Donnerstag, 23. Mai 2013

Erwachsen

Eines Tages wachst du auf und bist erwachsen... Was also tun angesichts dieser unerwarteten Entwicklung?!
 Rückseite der Mangareihe GTO

Ich bin jetzt 24 und stehe nur wenige Woche vor dem Abschluss meines Studiums. Eigentlich sollte ich gerade an meiner Bachelor-Thesis schreiben, aber irgendwie ist gerade keine Luft drin. Daher habe ich beschlossen die Arbeit beiseite zu legen und hoffe, dass sie sich von alleine erledigt. Ich guck später nochmal, ob sich was getan hat....
Jedenfalls wird dieses Elend bald vorüber sein und ein neuer Lebensabschnitt wird beginnen. Noch habe ich keine Ahnung wohin mein Weg führen wird. Mein aktueller Plan: Endlich von zu Hause ausziehen (längst überfällig). Am liebsten in eine WG. Die Stadt ist egal. In eine Partei reinschnuppern und ein bisschen politisch engagieren kann ich mir auch ganz gut vor stellen. Falls ich meine Stadt und damit auch Familie, Freunde und Gemeinde verlassen sollte habe ich die Chance eines Neuanfangs. Ein Gedankenspiel das ich bereits seit Jahren immer wieder spiele. Schwer zu leugenen welchen Reiz diese Idee für mich hat.
Neben der Erkenntnis, dass ich immer noch keinen Ahnung habe was für einen Beruf ich eigentlich ausüben möchte, kommt ein zweiter Gedanke langsam aber sicher an die Oberfläche: Ich werde erwachsen. Ich muss zunehmend Entscheidungen treffen die massive Auswirkungen auf mein Leben haben werden - und ich werde alle Konsequenzen tragen müssen. Ein Privileg mit Risiken.
Der Anteil an Kindern und Ehen in meinem Freundeskreis wächst zunehmend. Obwohl das für mich noch unendlich weit entfernt scheint, wird mir klar, dass auch ich irgendwann für mehr Verantwortung tragen werde müssen als nur für mich selbst. (Ich weiß der Satz ist doof, aber ich hoffe man versteht was ich meine) Als ein Studienkollege mir erzählt, dass ich mit einer Zusatzausbildung (?) zum Therapeuten mein zukünftiges Gehalt mehr als verdoppeln kann, komt mir der Gedanke das Geld ja vielleicht doch nicht so unwichtig ist. Nach etwa einer Woche frage ich mich was aus meinen alten Idealen geworden ist. Theologie des Genug usw.

Erwachsen zu werden ist irgendwie ganz schön schwer. Der Protagonist aus dem Zitat am Anfang beschließt Lehrer zu werden - also das werde ich sicherlich nicht machen.