Montag, 22. November 2010

Mein Tag

6:15 Mein Wecker klingelt zum ersten mal. Ich bin totmüde, komme kaum aus dem Bett. Ich weiß aber, dass ich mir heute nicht allzu viel Zeit mit dem aufstehen nehmen darf. Um 6:24 stehe ich tatsächlich auf. Um 7:29 verlasse ich gehetzt, müde, aber noch rechtzeitig, das Haus. Ich hab meinen grünen, kuschelligen Schal nicht gefunden und musste im meiner Hektik auf einen anderen schwarzen Schal, der unheimlich kratzt, zurückgreifen. Außerdem bin ich nicht dazu gekommen, das Kapitel für den heutigen Tag aus dem Stille-Buch zu lesen (Wir machen derzeit mit unserer Gemeinde ein Projekt beim dem alle 40 Tage lang in einem Buch zum Thema Stille lesen)
Ich komme am Bahnsteig an und stelle fest, dass ich nicht um 7:29, sondern um 7:19 das Haus verlassen habe.
Folglich stehe ich 10 min frierend in der Kälte. Dabei habe ich Kopfschmerzen. Habe ich meine Haare wirklich richtig trocken geföhnt?
7:46 Ich steige am Hauptbahnhof aus. Gönne mir im laufen ein Hustenbonbon gegen meine Halsschmerzen. Ausnahmsweise habe ich sogar das Gefühl, dass die Dinger auch was bringen.
8:04 Ich klingel an der Tür des Sozialpsychatrischen Dienst, dort mache ich zur Zeit mein Praktikum. Im 2. Stock angelangt erfahre ich, dass mein Anleiter sich heute frei genommen hat um in seinem Garten zu arbeiten. Bei der Kälte??
Ich soll mal gucken wie ich mich so beschäftigen kann.
Na gut. Erstmal mache ich mir, wie üblich, einen Tee. Irgendwie schmeckt der heute komisch. Hmm nichts tun ist auch langweilig - zudem ich bin hier an einem Arbeitsplatz. Ich fühle mich falsch, wenn ich hier nicht arbeite.
Ich geh zu den Ordnern mit den Klienten. Bei "St bis Te" habe ich letzte Woche aufgehört. Ich nehme den Ordner und sortiere alle Fälle raus in denen sich in den letzten 10 Jahren nichts getan hat - fast der halbe Ordner.
Das gleiche mit den zwei letzten Ordnern. Ich habe keine halbe Stunde gearbeitet.
Mein Projekt, das ich vor über einem Monat begonnen hatte ist abgeschlossen. Jetzt hatte ich alle Ordner und alle Akten aller Klienten unserer Dienststelle einmal in den Händen. Ich lade den Stapel mit den aussortierten Klienten bei der Dame von der Verwaltung ab. Zu meiner Überraschung stöhnt sie diesmal nicht mit einem scherzhaften Lachen über die „viele Arbeit“.
Zeit für eine Neue Aufgabe. Die gibt es nicht.
Ich muss noch meinen Praktikumsbericht für die Fachhochschule schreiben. Habe ein paar Fragen zur Organisationstrucktur. Die erste Sozialarbeiterin, Frau L., telefoniert gerade, die andere,
Frau B., diktiert einen Bericht über einen Klienten den wir die vorherige Woche besucht haben. Ich warte ein paar Minuten an meinem Schreibtisch. Dann hat man für mich Zeit und ich bekomme meine Antworten. Wieder nichts zu tun.
Ich notiere ein paar Ideen für meine Wunschliste, die mir am Wochenende gekommen sind. Von Frau L. bekomme ich einen Schokoladentee angeboten. Riechen tut er gut, schmecken weniger. Vielleicht liegt das an der Tasse?
10:45 Ein Hausbesuch steht an, eine ältere Dame hat einen Wechsel der Betreuung beantragt. Nichts aufregendes. Ich darf aber mitkommen.
Die Klientin ist Türkin, lebt seit 50 Jahren in Deutschland, ihr deutsch ist gut verständlich, mehr aber auch nicht. Die neue Betreuerin soll türkisch können. Wer das sein soll steht auch schon fest. Alles kein Problem. Das Gespräch war kurz und unkompliziert.
