Montag, 12. September 2011

Vertrauen - Nachtrag

Hmm vor ein paar Jahren wäre ich mit der Antwort aus dem letzten Post wohl unzufrieden gewesen. Daher ergänze ich was.

Wenn es grad nichts gibt bei dem mein Gottvertrauen zu einer Handlung resultiert. Kann ich dann mein Christsein grad nicht ausleben?
Doch kann man! Zum einen gibt es die Früchte des Geistes. Wenn der Heilige Geist in uns lebt verändert er unseren Charakter und unser Charakter bestimmt unser handeln. Ich ermutige auch ausdrücklich dazu das zu tun was uns wichtig ist (wie z.B. die ersten Christen in Agp 2,42), "denn Gott selbst bewirkt in euch nicht nur das Wollen, sondern auch das Vollbringen, so wie es ihm gefällt" (Philliper 2,13).
Manchmal geht es auch nur darum dort zu blieben wo man gerade ist und weiterhin zu tun was man bereits macht. Ich hab z.B. oft nicht verstanden warum ich noch in meiner Heimatstadt bleiben und meine Arbeit in der Gemeinde weiterführen soll. Jetzt verstehe ich es. Da sind wir aber auch schon wieder beim Vertrauen. Ich vertraue darauf das ich dem Ort bin an dem Gott mich haben will und stelle es nicht ständig in Frage. Wenn ich etwas anderes machen soll wird Gott sich schon melden oder eine Gelegenheit schafften die dafür gemacht ist.
Jesus hat auch nicht anders gelebt. Jesus ist nicht morgens mit der Idee aufgestanden "Hmm heute wärs ja mal ganz nett wenn ich jemanden heile" und hat sich dann zum nächsten Krankenhaus aufgemacht sich den nächstbesten Patienten geschnappt und ihm die Hände aufgelegt. Er ist durch das Land gezogen und hat von Gottes Reich erzählt und das Gesetz ausgelegt. Und dabei, in seinem Alltag, sind ihm Menschen begegnet. Manche haben ihn überrascht (Lk 7,9), manche hat er lieb gewonnen (Mk 10,21), manche fand er auf Bäumen (19,5). In Lukas lesen wir schon in zwei Abschnitten von Simon bevor Jesus ihn zum Jünger berief. Ob Jesus wohl ahnte wie viel Zeit er mit diesem Mann verbringen würde als er ihn das erste mal traf?

Naja Jesu Leben war auch sehr stark vom beten und hören auf Gott bestimmt und daher trifft meine Ausführung oben nicht das ganze Bild. Ich möchte nur sagen, dass man sich keine Sorgen machen braucht irgendwas wichtiges zu verpassen, weil man gerade mal nett in der Hängematte liegt und das Leben genießt, anstatt pausenlos in der Bibel zu lesen oder irgendwas anderes frommes zu machen. So kann man sich sein Leben nämlich auch kaputt machen.

P.S: Ich wäre beunruhigt wenn Bibellesen und beten mit der Zeit nicht zu einem immer natürlicherem Teil des Lebens würden.

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