Freitag, 30. Mai 2008

Jugendliche im Gottesdienst 3

Predigten



Bei manchen Predigten fragt man sich, wer diese ungemütlichen Sitzplätze ausgesucht hat. Man sollte bei der nächsten Gemeindeversammlung Besucherfreundlichere Stühle beantragen.
Aber vielleicht liegt das Problem gar nicht bei den Stühlen, sondern bei der Predigt, die wieder mal komplett an dir vorbeigegangen ist. Aber nein, das liegt sicher an dir, du hast nur nicht richtig zugehört, sondern die 38 523 Pünktchen an der Wand gezählt. Wenn du richtig zuhören würdest, wär die Predigt sicher spannend. Hab doch Mitleid mit dem Prediger. Es geht einfach nicht, dass jede Predigt dich anspricht. Nächstes mal wirds bestimmt besser.

Ein Prediger ist ein Redner. Von jemandem der hauptberuflich predigt, sollte man eigentlich erwarten können, dass er so predigen kann, dass man keinen Kurs in Konzentrationsübungen gemacht haben muss, um dem Prediger zuhören zu können.
Dies kann auf sehr vielfältige Weisen erreicht werden.

Ich habe mir erlaubt eine Liste zu erstellen, was eine gute Predigt ausmacht. Ergänzungen werden gerne entgegengenommen.
(Ich frage mich ernsthaft, ob man so was bei der Pastorenausbildung auch lernt.)



1. Es wird eine Geschichte erzählt welche die Aussage der Predigt verdeutlicht. Die Geschichte ist in die Predigt integriert. Geschichten haben sehr viele Vorteile. Sie verdeutlichen Aussagen. Zudem kann man sich Geschichten viel besser merken als Gedankengänge. Jesus hat auch oft mit Geschichten gearbeitet. Gegen eine Geschichte kann man auch nur schwer argumentieren.
Ich halte es daher auch für wichtig zu lernen wie man gut Geschichten erzählt.

2. Es ist auch gut, wenn man in der Predigt etwas über den Prediger selbst erfährt (z.B. durch die Geschichte). Das zeigt nicht nur, dass der Prediger sich mit dem Thema beschäftigt hat und die Predigt selbst verfasst hat, sondern verdeutlicht auch den Realitätbezug. Der Zuhörer merkt, dass der Prediger weiß wovon er redet. Das Leben und die Erfahrungswelt des Predigers finde ich immer interessant.

3. Die Predigt gibt mir etwas, dass ich in meinen Alltag mitnehmen kann.
Dies kann eine Handlungsänderung oder eine Bewusstseinserweiterung sein. Wenn man weiß, was für Fragen/Themen die Zuschauer beschäftigen kann man darauf eingehen (Meine Erfahrung zeigt, dass der Heilige Geist da auch kräftig bei der Themenfindung mitwirken kann).

4. Nicht zwingen notwendig, aber meistens gut, finde ich es, wenn der Prediger während der Predigt mit seinen Zuhörern Kontakt aufnimmt. Er kann sich z.B. bestätigen lassen oder eine Frage stellen. Dann muss er aber auch klar machen, dass er eine Antwort erwartet. Beispiel: "Also auf meinem Zettel steht jetzt: Gemeinde antwortet."

5. Frei sprechen. Wer das kann sollte seine Predigt nicht stur ablesen.
Sonst können nämlich Sätze entstehen ...uiuiui So spricht kein Mensch. Wenn man sich nicht so stark auf den Text konzentrieren muss, ist es sicherlich auch einfacher das gesagte mit seiner Gestik zu unterstreichen.

6. Wo wir gerade bei dem Visuellen angelangt sind. Bei einem Vortrag nimmt der Mensch 70% über die Augen und nur 30% über die Ohren auf. Das sollte man berücksichtigen.
Hier gibt es mehr Möglichkeiten als Gestik und Mimik. Eine einfache Möglichkeit ist z.B. hin und wieder den Standort zu wechseln an dem man steht. Bei PowerPointpräsentationen sollte man darauf achten, dass sie nicht an Schulreferate erinnern. Falls man mit Videosequenzen arbeitet sollte man vorher die rechtlichen Angelegenheiten erledigen.

7. Ein Prediger sollte keine Scheu davor haben über eigene Schwächen oder Fehler zu reden. Das muss nicht in jeder Predigt der Fall sein, aber hin und wieder schon.


Ein Prediger muss nicht all diese Punkte erfüllen, aber je weniger er davon erfüllt, desto mehr Talent muss er mitbringen.

Es war dunkel

Irgendwie voll der sinnlose Post, aber ich wollte einfach mal festhalten, dass es gestern um 11 Uhr stockdunkel war. Ich war grade in der Pausenhalle meiner Schule und dachte es wäre Nacht. Als hätte jemand der Sonne den Strom abgedreht oder so.