Wir fahren ins Parkhaus von Kaufhof. - Mittagspause. Ich kaufe Batterien für die Funkklingel an unserem Gemeindehaus. Es ist kalt. Ich laufe zurück zum Büro und kaufe mir auf dem Weg ein Schinkenbrötchen.
Im Büro angekommen verbringe ich den Rest der Pause damit ein Buch zu lesen "Gefühle lesen" von Paul Ekman
13:00 Mangels einer Aufgabe (Praktikanten müssen anstrengend sein, wenn sie arbeiten wollen) schlender ich am Nachbarbüro vorbei.
Spontan entsteht ein Gespräch mit Frau L. über Wochenende, Klienten und Anderes. Das Gespräch wird länger, ich setzte mich, nach 10 min kommt Frau B. aus dem dritten Büro dazu. Wir reden bis 14:00 Uhr d.h. ich rede weniger, ich höre zu, liegt mir eh mehr. Die beiden Damen sind über 50 - es fällt mir immer noch schwer ein Gesprächsthema zu finden das uns alle interessiert. So bleibt das Gespräch unterhaltsam, aber oberflächlich.
Als wir das Thema ebay streifen, werde ich gefragt, ob da schon mal was gekauft hätte. Ja, habe ich: Tabeletop-Figuren. Ich darf erklären was das ist. Frau L. wittert eine Idee für ein Weihnachts- oder Abschiedsgeschenk für mich.
Mir ist das etwas unangenehm. Ich habe immer das Gefühl auch etwas verschenken zu müssen, wenn ich etwas bekomme. Mit Ideen tu ich mich da immer schwer. Geschenke für Menschen die keine Wünsche äußern, können mir wochenlang kopfschmerzen bereiten.
14:00 Eine Dame aus dem Erdgeschoss hatte letzte Woche Geburtstag und die Dame aus der Verwaltung feiert heute ihr 40 jähriges Dienstjubiläum.
Daher treffen sich alle Miarbeiter im Erdgeschoss und genießen Kaffee und Kuchen (bzw. Cola und Kuchen).
Das Beisammensein ist sehr fröhlich. Ich genieße es mal nichts sagen zu müssen und bin sehr still. Nach etwa einer Stunde versucht mein redsamer Sitznachbar auch mich ins Gespräch mit einzubeziehen. Das klappt nicht wirklich. Die 8 Kollegen und Kolleginnen sind, mit einer Ausnahme, alle über 55, kennen sich alle schon jahrelang, sind aufeinander eingespielt. Ich bin neu, kenne nicht mal alle Namen und brauche eh immer meine Zeit um in eine Gruppe reinzufinden.
Um 16 Uhr ist die Feier vorbei. Ich mache mich auf dem Weg zu Bahnhof. Zu Fuß - seit man mir hier einmal den Sattel geklaut hat fahre ich kein Rad mehr. Auf dem Weg ärgere ich mich über das potentielle zukünftige Geschenk.
Um 16:35 Uhr nehme ich die Bahn. Mir ist kalt. Zu hause esse ich nochmal ein wenig was. Kartoffelsalat und eine Wurst. Nicht sehr viel.
Ich muss noch meine Wunschliste für Weihnachten abgeben. Mittlerweile habe ich genug Ideen (schwer eine zu finden, wenn man mit dem glücklich ist was man hat).
Das ganze zieht sich hin, nebenbei beantworte ich zwei Emails. Plötzlich ist es halb Sieben. Ich lese das Kapitel aus dem Stille Buch.Es geht darum am Anfang des Tages vom Tag etwas zu erwarten.
Ich packe mein Buch, die Batterien, den Gemeindehausschlüssel und einen Erinnerungszettel ein und fahre mit dem Auto zum Gemeindehaus. Im Rahmen des Stille Projektes haben sich Gruppen gebildet in denen wir über das Buch und die vergangene Woche reden. Der Zettel erinnert mich daran, dass ich mein Sozialrechtbuch, das ich vor 6 Monaten einer Studentin ausgeliehen habe, mir wiederholen wollte. (Mittlerweile hatte ich die Adresse herausgefunden.) Auf dem Weg fällt mir auf, dass ich ja wahrscheinlich bis halb 10 im Gemeindehaus sein werde und es auf dem Rückweg zu spät ist um bei jemandem unangemeldet vorbei zuschauen.
