Montag, 31. Januar 2011

Januarrückblick

Als ich meinen letzten Jahresrückblick verfasst habe, ist mir aufgefallen, dass ich 2010 weniger geschrieben habe als im Vorjahr. Da ist der Beschluss gefallen nun jeden Monat einen Rückblick zu schreiben. Sehr zukunftsorientiert wie ich finde.
Daher dürft Ihr nun lesen, was ich so grob erlebt habe, welche Fragen mich beschäftigt habe und wie ich mich bei meinem Leben gefühlt habe.

Die erste Januarwoche war von Stress, schlechtem Gewissen und viel Freizeit geprägt. Ich hatte noch Weihnachtsferien und wollte fleißig für meinen Klausuren lernen. Wahrscheinlich habe ich auch weit mehr gelernt als der Großteil meiner Mitstudenten. Effektiv hatte ich dennoch sehr viel freie Zeit und "Ferien" ist sicherlich nicht der falsche Begriff (auch wenn es sich nicht so angefühlt hat)
Dann musste ich plötzlich wieder früh aufstehen um mich zur FH zu quälen. Die Lernphase ging in der Endspurt und ich habe wesentlich mehr gemacht. Diese Zeit war nicht so lustig.
Gleichzeit habe ich angefangen zu überlegen welche Tätigkeit ich später in meinem Beruf konkret machen möchte. Eine schwierige Frage die ich zuerst nicht beantworten konnte und relativ schnell verdrängt habe, weil ich mich auf die Klausuren konzentrieren wollte.
Nach einem SMD-Semester zum Thema Mission habe ich auch angefangen mir zu diesem Thema mehr Gedanken zu machen. Wenn man von der klassischen Zielgruppe der Freunde mal absieht, so sollten meiner Meinen nach religiös Interessierte und Rangruppen im Fokus entsprechender Überlegungen stehen. Zumindest scheinen das die Zielgruppen des NTs gewesen zu sein. Doch wie erreichen wir die? Und wollen wir bestimmte Randgruppen überhaupt?
Beschäftigt hat mich auch das langsame kommen der Jahrgänge '94 und '95
Für mich ist das eine neue, andere Generation, die da bei uns einzieht. Ich bin keine 16 mehr. Was für Fragen habe ich mir in diesem Alter gestellt? Was hat mich in diesem Alter interessiert?

Der 19.1. hat ohne Zweifel den Titel "worst day of the month" verdient. Ein Tag an dem von 5:30 morgens bis 24:00 abends wirklich alles schiefgegangen ist. Inklusive meiner ersten benoteten Klausur.
Am 20. hab ich dann die beiden anderen Klausuren geschrieben und fühlte mich frei. Endlich Ferien!
Das folgende WE war ganz nett. Am Dienstag wurde ich dann richtig krank. So kam es das ich eine Woche lang unter 2 Decken auf unserer Wohnzimmercouch oder im Bett verbracht habe. Selbst lesen war mir zu viel. Das heißt schon was.
Am Sonntag ging es langsam wieder. Abends konnte ich nicht einschlafen, weil ich an meine Aufgaben als Jugendleiter denken musste und gleich ein paar Dinge durchplanen musste. Ein gutes Zeichen.

Montag, 3. Januar 2011

Jahresrückblick

So es ist wieder mal Zeit für meinen Jahresrückblick.
Hmm was ist denn dieses Jahr so alles passier? Irgendwie scheint mir vieles schon so weit weg. Aber so geht es mir irgendwie immer wenn ich an die Vergangenheit denke. Was also möchte ich hier festhalten?

Anscheinend habe ich dieses Jahr gar nicht so viel in meinen blog geschireben. Na gut. Fangen wir traditionel mit der Jahreslosung für das vergangene Jahr an:

Jesus Christus spricht: Euer Herz erschrecke nicht. Glaubt an Gott und glaubt an mich.
Johannes 14, 1

Zugegebener Maßen fällt mir jetzt genauso wenig zu diesem Vers ein wie vor einem Jahr. Muss ja auch nicht immer alles passen.

Als Student habe ich dieses Jahr begonnen. Genau wie ich es als Student beende. In der Sozialarbeit wird immer sehr großer Wert auf Professionalität gesetzt. Wahrscheinlich gerade, weil vieles so aussieht, als ob man das Meiste auch ohne Studium machen könnte. Ich habe relativ schnell festgestellt, dass die Einstellungen und Sozialkompetenzen in dem Berufszweig mindestens genauso wichtig sind wie Fachwissen und man bei den meisten Arbeitsbereichen nach dem Studium eh nochmal neu anfangen muss zu lernen. Dennoch merke ich langsam, dass ich anscheinend doch eine Menge gelernt habe.
Das erste und zweite Semester waren wesentlich spannender als mein drittes. Es hat sich langsam eine Routine eingeschlichen. Darauf komme ich aber später nochmal zurück.