Als ich dann raus gegangen bin, schien es nicht mehr ganz so dunkel, aber immer noch total düster. In Düsseldorf war das angeblich genau so dunkel.

Donnerstag, 29. Mai 2008

Jugendliche im Gottesdienst 2

Warum Pannen ein gutes Zeichen sind.


Der zweite große Unterschied zwischen regulären Gottesdiensten und Jugendgottesdiensten ist, dass in den Regulären (fast) immer alles glatt läuft.
Ich kann mich an keinen Gottesdienst von/für Jugendliche erinnern, an dem nicht irgendetwas nicht reibungslos funktioniert hat.

Aber ist das erstrebenswert? Sollte man nicht alles daran setzten diese zu verhindern. Ist man den Besuchern das nicht schuldig? Wäre es nicht peinlich, wenn jemand Fremdes in den Gottesdienst käme und man hat Probleme mit dem Mikro?

Nein, das denke ich nicht, denn Perfektion wird meistens dort erreicht, wo das Team eingespielt ist, wo man Mitarbeiter mit Erfahrung hat und alles vertraut ist.

Den Preis wäre ich nicht bereit zu bezahlen. Denn das würde bedeuten, dass nichts neues ausprobiert wird. Das würde bedeuten, dass nur ganz selten neue Ideen und Wünsche umgesetzt werden. Das würde bedeuten, dass keine Neuen ins Boot geholt werden um ihren Gaben einzubringen.

Und was ist denn an Missgeschicken so schlimm? Erinnere dich doch mal Freizeiten, an denen du früher teilgenommen hast. Woran erinnerst du dich? Daran, dass alle pünktlich und heil angekommen sind oder an die Nudeln die nach Nikotin geschmeckt haben?
Worüber lacht man später? Wovon erzählt man sich später?

Pannen sind nicht erstrebenswert, aber sie sind ein Zeichen für Lebendigkeit,
denn sie treten meist da auf wo neues ausprobiert wird, da wo kein stillstand erreicht wurde.


Am schönsten sind die kleinen Gegebenheiten über die man einmal kurz lachen kann, einen netten Spruch ablässt und dann weitermacht. Das sind diese "Fehler" die einen Gottesdienst lockerer und fröhlicher machen.

Ich finde es furchtbar wenn man das Gefühl hat nicht einmal laut husten zu dürfen. Wenn mal ein wirklich ernstes Thema angeschnitten wird, werden eh keine Witze gemacht.

Abi^^

Heute vor 3 Jahren habe ich mich taufen lassen. Ist das nicht schön?
Heute haben wir die Ergebnis unserer Abiklausuren bekommen.

Mahte Lk: 3-
SoWi Lk: 3-
Deutsch Gk: 3
Reli mündl.: 3

Abidurchschnitt: 2,8

Und am allerbesten: Ich muss in keine Nachprüfung!!!

Jetzt kann ich mich endlich den sinnvollen Dingen des Lebens widmen und brauch nicht mehr lernen *juppie*

Montag, 26. Mai 2008

Jugendliche im Gottesdienst 1

"Wir feiern diesen Gottesdienst...

im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen." bekommen unsere Gottesdienstbesucher jeden Sonntag zu hören.
Mittlerweile habe ich verstanden was mit "Feiern" gemeint ist.
Früher kannte ich 2 Arten von Feiern. Bei einer Trauerfeier sind die Menschen traurig und bei der anderen Feier sind die Menschen fröhlich
(Heute nennt man das meist Party).
Wer allerdings die fröhliche Variante erwartet, wird bitter enttäuscht werden. Das irgendjemand lacht ist eher die Ausnahme, bei der Musik wird darauf geachtet, dass man ja nicht zu laut wird und wenn es mal was zu Essen oder zu Trinken gibt, dann wird, wenn überhaupt, nur im Flüsterton gesprochen (Abendmahl).

Nein, von einer fröhlichen Feier kann wahrlich nicht die Rede sein.

Es bleibt die Trauerfeier.
Aber auch das scheint nicht ganz zu passen, auch wenn wir manchmal nah dran sind (der letzte Ostersonntag war jedenfalls nicht weit davon entfernt).

Demnach muss es also eine dritte Art von Feier geben. Eine Feier bei der man eine Stunde lang auf einem Stuhl sitzt nur hin und wieder aufstehen darf/muss. 98% der Zeit zeigt man möglichst keinerlei Emotionen. Der Mund wird nur geöffnet um Lieder aus den letzten Jahrhunderten zu singen (aber nicht zu laut) oder ein Gebet zu sprechen (wobei dieses Privileg immer nur den Gleichen gegeben ist). Wenn mal eine Band spielt, gibt es anfragen ob man die Verstärker nicht auch noch benutzen kann um das Schlagzeug noch mehr zu dämpfen.
Bei jeder Feier gibt es einen theologischen Vortrag, während parallel ein Wettbewerb stattfindet in dem es darum geht entweder möglichst ernst oder möglichst ausdruckslos zu gucken.
Nennen wir diese Art von Feier einfach mal Gottesdienst.