Ich komme an und stelle fest, dass noch niemand da ist. Komisch. Normalerweise ist I. (eine ganz liebe Schwester) schon 45 min früher da und bereit alles vor...
Ich tausche die gekauften Batterien aus und gehe zum Bandraum. Ein Bruder hat heute Geburtstag (auch ganz toller Mensch). Ich wünsche ihm alles gute und will dann nicht weiter bei der Probe stören.
Wo sind die anderen? Ich setzte mich in den Flur und warte. Denke ein wenig über den Tag nach. Ich fühle mich geschafft und erschöpft. Ich habe mir vorgenommen eine viertel Stunde zu warten. Die ist um. Ich gehe zum Auto. Jetzt kann ich auch noch das Buch abholen. Ich will den Navi an der Scheibe anbringen (wer hat den da die Halterung abgemacht?). Es klappt nicht. Das dumme Ding will nicht halten. Mittlerweile bin ich in sehr gereizter Stimmung. Nach gefühlten 40 Versuchen gehts dann doch. Ich will das Gelände verlassen, da kommt mir ein Auto in der Einfahrt entgegen. I., die Schwester die den Abend gestaltet. Was ich denn hier mache? Ich gehe - war ja niemand da.
Aber wir treffen uns doch erst um 8. Ach ja, stimmt... Jetzt kommts mir auch wieder. Ob ich nicht reinkommen will und wir gemeinsam einen Tee trinken wollen.
Nein. Jetzt will ich doch noch schnell das Buch holen. Dann komm ich wieder.
Ich fahre zur eingegeben Adresse und stelle fest, dass die gesuchte Dame ganz in meiner Nähe wohnt. Nur zu Hause ist sie leider nicht.
Jetzt richtig gereizt fahre ich wieder zum Gemeindehaus. Dabei reflektiere ich die vergangene Stunde. Das macht mich nicht glücklicher.
Wieder im Gemeindehaus setze ich mich um 19:45 in unserem Couchraum zur oben genannten Schwester. Wir trinken Tee, wir reden, ich werde langsam ruhiger. Ich merke wie gerne ich hier bin.
Um 8 kommt dann ein älterer (81 Jahre) Bruder, H., dazu. Damit sind wir komplett. Eine Schwester ist krank, mein kleiner Bruder hat zu viel zu tun und beim dem Letzten hab ich den Grund vergessen.
Wir kommen auf den Vers "Wo zwei oder drei in meinem Namen ...usw."
Ich finde es bemerkenswert, dass wir wirklich nur zwei oder drei sind. Da steht ja nicht "mindestens zwei oder drei", wie es sonst oft verstanden wird.
Wir reden über das gelesene der vergangenen Woche. I. will, dass wir gemeinsam beten und Gott für all das danken,. für das wir dankbar sein können. H. erzählt aus seiner Jugend und warum er so dankbar ist. Dann beten wir. Als ich anfange zu reden spüre ich deutlich den Heiligen Geist. Ich bin erfüllt und genieße es einfach.
Der Abend ist vorbei. Wir verabschieden uns mit einer Umarmung.
Während die anderen nach Hause fahren bringe ich die Tassen in die Küche und stelle fest, dass ich die Spülmaschine erst ausräumen muss. Das macht mir nichts. Ich bin richtig gut gelaunt.
Auf der Rückfahrt beschließe ich dass ich diesen Tag schriftlich festhalten möchte und brauche beim einparken in die Garage ca. 15 Anläufe. Aus der Garage hole ich meine grundierten Taptopfiguren und stelle fest, dass ich nicht flächendeckend gesprüht habe. Dann esse ich zu Abend.
Anschließend setze ich mich an den Rechner und schreibe diesen Text hier. Es ist mittlerweile schon nach 12 Uhr. Über 2 Stunden habe ich geschrieben. Morgen, also heute werde ich nochmal drüber lesen und die groben Rechtschreibe- und Grammatikfehler korrigieren.

