Montag, 31. Dezember 2007

Jahresrückblick

Das Jahr 2007 neigt sich dem Ende zu. Ich wurde mehrfach dazu aufgefordert/ermutigt einen Jahresrückblick zu machen und dafür zu beten was den meine Aufgabe für das nächste Jahr ist.

Aber zuerst zu 2007. Die Jahreslosung war:
Gott spricht: Siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr’s denn nicht? Jesaja 43,19

Ich hab mich natürlich gefragt was denn nu dieses "Neue" sein soll. Diesen Satz kann man ja so ziemlich auf alles beziehen was gerade neu ist.
Was ist den in diesem Jahr passiert?

- Ich war auf dem BUJU
- Meine Gemeinde wurde um einige Räume erweitert, der große Saal vergrößert
- Ein paar Freunde und ich haben einen Urlaub in der Schweiz gemacht
- Ich bin in die 13. Klasse gekommen.
- Ich habe angefangen diesen blog zu schreiben
- Ich habe einen wunderschönen 19. Geburtstag gefeiert
- Ich gehe seit September in einen 2. Hauskreis
- Mein kleiner Bruder hat sich taufen lassen
- Obwohl mir meine Schuhlnoten immer unwichtiger werder ist mein Zeugnisdurchschnitt von 8,4 auf 9,4 Punkte gestiegen

So viel zum oberflächlichen. Jetzt zu meiner innerlichen Entwicklung:
Ich bin in dieses Jahr mit einer unheimlichen Sehnsucht nach Gott gestartet. Eine Sehnsucht die kaum zu bändigen war, aber anscheinend nicht richtig gestillt werden konnte.
In den letzten Monaten des Jahres habe ich kaum noch was davon gespürt. Ich merke aber wie sie gerade (also seit gestern) wieder aufflammt.
Mit dieser Sehnsucht bin ich auf das BUJU gefahren.In diesen sehr schönen, tiefsinnigen Tagen habe ich mir mein neues Lieblingsbuch "Ich muss verrückt sein so zu leben", aufgrund einer Empfehlung unseres damaligen Jugendreferenten Volker Muhlack, gekauft. Dieses Buch hat mich verändert. Ich habe es mehrfachfach gelesen und voller Begeisterung davon geschwärmt.
Ich habe angefangen von einem anderen, radikaleren Leben mit Gott zu träumen. Ich hatte auf einmal eine Vorstellung davon wie ich leben will/soll. Ich wusste was ich an meinem Handeln ändern muss und ich wusste das ich es kann. Zeitgleich habe ich angefangen meine Gemeinde zu kritisieren und zu analysieren. hunderte von Gedanken schwirrten mir durch den Kopf, alles ergab Sinn nur keine Ordnung. Dann habe ich angefangen diesen blog zu schreiben. Nach und nach konnte ich Teile meiner Gedanken niederschreiben. Das hat mir unheimlich geholfen. Das was ich geschrieben hatte konnte ich als Gedankengang abschließen. Ich bekam die Möglichkeit mich zu hinterfragen, Gedankengänge weiter zu entwickeln, zu konkretisieren, Lücken zu füllen, neues zu entwickeln.
Das zentrale Ergebnis war: Es kann nicht so bleiben wie es ist. Meine Lebensweise muss sich ändern. Meine Gemeinde muss sich ändern.
Diese Einstellung habe ich die ganze Zeit mit mir herumgetragen, ich habe sie weitergegeben, denn wenn ich Veränderung haben will, muss ich zeigen was verändert werden muss.
Ich denke ich habe da sehr viel wach gerufen. Ich habe keine Ahnung wie das ganze enden wird.
Ob sich Gemeinde verändert, ob sich Menschen verändern oder ob das ganze nur eine Zeiterscheinung wird und alles wieder vergeht sobald ich in eine andere Stadt ziehe und mein Einfluss weg ist.

Eines ist aber sicher. Ich habe mich in diesem Jahr unheimlich verändert und ich bin noch lange nicht am Ende, da ich nun weiß, wo ich hin will. Ich weiß wie ich mich verändern will.

Das ist jedenfalls das Neue, dass ich entdeckt habe. Es ist neu und es wächst.

Freitag, 28. Dezember 2007

Wehrdienst

Ich bin gerade dabei meine Verweigerung zu schreiben. auf der Suche nach Formulierungvorlagen habe ich folgendes Gefunden. Ich fands so gut, dass ich es einfach mal posten wollte. Ist also nicht von mir:

Sehr geehrter Herr Verteidigungsminister,

erlauben Sie mir bitte die Freiheit, Ihnen respektvoll folgendes zu unterbreiten und ich bitte Sie um Ihre wohlwollende Bemühung, die Angelegenheit rasch zu bearbeiten. Zur Zeit warte ich auf den Einzug ins Militär, bin 24 Jahre alt und mit einer 44 jährigen Witwe verheiratet, welche eine Tochter von 25 Jahren hat. Mein Vater hat die besagte Tochter geheiratet. Somit ist mein Vater mein Schwiegersohn geworden, da er ja die Tochter meiner Frau geheiratet hat. Zudem ist meine Tochter meine Stiefmutter geworden, da sie ja meinen Vater geheiratet hat. Meine Frau und ich haben letzten Januar einen Sohn bekommen. Dieser ist Bruder der Frau meines Vaters, somit der Schwager meines Vaters. Außerdem ist es auch mein Onkel, da er ja der Bruder meiner Stiefmutter ist. Mein Sohn ist also mein Onkel.