Ok, das war jetzt teilweise ein wenig überspitzt dargestellt.
Ein Gottesdienst wird auch immer etwas anderes sein, als "normale" Feiern, weil ein Gottesdienst nicht oberflächlich bleibt. Er geht in die Tiefe und berührt die Menschen da wo sie sind. Es geht nicht darum eine Stunde ein wenig Spaß zu haben. Es geht um Gott und um Menschen und nicht um Alkohol und laute Musik. Daher wird eine gewisse Ernsthaftigkeit auch immer Teil eines Gottesdienstes bleiben.

Dennoch ist die Atmosphäre wahrscheinlich der entscheidenste Unterschied zwischen einem Gottesdienst den Jugendliche gerne besuchen und einem Gottesdienst bei dem das nicht der Fall ist. Am Entscheidensten ist die Atmosphäre und die Einstellung die von vorne aus vermittelt wird.
"Ich freue mich hier zu sein und ich freue mich, dass Ihr hier seid." ist eine Einstellung die einfach rüber kommen sollte. Die überzeugenste Methode jemandem zu zeigen, dass man sich freut nennt man lachen.

Im übrigen ist dies für mich der größte Unterschied zwischen einem Erwachsenen- und und einem Jugendgottesdienst.

Donnerstag, 15. Mai 2008

Meine Geschichte mit Emerging Chruch

Am besten ist es wohl, wenn ich ganz am Anfang anfange. Noch mitten in der Phase in der sich mein ganzes Denken verändert hat, ausgelöst durch Shanes Buch, hörte ich zum ersten mal diesen Begriff.

Ich möchte vorher betonen, dass ich mit EC nie etwas negatives verbunden habe.

Am Anfang war es viel mehr so, dass einer meiner vielen Kritikpunkte, war das Gemeinde für mich, neben dem Sonntagsmorgensgottesdienst, nur aus vielen kleinen Diskussionsgrüppchen bestand. Wenn ich etwas gelernt hatte, war es wie man diskutiert. Ich wollte aber etwas machen. Ich hatte genug diskutiert, genug gebetet, genug Bibel gelesen, genug Predigten gehört. Jetzt war es an der Zeit etwas zu tun. Danach kann man wieder diskutieren. Wir mussten doch verstanden haben, dass es was zu tun galt. Geredet hatten wir viel zu lange. Ich brauchte weder neue noch alte Fragen ich wollte etwas machen.

Und nun wieder eine Diskussion. Ich hatte zwar begriffen, dass hier gute und wichtige Fragen gestellt wurden, aber ich konnte keinerlei Freude darüber empfinden, dass es da irgendwo Menschen gab, die die gleichen Fragen haben, oder die auch festgestellt haben, dass in Gemeinde nicht alles so läuft wie es eigentlich sollte.
...und wie die Zeit in der ich lebe aussieht wusste ich ja auch.

So habe ich EC erstmal EC sein lassen und mich auf meinen eigenen Frust konzentriert.

Dann habe ich von mentalrover zu Weihnachten ein Buch namens ZeitGeist bekommen. Ich habe mich total darüber gefreut. Danke nochmals an dieser Stelle.

Das Buch fand ich an einigen Stellen ziemlich interessant. Die Gesellschaftanalysen haben mich ein wenig gelangweilt, weil ich dabei immer wieder das Gefühl hatte "Das weiß ich doch schon alles"
EC blieb für mich aber immer noch etwas, dass sich in der Generation über mir abspielte. Für mich hörte sich das so an, als ob sich hier ältere (nicht alte, sonder älter als ich) anfingen sich einerseits mit der aktuellen Zeit und Gesellschaft auseinanderzusetzen und gleichzeitig anfangen offen Fragen/Kritiken zu formulieren, weil sie .... weiß auch nicht genau, vielleicht weil sie sich vorher damit allein fühlten, aus Rücksicht andere nicht mit ihren Zweifeln zu bedrängen, weil sie das Alter erreicht haben in dem man in Gemeinde mitreden darf.... was weiß ich, jedenfalls nichts an dem ich etwas neues oder reizvolles entdecken konnte.

Tobias Faix hat auf seinem Seminar zu EC 3 Dinge bei mir bewirkt.