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Notiz

Habe leider nicht hinbekommen einen in sich geschlossenen Post zu verfassen. Ich möchte aber festhalten, dass zur Zeit viel über Einsamkeit und Sehnsucht nachdenke.

Dienstag, 19. Oktober 2010

Änderung am Link

Meine Zitatesammlung ist nun unter http://gesammeltezitate.blogspot.com/ zu erreichen. Ich habe den Link geändert, da ich Rückschlüsse auf diesen blog hier vermeiden möchte, wenn ich den Zizatelink weitergebe.

Dienstag, 14. September 2010

Stille

Die letzten Tage war ich krank und ich wusste nicht recht, ob ich zum Godi gehen sollte. Schließlich bin ich doch gegangen. Moderation und Predigt wurden von zwei recht andächtigen, ruhigen Menschen gemacht. Ohne sichtbare Spontanität, Leidenschaft und Freude. Überhaupt nicht mein Stil.
Die Predigt endete mit den Worten "...und jetzt haben wir ein paar Momente der Stille". "Schon wieder?" dachte ich. Es folgten 2 Mintuen schweigen.

Ok. Gottes Stimme hatte ich in diesem Godi noch nicht vernommen. Also versuchte ich mich aus dem Geschehen herrauszuziehen und auf Gott zu lauschen. So wie ich es öfters mache, um Gott in unseren Godies zu begegnen. - Da merkte ich wie schwer es mir fiel mitten in diesem stillen, ruhigen Gottesdienst, in der Zeit in der wir still sein sollten, still zu werden.
Es ging nicht. Ich musste erst diesen ganzen Sonntagmorgen loslassen, um überhaupt die Chance zu bekommen Gott zu begegnen.

Nach dem Abendmal gab es eine Gebetsgemeinschaft. Es dauerte überdurchschnittlich lange bis die Erste anfing zu beten. Im Nachhinein zeigt es mir, dass es nicht nur mir schwer fiel in diesem Godi vor Gott zu treten.

Donnerstag, 26. August 2010

Nicht fromm genug

Wir haben zur Zeit einen Jugendrefent in unserer Gemeinde angestellt. Heute haben wir uns getroffen um ein wenig über das kommende Quartal zu reden.

Dabei ist er auf einen Punkt gestoßen über der mich schon vor etwa ein (oder zwei?) Jahren beschäftigt hat. Der Gedanke das wir in unserer Gruppe mehr über unseren Glauben reden sollten. Ich hatte diesen Gedanken für mich schon wieder abgehackt, wurde aber nun wieder darauf hingewiesen.

Es ist schon komisch. Der ganzen Gruppe geht es gut, alle sind glücklich, niemand vermisst was - außer die Mitarbeiter.

Stellt man sich die Frage, ob etwas nicht in der Jugend getan wird, aber getan werden sollte, kommt man automatisch zu dem Zweck der Gruppe. Wofür ist die Gruppe da? Was ist ihr Ziel? Nun das ist bei uns recht einfach: Gemeinschaft

Wenn ich unsere Leute frage was sie sich wünschen und warum sich kommen bekomme ich Antworten wie: Spaß haben, chillen und mit Christen Gemeinschaft haben. Ein kleines wenig "geistliches Programm" sollte auch nicht fehlen.

Der Effekt, den wir mit der Gruppe schaffen gefällt mir sehr. Die Jugend wird für eine Art zu Hause, einen Ort an dem man immer willkommen ist, die Menschen nett sind und für mich interessieren.

Eigentlich kein Grund nicht glücklich zu sein.

Dennoch taucht der Gedanke auf, man müsse mehr "geistlichen Austausch", mehr Gespräch über den Glauben, mehr singen, mehr beten, mehr Bibel lesen, mehr nach dem Glaubensleben des anderen Fragen, mehr Andachten hören und mehr Themen bearbeiten?

Woher kommt dieser Eindruck?

