anfing zu essen, bekreuzigt.
Wir haben uns ein wenig unterhalten und uns dann nie wieder gesehen.

Als ich mich für mein Vorpraktikum beworben hatte habe und meine Vorstellungen äußern sollte, konnte ich nur sagen, dass ich von Mai bis Juli bleiben wolle und auf jeden Fall in der Jugend mitarbeiten eventl. sogar mitleiten wollte. Bei den Gesprächen stellte sich herraus, dass der aktuelle Jugendleiter von Mai bis Juli in Süddeutschland sein würde und man für einen Ersatz gebeten hatte.
Ich bin nie Jugendmitarbeiter geworden.

Manchmal bitten wir Gott um etwas und nehmen dann die Geschenke nicht an.

Und wo bleibt jetzt die Moral von der Geschichte? - Weiß ich nicht.


Aber wenn Euch eine einfällt könnt Ihr gerne einen Kommentar schreiben.