1. Ich kann mich nun viel besser mit EC identifizieren. Ich beteilige mich zwar immer noch nicht an Diskussionen auf irgendwelchen blogs. Aber ich habe erkannt wie viele Gemeinsamkeiten es zwischen meinen Fragen und Arbeitsweisen (ich leite eine Jugendgruppe) und den Fragen (z.B. Was hat mein glaube mit meinem Alltag zu tun?) und Strukturbeschreibungen in EC es gibt. (also z.B. Netzwerke und flache Hierarchie)

2. Dadurch, dass ich wusste, dass sich dieser Mann die gleichen Fragen stellt wie ich, hat er sich bei mir eine Menge Respekt verdient. Als ich angefangen habe seiner Predigt zuzuhören wusste ich: Der wird keinen Müll erzählen, weil der versteht uns/mich.

3. Mich störte halt immer das es keine Handlungen gab die ich von EC übernehmen konnte. Warum hatte ich verstanden. Hier redeten kluge Köpfe und die wissen. Andere Situation, andere Antwort/Handlung. Was ich jetzt meine verstanden zu haben ist, dass die Menschen die sich bei EC beteiligen mehr oder weniger vor dem selben Problem stehen. Sie haben eine Frage, haben bemerkt, dass in ihrem Gemeindeumfeld Probleme gibt die zum Himmel schreien oder sehnen sich danach, dass ihr Glaube mehr in ihrem Alltag sichtbar wird. Und sie finden einzelne Antworten und Lösungen. Die passen aber dann halt nur auf ihre individuelle Situation. 180 Grad Drehungen in seinem Leben als Christ kann es auch nicht geben. Wer jahrelang Christ war kann nur einzelne Punkte entdecken die er ändert und sein Leben nur Schritt für Schritt ändern.
Und dazu trägt EC indierekt bei. So habe ich das Semianr für mich gedeutet (das wurde nie so gesagt).



Ach noch etwas. (Vllt im zusammenhang nicht ganz passend, wusste aber nicht wo ich das sonst hinschreiben sollte) Ich fände es total schön zu hören. Wir ändern jetzt etwas und nicht: Wenn ich alle die begeiterten Jugendlichen auf dem Christival sehe freue ich mich, weil in denen so viel Potential steckt und die was ändern werden.
oder:
Es ist Eure Aufgabe jetzt eine andere (neue?) Gemeinde aufzubauen. Das mag vielleicht stimmen, aber wenn eine halbe Genertion über mir sieht das Gemeinde nicht mehr zeitgemäß ist und nicht eine Gemeinde aufbaut die zu ihrer Generation passt, klingt diese Aufforderung weder authentisch, noch ist das sehr vorbildhaft.
Ich verlange nicht, dass da jetzt plötzlich eine neue Gemeinde hervorgezaubert wird, aber ich verlange zu sehen wie Hebel in Bewegung gesetzt werden.


(Hätte nie gedacht, dass ich sowas je schreiben werde. Bin ein wenig von mir selbst überrascht/(erschrocken?)

Christival - Was sonst noch war

Hier will ich hinschreiben was in den anderen Posts keinen Platz gefunden hat:


Fazit aus dem Christival: Es war gut das ich da war. Das Christval wird aber keinen Meilenstein auf meinem Glaubensweg sein, weil es nicht gab was mich mitten ins Herz getroffen hat noch etwas das mich zu großartig in meinem denken oder handeln verändert hat. Ich war wohl mehr für die anderen da, als für mich. Das ist aber auch ok.

Wetter: Also ich meine ich hab in diesem 5 Tagen 4 mal einen Regen mitbekommen.
Der erste war leicht und zu Beginn unserer Anreise und hat niemanden wirklich gestört.
Der 2. war während wir unser Gepäck ausgeladen haben. Der war wirklich heftig.
Der 3. war nach dem Seminar am Freitag. Der war aber angenehm. Es war mitleerweile einfach zu heiß geworden und man brauchte einfach ein wenig Abkühlung. Als wir den hinter uns hatten war wieder alles perfekt.
Der 4. während eines Festivals. Der Boden war zumindest nass. Gesehen hat den wahrscheinlich kein einziger Christivaler, aber irgendwie musste Gott ja auch dafür sorgen, dass die Wolken kleiner werden.
Die restliche Zeit war bomben Wetter. Ich hatte meinen Regeschirm bewusst nicht mitgenommen, weil ich einfach davon ausgegangen war, dass ich ihn nicht brauchen würde. (Hab ich ja auch nicht).
Ein wenig dümmer war die Sache mit meiner Jacke. Wir konnte nur abends und morgens in unsere Quartiere und mussten daher am morgen entschieden was wir mitnahen.
Am Donnerstag hab ich meine Jacke nicht gebraucht und entschied daher am Freitag sie nicht mitzunehmen. Es wurde nur leider am Abend recht kühl und ich bin während des Bergfestes immer ein wenig hin und her gelaufen, weil ich einfach gefroren habe.
Weil ich nicht draus gelernt habe, habe ich am Abend danach wieder gefroren.^^
Am heißesten war es während des Abschlussgottesdienstes. Ich denke ich war nicht der einzige der sich hier einen Sonnenbrand geholt hat.