Ein Möglichkeit wäre, dass es einfach für eine freikirchliche Gruppe unüblich ist all diese Punkte so wenig Gewicht zu verleihen. Denke aber nicht, dass das des Rätsels Lösung ist.
Mittlerweile bin ich mir recht sicher, dass sich das hinter dem obigem Gedanken versteckte Bedürfnis sich nicht durch mehr geistliches Programm stillen lässt.
Die Vorstellung jede Woche ein Problem eines Gruppenmitgliedes behandeln zu können oder ein Thema zu finden, dass gerade für eine der anwesenden Person relevant ist und zu einer Veränderung des Lebensstils führt ist jenseits aller Realität.
Ich habe auch noch nie von einer Gruppe gehört in der das passiert sein soll.

Tiefgehende Probleme werden in vertrauten Beziehungen besprochen und nicht in einer Gruppe. Lebensweisende Themen werden zum richtigen Zeitpunkt von Heiligen Geist angesprochen wenn man IHm den zuhört.

Es bliebt nur die Möglichkein der Gruppe ein Thema vorzusetzten, dass sie zu behandeln haben.
Aber gerade das möchte ich vermeiden. Ich möchte Angebote machen, keine Vorgaben. Es kommt mir so vor, als ob der Gruppe etwas übergestülpt wird. Zu oft hatte ich selbst das Gefühl etwas vorgesetzt zu bekommen, das mich gar nicht interessiert.
Und gerade dieser Eindruck von nicht-echt-sein oder Irrelevantz der Themen scheint die Menschen am meisten zu stören, die ich am meisten in der Gruppe haben möchte.

Die meisten Bücher mit Themenvorschlägen oder vorgefertigten Themeneinheiten triefen so vor Frommigkeit, dass man sie nicht schief halten darf weil sonst die Frommigkeit sonst rausläuft. Ich bin mittlerweile richtig allergisch dagegen.


Zu denken das Glaubensleben unserer Jungs und Mädels hinge schief, weil sie nicht vor Vorschlägen an frommen Themen sprudeln und man mit ihnen auch über andere Themen als über Gott reden kann halte ich für einen Fehlschluss.

Redet man mit ihnen, so kann man feststellen das alle von ihnen dem Glauben eine hohe Bedeutung in ihrem Leben geben. Alle auf ihre Weise ihren Weg mit Gott gehen oder suchen. Spricht man alltagsrelevante Themen an so prüfen sie sofort, ob sie etwas an ihrem Leben ändern sollten. Es spielt sich halt nur nicht im öffentlichen Rahmen der Jugend ab. (Ähnlich wie die Diakonie in unserer Gemeinde)


Dennoch bleibt bei mir das Gefühl das etwas fehlt. Dieses Gefühl lässt sich nicht wegdiskutieren. Dieses Gefühl ist der Ursprung für den Wunsch nach mehr Austausch über den Glauben.
Was also genau fehlt?

Ich habe überlegt wofür Gemeinschaft der Gläubigen da ist und bin zu folgenen Schluss gekommen: Zur Gemeinschaft gehört es, sich gegenseitig im Glauben zu ermutigen.

Ich merke, dass diese Lösung stimmt. Gleichzeitig merke ich, dass ich nicht wirklich weiß, was ich mir unter "im Glauben ermutigen" vorstellen soll.


P.S. Wir schlagen vor in Zukunft am Ende der Jugend immer füreinder zu beten. Wahrscheinlich nicht die Lösung der Problems aber ein Schritt in die richtige Richtung.

Dienstag, 24. August 2010

Wunder

Immer wieder begegne ich einer Sehnsucht nach Wundern. Man glaubt an einen übernatürlichen Gott und irgendwie sucht man dennoch nach immer mehr Übernatürlichkeit. Die Motive dafür sind sehr verschieden. Manchmal habe ich das Gefühl man sucht eine Art persönliches Gottesbeweis und hofft dadurch die Zweifel auslöschen zu können.
Bei anderen scheint es mir mehr eine Suche nach dem Spektakulären zu sein. Sensationsgeil könnte man das nennen.
Vielleicht, doch das begegnet mir nur selten, möchte man auch andere durch Wunder von seinem Glauben überzeugen.