In Gemeinde und Jugend ist ne Menge passiert: BUJU, Freizeit in Norddeich, ein paar unser weiblichen Jugendlichen sind weggezogen, Jahr der Stille, Gemeindefreizeit, unserer erster Jugendreferent hat angefangen, der nächste Pastor wurde berufen, die Fahrten mit der Jugend in andere Städte und Kirchen hat rapide abgenommen, eine wundervolle Weihnachtsfeier mit der Jugend usw.
Zu viel um überall drauf einzugehen.

Zum ersten Mal habe ich meinen Geburtstag nur in kleinem Kreis gefeiert. Das sollte ich auch festhalten.

Doch nun zu dem aus meiner Sicht spannendsten Teil. Mindrevolution. Metanoia. Wie hat sich mein Denken verändert. Wo habe ich Fragen gestellt und Meinungen korrigiert?

Irgendwann am Anfang dieses Jahres schireb ich, dass ich mir wünsche, dass wir mehr füreinander beten. Seit über einem Jahr ist Sündenbekenntnis ein wichtiges Thema für mich. Ein weiteres Thema das mir sehr am Herzen liegt ist die Diakonie. Das vierte Thema, wahrscheinlich mein Lieblingsthema, ist Gemeinschaft.

Über diese 4 Themen möchte ich schreiben. Fürbitte bedeutet sehr, sehr viel für mich. Daher wünsche ich natürlich auch meinen Freunden, dass sie dort die gleichen schönen Erfahrungen machen wie ich. Das stellte sich allerdings als schwieriges Unterfangen dar. Zwischendurch hatte ich das Gefühl, dass sich da was tut, dann kam es mir wieder so vor als wäre dieses Thema den anderen egal. Laut beten wollte man in der Jugend auch nicht. Hätte ich vor 3 Wochen Bilanz gezogen, wäre das Ergebnis wohl nicht so zufriedenstellend gewesen.

Gott hat mir gezeigt, dass ich mit meiner Einschätzung falsch lag. Es wird füreinander gebetet. Meinen Geschwistern ist es auch, wichtig, dass für sie gebetet wird. Allerdings muss auch was wichtiges anliegen, damit sie das äußern. Damit bin ich zufrieden und glücklich.

Sündenbekenntnis finde ich sehr wichtig, weil es uns davor bewahrt falsche Fassaden aufzubauen und es dazu führt, dass Probleme gemeinsam getragen werden können. Das es nur wenige toll finden ihre Probleme der Gruppe zu erzählen und dann zum Seelsorgeopfer zu verkommen habe ich bereits im Sommer verstanden. Es reicht vollkommen aus, wenn man ein oder zwei Personen hat mit denen man seine innersten Probleme teilt. Wer solche Menschen hat ist sehr gesegnet.
Das verschweigen von Schwächen ist auch ein Schutz. Gewisse Punkte aus seinem Leben erzählt man nicht, weil man dort besonders empfindlich ist. Und daher ist es auch gut so, wenn man nicht allen von seinen Kämpfen erzählt.
Mir stellte sich diese Jahr die Frage, ob ich mich auch traue von meinen Kämpfen zu erzählen, wenn der richtige Zeitpunkt dafür gekommen ist. Und ich bin dankbar und wirklich sehr überrascht, wie leicht es mir gefallen ist, als jener Augenblick kam.

Zu meinem Geburtstag habe ich ein Buch mit dem Titel „Gott antwortet anders“ bekommen. Eine Geschichte daraus ist mir besonders in Erinnerung geblieben. 2 junge Christen beschließen in das Unterschichtsgetto ihrer Stadt zu ziehen. Sie haben erkannt, dass es nicht um Wohlstand geht und wählen so bewusst ein ärmeres Leben. In dem Stadtteil angekommen beginnen sie einige Aktionen um die Lebensqualität der Menschen dort zu verbessern.
Nach einem (?) Jahr ziehen sie Bilanz und stellen dabei fest wie paradox ihr Verhalten doch ist: Sie distanzieren sich bewusst von einem wohlhabenden Lebensstil um anderen zu helfen genau diesen Lebensstandart zu erreichen.
Diese (wahre) Geschichte hat mir deutlich gemacht worum es bei Diakonie eigentlich geht und worum es nicht geht.

Gemeinschaft. In den Herbstferien war ich zwei Woche alleine zu Hause. Dabei habe ich erneut feststellen müssen, dass ich nicht für die Einsamkeit gemacht bin. Auch zu diesem Thema hatte ich im Dezember ein gutes Gespräch mit einer lieben Schwester (über facebook^^). Ich werde mehr versuchen mich mit Freunden zu treffen.



Da ich mit meinem Rückblick eh zu spät bin, lasse ich den Ausblick einfach mal weg. Möglichweise werde ich ihn nachtragen.