Straßenbahn: Nun das Straßenbahn-Festival wurde gekürzt. Wen kümmerts? Die Christivaler bestimmt nicht. Vor dem Abschluss-Godi wurde eine Christivalzeitung verteilt. Ich zitier mal eine Stelle:
"[...] Wer steht nachts hinter dem Bahnhof? Die Christivaler. Wer wartet geduldig auf Bus und Bahn? Die Christivaler. Wer macht Laola-Welle bei der Ankündigung? Die Christivaler. Wer läuft zu Hochform auf und fühlt sich wie ein Stadionsprecher? Der Bahnwärter in seinem Häuschen.
Über 4.000 Christivaler machen selbst aus der Wartezeit ein Happening."

Das war echt der Hammer. In (fast) jeder Bahn wurden fröhlich Lieder gesungen. Mi ist aufgefallen, dass der Stil nicht immer gleich war. An einem Abend wurden hauptsächlich alte (Sei ein lebendiger Fisch) und ruhige Lieder gesungen, an einem morgen hauptsächlich Jungscharlieder. Meistens wurden allesdings Lieder wie "One Way" gesungen. Sicherlich das Lied auf Platz ein der Straßenbahncharts.

Besonders gerne erinnere ich mich an die Szene nach dem Talk Festival. Es ist abends, schon dunkel und eigentlich alles ganz ruhig. Wenig Autos, wenig Menschen.
Dann hält die Straßenbahn an. Die ganze Bahn am wippen weil alle Mitfahrer fröhlich im Takt springen und dir kommt in voller Lautstärke Lobpreis entgegen.
Hier gibt es auch ein paar youtube Videos zu.
Das Straßenbahnfestival hat sich eigentlich nicht von den normalen Fahrten unterschieden.

Schön war auch immer wen man mitbekommen hat, was die Fahrer von uns hielten.
Manche hätten am liebsten eine Schicht mehr übernommen, manche waren ganz angetan, weil die Christivaler so freundlich zu ihnen waren und sogar für sie beten wollten.

Ein Mädchen aus unserer Gruppe erzählte wie die Busfahrerin eine durchsage machte, sie mögen doch bitte aufhören zu hüpfen, weil das so schädlich für den Bus wäre. Nach einer halben Minute Stille, kam dann ganz zögerlich "Das hießt nicht Ihr sollt aufhören zu singen..."

Auf dem Abschlussgottesdienst erzählte die Moderatorin von einem begeisterten Ladenbesitzer der erzählte wie sich in einer Pause, eine 30 m lange Schlange vor der Kasse gebildet hätte und man dann spontan angefangen hätte zu singen.

Ich glaube wir haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen.^^



Demos und Anfeindungen: Also es hat 2 Anti-Demos gegeben. Ich habe allerdings keinen einzigen Demonstranten gesehen. Die erste war während der Eröffnung. Hier wurde wohl mit Böllern und angezündeten Tennisbällen geworfen. Zudem haben die Demonstranten einen Zaun eingerannt. Es hat wohl mehrere verletzte Polizisten und einen verletzten Christivaler gegeben. Von der anderen Demo hab ich kaum was mitbekommen.
Die erste Demo war jedenfalls ein richtiger Flop. Wer für mehr Toleranz ist und dann gewaltätig wird ist auch bei den Medien unten durch.
Am Samstag war ein Punk treffen am HBf. Die waren wohl auch nicht so angetan von uns.
Hier habe ich aber auch nur Geschichten gehört.
Eines unserer Mädchen erzählte von einen Punk der uns Christen mit dem übelsten Schimpfwörtern belidigte, nur wurde er leider von den Beleidigten konsequent ignoriert. Darauf wurde er noch wütender und schimpfte noch mehr. Vielleicht schimpft er heute noch. 2 andere schöne Geschichten zu diesem Thema hab ich auch auf dem Blog von Tobias Faix entdeckt.


Abendmahl: Ich fand das Bild einfach nur schön, wie wärhrend des Abendmahls Tim Linder, Wolfgang Huber und andere Pastoren/Pastorinnen vorne gemeinsam auf der Bühne standen.

Free Hugs: Es gab echt viele Leute mit Free Hug Schildern. Nacher hats mich schon ein wenig genervt.

Emerging Church: Ich hab beschlossen da einen extra Post zu zu machen, weil das ein wenig mehr wird.

Das war Christival 2008 - Sonntag

Sonntag gab es keinen Wortwechsel, sondern nur einen Abschlussgottesdienst. Die erste Stunde war dürftig. Manchmal hab ich gedacht das wissen wir, wir waren auch auf dem christival, aber ok.
Roland Werner hat die Predigt gehalten. War gar nicht so schlecht.
Wir haben uns verabschiedet und das Christival war vorbei...