Das erste Motiv kann ich am ehesten nachvollziehen. Den Wunsch ein Erlebnis zu haben an das man sich in schwierigen Zeit klammern und stützen kann, kann ich gut verstehen. Doch kann ich mit Sicherheit sagen, dass diese Idee eine Illusion ist und in der Realität nicht funktioniert. Ich kann in einem Augenblick erleben wie etwas völlig unmögliches passiert und mich im Nächsten Fragen ob das wirklich echt war. Die Vergangenheit lässt sich nicht greifen und festhalten. Sie ist der Weg der Weg der mich dahin gebracht hat wo ich bin, doch leben, denken, fühlen und glauben tue ich in der Gegenwart.
Wenn ich mir mit einer Axt eine tiefe Wunde ins Bein schlage und diese Wunde 2 Stunden später durch ein Gebet geheilt wird. Macht das meinen Glauben nicht zwangsweise stärker. Mein Bein sieht ja aus wie am Tag zuvor. Vollkommen gesund und unversehrt. Kann ich mich durch einen Blick auf mein Bein von jetzt an von Zweifeln befreien? Wo es doch nichts zu sehen gibt?
Gott erwirbt sich unser Vertrauen, dadurch, dass wir das Wagnis des Vertrauens eingehen und jedes mal neu feststellen, dass es sich gelohnt hat. Vertrauen wächst. Vertrauen ist nicht einfach da, weil ich einen kurzen Moment lang etwas erlebt habe.

Wundergeil. Das kann ich von mal zu mal weniger ausstehen. Da wird fieberhaft nach dem Spektulären gesucht, allerlei wundersame Geschichten aus ferner Vergangenheit oder anderen noch ferneren Ort erzählt. Man bekommt fast den Eindruck als sei es für ein Christen das normalste der Welt und fragt sich warum überall nur nicht in meinem Leben. Und obwohl die Wundererzählungen schon so alltäglich erscheinen, so werden sie immer noch als absolut ungewöhnlich dargestellt. Eine Sehnsucht wird in den Zuhören geweckt, die meist von dem was Wichtig ist und Leben heißt vollkommen ablenkt. Ich frage mich oft was man den wirklich mit diesen Wundergeschichten bewirken möchte. Will man von der Übernatürlichkeit Gottes überzeugen? Will man die Echtheit des Glaubensbeweisen? Will man besser als die öden unspektakulären anderen Christen sein? Oder will man sich selbst davon überzeugen, dass Gott wirklich auf der eigenen Seite steht? Ich weiß es nicht.

Zum dritten Motiv gibt es eigentlich nicht mehr viel zu sagen. Ein Wunder hat keine Überzeugungskraft. Die hat nur der Heilige Geist.


Ich möchte nicht das alltägliche zum Wunder degradieren, wie es manche Prediger versuchen. Auch wenn vieles in unserem Leben (wie Geburten, Nächstenliebe, unwahrscheinliche glückliche Zufälle, die Schöpfung usw.) doch sehr schön und faszinierend ist so sind es doch keine Wunder. Sie geschehen nach den Regeln (z.B. Naturgesetzte) die Gott für diese Welt gesetzt hat. Wunder zeichnen sich dadurch aus, dass eben diese Regeln gebrochen werden.

Am Rande: Viel Wichtiger für meine Beziehung mit Gott waren immer und werden es wohl auch bleiben, die vielen kleinen Kleinigkeiten die ich mit Gott erlebt habe. Doch ich will hier ja nicht von dem Schreiben was wichtiger ist.

Wunder, so scheint es mir, geschehen immer dann wenn Wunder "nötig" sind, wenn Gottes Wille nicht innerhalb der gesetzten Regel durchführbar sind. Gott wird uns immer das zur Verfügung stellen was wir benötigen um seinen Willen zu tun. Sollte ein Wunder nötig sein, so werden wir unser Wunder bekommen. Sollte es nicht nötig sein und nur unserer Unterhaltung dienen, so werden wir es nicht bekommen.
Und da wir in Deutschland ein gutes Gesundheitsystem haben, keine Katastrophen unser Land verwüsten und unseren Glauben in Freiheit ausleben dürfen, so wundert es mich nicht, dass hier weniger spektakulären Wunder gesehen und die "kleinen" Wunder üblicher sind.