Die Frau meines Vaters hat an Weihnachten einen Sohn bekommen, der zugleich mein Bruder ist, der er ja Sohn meines Vaters ist, und mein Enkel ist, weil er Sohn der Tochter meiner Frau ist.

Ich bin also der Bruder meines Enkels und da der Ehemann der Mutter einer Person ja der Vater ist, resultiert, dass ich der Vater der Tochter meiner Frau bin und Bruder ihres Sohnes.

Also bin ich mein Großvater.

Nach diesen Erklärungen, sehr geehrter Herr Minister, bitte ich Sie, mich von der Militärdienstpflicht zu befreuen, da das Gesetz verbietet, dass Vater, Sohn und Enkel zugleich Militärdienst leisten.

Ich bin von Ihrem Verständnis, hoch verehrter Herr Minister, überzeugt, und bitte Sie, meine vorzügliche Hochachtung zu akzeptieren.

Mittwoch, 19. Dezember 2007

Meine Theorie über das Handeln

Ich bin der Überzeugung alle Menschen handeln nach ihren Prioritäten. Wir haben die Macht selbst zu entscheiden was wir tun und lassen und was wir tun und lassen spiegelt unsere Prioritäten wieder.
Mit dieser Behauptung habe ich in den letzten Monaten 2 Menschen konfrontiert. Beide fühlten sich angegriffen und vielleicht sogar ein wenig beleidigt. Ich halte trotzdem daran fest.

Beispiele:
Ich stehe morgens früh auf um zur Schule zu gehen. Das heißt zur Schule gehen ist mir in dem Moment wichtiger als mein Schlaf oder das Bedürfnis etwas anderes zu tun.

Ich habe keine Zeit um mich mit einem Freund zu treffen, weil ich am entsprechenden Termin zum Verein gehe. In dem Moment ist der Verein wichtiger als der Freund. Auch wenn die Freundschaft vielleicht sehr weit oben auf der Prioritätenliste steht ist der Verein in diesem Augenblick wichtiger.

Ich müsste eigentlich Hausaufgaben machen oder eine andere Pflicht erledigen, liege aber stattdessen den ganzen Tag faul auf dem Sofa und gucke mir gelangweilt Werbung im Fernsehen an. In diesem Moment liegt die Faulheit über der Pflicht. Wenn ich gefragt würde ob die Pflicht oder das sinnlose Totschlagen der Zeit (das mich auch total unzufrieden macht) wichtiger ist, würde ich sofort sagen: Ist doch klar. Die Pflicht.
Aber in diesem Moment stimmt das einfach nicht. Denn wenn die Pflicht über der Faulheit liegen würde, würde ich nicht auf dem Sofa liegen, sondern meine Pflicht erfüllen.

Das ist gemein, aber es ist die Wahrheit.

(Widerspruch wie immer erwünscht^^)

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Was ich habe

Die für mich wichtigste Frage ist ja was mir fehlt. Ich will mal versuchen aufzuzählen was ich habe. Denn man kann nur auf dem aufbauen was man hat, nicht auf dem was man nicht hat.

Also ich habe einen Traum, den Traum das mein Leben ein außergewöhnliches Leben wird in dem Gott hoffentlich die wichtigste Rolle spielen wird.
Ich habe viele Fragen deren Antworten ich suche und ich habe den Wunsch auf meine Antworten, Taten folgen zu lassen.
Ich bin mittlerweile in der Lage auch bei logisch klingenden Predigten anderer Meinung zu sein, weil ich immer mehr lerne zwischen die Zeilen zu gucken kann.
Ich habe kein Problem damit anderer Meinung zu sein und diese zu verteidigen.
Ich habe ein verhältnismäßig gutes Bibelwissen (meiner Meinung nach ist es mickrig, aber das sehen wohl einige anders)
Ich kann gut organisieren.
Ich habe viel zu viel Besitz.
Ich schrecke nicht vor langen Texten zurück.
Ich werde bald mein Abi in der Tasche haben.
Ich habe eine Sehnsucht nach mehr.
Ich habe Freunde.
Ich habe Freizeit.
und noch vieles, vieles mehr

aber da wichtigste:
Ich habe Gott auf meiner Seite

Montag, 10. Dezember 2007

Christen sind keine besseren Menschen....

Dieser Meinung bin ich schon öfters begegnet. Manchmal um sich gegen Nicht-Christen zu verteidigen und manchmal um Christen zu ermutigen, weil sie frustriert zugeben müssen nicht so wie Jesus sein zu können. Weil sie erkannt haben, dass auch sie Fehler haben.

Ich stimme diesem Satz nicht zu. Ich denke auch, dass Christen keine perfekten Menschen sind, aber wenn sie keine besseren Menschen sind läuft da was schief.
Wenn Christen genau so sind wie der Rest der Welt, wo liegt dann der Unterschied? Wir sind dazu berufen bessere Menschen zu sein. Wir sind zu Nächstenliebe, Feindesliebe, Vergebung usw. aufgefordert.
Das ist sicherlich ein Prozess, aber wer nach einigen Jahren mit Jesus kein besserer Mensch geworden ist, hat nicht begriffen wie Christen leben.
Das könnte ich noch weiter ausführen, sehe aber keinen Sinn darin. Ich denke jeder Leser wird verstanden haben was ich meine.