Das dachten wir.

Aber wir wussten ja nicht, dass es später noch ein weiteres Festival geben würde: Das Autobahnfestival.
Wir waren keine 20 min unterwechs, da gerieten wir in einen stau. Dicker Unfall. Nix bewegt sich. Das ganze 15 km lang.

Aber wie war das nohcmal? Was passiert wenn man viele Christen an einen Ort kommen? Genau es gibt eine Feier. In diesem Stau steckten hunderte von Christivalern die die folgenden 3 Stunden stillstand damit verbrachten sich zu sonnen, Volleyball zu spielen, Lobpreislieder zu singen, Laola-Wellen für Motorradfaherer zu machen usw.

Nachdem der Stau sich aufgelöst hatte sind wir gut durchgekommen und ich war um ca. 7 (8?) Uhr zu Hause.

Das war Christival 2008 - Samstag

Wir hatten dazugelernt und sind mit der Bahn zuerst 2 Haltestellen in die falsche Richtung gefahren um dann wieder in die richtige Richtung umzusteigen. Auf die weise haben wir nicht nur die erste bahn nehmen können sondern auch noch Sitzplätze erwischt.

Unsere Gruppe hat sich zum Wortwechsel geteilt. Ich bin in den AWD Doom gegangen. Das war eine Halle in der sonst Konzerte stattfanden. Die Stimung war schon unglaublich bevor der Wortwechsel angefangen. Zuerst haben wir Wellen gemacht (Den Rekord von 9 Runden haben wir an diesem morgen leider nicht gebrochen) und später eine Polonaise.

Ich habe Gottesdienst und Predigt als sehr positiv in Erinnerung, auch wenn ich mich nicht mehr genau an die Aussage erinnern kann.

Nachdem ich wieder die MMM besucht habe, hatte ich noch ein Seminar: Missionarisch leben - aber wie?
Das Seminar wurde in einem Kinosaal gehalten und war wirklich gut. Zu meiner Freude wurde auch das 10 Days life experiment vorgestellt und man konnte sich auch umsonst das Buch dazu mitnehmen.

Nacher bin ich mit einem Freund zum Talk Festival gegangen. Das Thema war Geld.
Ich habe in meinem Seminar zu diesem Thema zwar wesentlich mehr gelernt, aber es war trotzdem nciht schlecht.
Zum Nachtprogramm sind wir erst ein wenig später gekommen, weil mein Freund noch ein Autogramm von Herrn Deichmann haben wollte.
So haben wir dann nur noch 4 Lieder von MekMC (Hiphoper) mitbekommen. Danach wurde das Programm aus organisatorischen Gründen abgesagt. Gelernt habe ich daraus, dass Hiphop sich auf CD besser anhört als live.
wir sind dann noch spontan zu einem anderen Nachtprogramm gegangen in dem Lobpreislieder gespielt wurden. Fand ich aber nicht so doll.

Mittwoch, 14. Mai 2008

Das war Christival 2008 - Freitag

Diesen morgen ist es uns gelungen den Wortwechsel zu besuchen, den wir auch besuchen wollten.
Wir sind mit der ganzen Gruppe in eine Kirche gegangen um dort Gottesdienst zu feiern.
Thema war verbunden sein mit Gott. Relativ am Anfang gab es einen kleinen Dialog der mehr darauf hinauslief, wie man Gott liebt. Diese Frage wurde aber leider nicht beantwortet und gehört immer noch zu den Fragen die für mich ungeklärt sind.

Danach wurden dann die Zugangswege zu Gott vorgestellt. Man konnte dann an verschiedenen Stationen seinen Zugang 2austesten". Die meisten von uns kannten ihren Zugang schon längst. Ich bin Anbetungsorientiert und habe mit daher, wie viele andere auch, den Rest des Gottesdienstes mit der Band zusammen Anbetungslieder gesungen.
Die Freude war so groß, dass die Band später spontan ein paar Lieder mehr gespielt hat. Diese Zeit war sicherlich einer meiner schönsten Momente auf dem Christival.

Nach dem Gottesdienst war Pause angesagt. Beim Mittagessen sind wir den CVJMlern aus Duisburg begegnet.
Heute gab es für jeden nur ein Seminar. Meines war "Salz in der Suppe - Christen in der Gesellschaft".
Es war ganz nett. Für mich war kaum was neues dabei und er Seminarleiter hatte nicht die Gabe seine Begeisterung an andere weiterzugeben.

Nach einer weiteren fröhlichen Straßenbahnfahrt habe ich dann die MMM (Messe Missionarischer Möglichkeiten) besucht.
Dort waren sehr viele Stände von christlichen Organisationen. Viele haben auf Projekte aufmerksam gemacht oder für verschiedene Fort- und Ausbildungen geworben.
Es gab auch ein Internetkaffee und einen Büchertisch. Ich habe mir auch eine Volxbibellesung angehört und kurz mit Martin Dreyer geredet.

Jetzt war wieder Zeit für ein Festival. "Lückenlos" hieß es und wurde als Anbetungsfestival beschrieben.
Es wurden nie mehr als 3 Lieder am Stück gesungen.
Es wurden neue Lieder gesungen die keiner kannte.
Es wurden keine Lieder zum mitsingen sondern mehr zum anhören gespielt.
Es gab eine Predigt.
Es gab 25 min Stationen bei denen man verschiedenes machen konnte.
Am Ende war ich unheimlich aggressiv, nicht weil meine Erwartungen an das Festival nicht erfüllt worden waren, sondern ..hmm wie soll ich das beschreiben...

also ich habe in diesem Gottesdienst ernsthaft überlegt, mich von dem Titel "Christ" zu verabschieden, weil ich mit dem wie ein Christ denkt, die Bibelauslegt und handelt nicht identifizieren wollte.

Am Ende des Godi gab es dann noch eine Überraschung für mich, die meine Laune aber auch nicht verbessern konnte.
Es wurde ein relativ langer Abschnitt aus Jesaja vorgelesen indem unsere Verpflichtung gegenüber Armen und Ausgestoßenen beschrieben wurde und dies noch in Verbindung mit Gebetserhörung gebracht wurde. Er war jedenfalls extrem provokant und wurde zu meinem erstaunen nicht entschärft oder kommentiert, sondern einfach so stehen gelassen.

Jetzt war eigentlich das "Bergfest", sozusagen die Hauptveranstaltung des Christival. Ich musste aber erst mal Dampf ablassen und hatte recht wenig Lust jetzt meine Gedanken in einer Masseneuphorie zu vergessen.
3 andere von uns und ich haben uns dann in eine der Hallen vor dem Gelände hingesetzt und miteinander geredet.
Ca. eine halbe Stunde nach Beginn des Bergfestes habe ich mich dann doch aufgerafft, weil ich wusste, dass ich es sonst bereuen würde das Bergfest verpasst zu haben.
Die Lieder waren bereits vorbei und der Prediger (Tobias Faix) war bereits bei Punkt 2.
Nach der Predigt (die wirklich gut war) haben wir gemeinsam das Vater unser gebetet. Nach jedem Vers hat Thorsten Hebel nochmal ein paar eigene Sätze gebetet in denen wir unsere Schuld bekannt haben.
Danach haben wir mit allen Chrsitivallern Abendmahl gefeiert.

Irgendwann in diesem Gottesdienst war meine Aggression verflogen. Sie war einfach weg. Für mich ein weiterer Beweis dafür, dass der Heilige Geist hier deutlich anwesend war.

Danach haben wir wieder Lobpreis gemacht. Waren zwar leider wieder nicht meine Lieder, war aber trotzdem toll.

Um halb 1 bin ich dann am Quartier angekommen. Dort haben wir noch ein wenig Geburtstag gefeirt.

Dienstag, 6. Mai 2008

Das war Christival 2008 - Donnerstag

Um 6 Uhr gingen die ersten Wecker los. Das schien aber niemanden zu stören. Um 6:15 hab ich geduscht, mich fertig gemacht und um 7:30 gefrühstückt.
Um 10 Uhr ist "Wortwechsel" d.h. es finden etwa 20 Gottesdienste statt, von denen man sich einen aussuchen kann.
Weil Himmelfahrt war fuhren die Straßenbahnen nur alle 20 min. Weil alle total überfüllt waren sind wir ein Stück vor gelaufen. Nach 20-30 min laufen hab wir eine Bahn erwischt. Als wir viel zu spät bei unserem Wortwechsel angekommen sind wurden wir nicht reingelassen. Man hatte mit 500 Leuten gerechnet und es waren schon 800 drin. Wir durften nicht mehr rein. Die ersten von uns waren sichtlich enttäuscht oder sauer (wie ich z.B.) Wir sind jedenfalls spontan in einen anderen Godi gegangen. Den meisten hat er ganz gut gefallen. Ich war danach etwas besser gelaunt, aber nur etwas.

Nach 2 Stunden Pause waren dann die Seminare. die waren richtig geil.
Mein erster war "Biblischer Umgang mit Geld" Der Seminarleiter klammerte das Thema Armut bzw. Umgang mit Armut zwar aus, erklärte aber trotzdem anhand verschiedener Bibelstellen wie man mit Geld umgehen sollte.
Mein zweites Seminar war "Emerging Church". Mit 80 Menschen in einem Klassenraum war es zwar ein wenig eng, aber trotzdem sehr schön. Ich hatte eigentlich gedacht, dass ich zu diesem Thema kaum etwas neues für mich dabei sei sollte. Eben weil die Zeit recht begrenzt war und die meisten nichts mit dem Begriff "Emerging Chruch" anfangen konnten. Dennoch war das Seminar sehr interessant für mich und es fällt mir wesentlich leichter mit EC zu identifizieren. Was mich vor dem Seminar an EC gestört hat, war dass das für mich nur eine Diskussion ohne richtige Handlungkonsequenzen war, weil alle Situationen individuell betrachtet wurden. Mir fehlte eine allgemeinde Handlungsweise/Vorgehen/Konzept dem man sich anschließen kann. Was ich jetzt begriffen habe ist, dass die Teilnehmer von EC nur einzelne Teilantworten gefunden haben und man folglich nur einzelne Handlungsänderungen beobachten kann, die sich dann auch nicht als allgemeine Veränderungen beobachten lassen.
In EC ist man, genau wie ich auf der Suche nach Antworten, die man zum Teil individuell gefunden hat.
[@mentalrover: hab ich das so richtig gedeutet?]

Nach den Seminaren war ich jedenfalls richtig gut gelaunt. Nach einer längeren Pause begannen die Festivals. Ich hatte mich für das Ü-Ei-Festival angemeldet und ich fand es einfach nur schlecht. Das Programm war für junge Teenies ausgelegt und ich habe mich für das meiste einfach nur zu alt gefühlt. Zwischen durch wurden mit einem Worship Lied ein paar musikalische Spielchen getrieben. Später wurde dann aus dieser Spiel-Spaß-Stimmung heraus ein Lied gesungen in dem man sagt, dass man sein ganzes Leben Gott zur Verfügung stellt. Zum einen war das für mich zu steil, zum anderen empfand ich das als pure Heuchelei. Ich bin vorzeitig rausgegangen.

Nach dem Fesitval gabs Nachtprogramm. Wir sind als Gruppe in eine Kneipe gegangen in der Sarah Brendel ein Konzert gegeben hat. Weil ihr Stil nicht meinem Geschmack entspricht und ich eine Menge an Gedanken zu verarbeiten hatte, bin ich dann wieder vorzeitig gegangen um meine Gedanken aufzuschreiben. Beim Schreiben hab ich dann ein Gespräch mit 2 Typen angefangen und so bin ich dieses mal um 1 Uhr schlafen gegangen.


PS: näheres zu Wetter, Emerging Church, Gebetserhörungen, Straßenbahnfahrenten etc. poste ich nachher nochmal extra.

Das war Christival 2008 - Mittwoch

Das Christival liegt hinter mir. Ich habe viel erlebt und wollte das Gröbste hier mal aufschreiben.
Mittwoch war der Tag der Anreise. Geplant war folgendes:
15 Uhr zum beten treffen
15:45 kommen der Rest
16 Uhr fahren wir los (2 Autos, 8 Leute)
19 Uhr kommen wir an
20 Uhr besuchen wir die Eröffnungveranstaltung

Das ist passiert:

Um 15 Uhr waren wir zu zweit. Innerhalb der nächsten 45 min sind wir immer mehr geworden. 15:40 kam unser erster Fahrer. Wir hatten uns bereit erklärt ein Mädchen aus Witten mitzunehmen. Die fand allerdings nicht unser Gemeindehaus und rief mich daher an. Ausgerüstet mit meinem Handy und einem Navy machte sich unser Fahrer auf den Weg um sie abzuholen.
Um 16:30 sind wir mit dem 2. Auto losgefahren, weil unser erster Fahrer noch nicht zurück war (er hatte den Straßennamen falsch eingegeben).
Ich hatte den Eindruck unsere Gebete wurden immer nur zum Teil erfüllt.
Wir baten um keinen Stau und kamen ab und zu in stockenden Verkehr.
Wir baten darum, dass niemand etwas vergessen hatte und merkten schon auf der Fahrt, dass dies nicht der Fall war. usw.
Als wir in Bremen ankamen, war es bereits kurz nach 8 und wir mussten erst mal unser Quartier finden. Als wir bei strömendem Regen unser Gepäck ausgeladen hatten und die Sachen in den richtigen Klassenzimmern verstaut waren, hatten wir die Eröffnung des Christival samt Demo verpasst.
Wir dachten allerdings die Eröffnungsfeier wäre noch nicht vorbei und sind daher zum Messegelände gefahren. Einer von uns hatte seine Anmeldedaten nicht per Post bekommen und musste sich die daher nochmal extra abholen. Nach 1 Stunde schlange stehen bekam er einen Stempel auf die Hand und den Auftrag am nächsten Tag nochmal zu kommen.
Irgendwie war ich am Ende dieses Tages nicht ganz so zufrieden.
An diesem Abend hab ich mich um 12 in meinen Schlafsack gelegt.