Samstag, 21. August 2010

Die Zweite Freizeit (Urlaub?) mit unserer Jugendgruppe

Anfang der Sommerferien waren wir mit unserer Jugendgruppe in einem schönen Touristendorf an der Nordsee. So haben wir mit 5 Mädchen und 8 Jungs auf einem Grundstück einer Pfingstgemeinde für ein paar Tage gezeltet.
Als werdender Sozialpädagoge, aber auch als begeisterter Jugendleiter fühle ich mich gedrängt eine Reflexion zu schreiben.
Insgesamt kann man die Freizeit wohl als gelungen bewerten: Die Atmosphäre war durchweg gut und viele sind so begeistert, dass sie sich eine Wiederholung in nächsten Jahr wünschen.

Sollte ich diesen Tagen einen Bibelvers zuordnen, so würde ich Joh 16,35 wählen: An eurer Liebe zueinander werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid.

Zuerst habe ich gelernt, dass ich eines meiner in Psychologie gelernten Modelle über den Haufen werfen kann - zumindest für Freizeiten deren Teilnehmer sich größtenteils aus meiner Jugendgruppe stammen.
Die Tagesstruktur passte richtig gut und brauch nicht verändert werden. Auch Absprachen, Diskussionen und Abstimmungen verliefen sehr konstruktiv und freundlich.
Die Tagesrhythmus sah im übrigen so aus:
Zwischen 9 und 10 aufstehen, fertig machen, Losungen lesen, und frühstücken, Tagesprogramm, Mittagsessen wurde irgendwo dazwischen geschoben, Abendessen, Filme gucken (meist Scrubs)
Das Tagesprogramm wurde am Abend vorher oder am Vormittag beschlossen.
Insgesammt haben wir wohl einen sehr hohen Erholungseffekt bei allen erzielen können.
Erholung ist etwas heiliges (denke ich). Genauso heilig wie die gute Gemeinsschaft die wir hatten (zumindest bis Montag - aber darauf komm ich später).
Doch "Reicht" Erholung? Hätte mehr "geistliches Programm" gemacht werden müssen? "Geistliches Programm" waren neben Tischgebeten, den Losungen, mit denen wir kaum was anfangen konnten (sehr schade, da ich schon oft erlebt hatte, wie die Losungen in meine aktuelle persönliche Situation passten) und der Gottesdienst unserer Gastgemeinde, der von einer überlangen Predigt (Gastprediger) zerstört wurde.
Ich denke schon, dass mehr passiert ist.
Wo (größtenteils) Christen sind läuft der Glaube automatisch hin und wieder kurz in die Gespräche mit ein und Gemeinschaft und Erholung sind m.M.n. sehr christlich.
Wir haben über eine Staffel Scrubs geguckt, dessen Wertevermittlung und Schlussresümees am Ende der Folgen mehr Inhalt hatten als viele, viele Andachten, die ich gehört habe.
Besonders hervorheben möchte ich allerdings einen überaus guten Freund von mir, der mich durch sein Verhalten daran erinnert hat, warum er die Jugend mal mit mir zusammen geleitet hatte.
Er hat nicht nur die Gabe zu Begeistern und zu Motivieren, sondern auch ganz natürlich mit Menschen über die wichtigen Themen ihres Lebens ins Gespräch zu kommen. Etwas das mir nur selten gelingt. Den Wert zahlreicher 4 Augengespräche die in diesen Tagen geführt wurden kann man nur schwer überschätzen.

Es hat sich also einiges getan. Nur halt mehr unter der Oberfläche und außerhalb der üblichen frommen Formen die in unseren Gemeinden so gerne gesehen werden.
Dennoch möchte ich an dem Punkt "geistliches Programm" in Zukunft noch ein wenig drehen. Hier lässt sich noch mehr rausholen.
Beim nächsten Mal werden wir die Losungen weglassen und stattdessen
wird jeder Teilnehmer einen Abschnitt aus der Bibel vorlesen, den er/sie rausgesucht hat.
Da wir nächstes mal hoffentlich nach Griechenland oder in die Schweiz fahren, werden wir unserer Godi selber machen müssen. Das wir sicher auch interessant. Dann werde ich die Lieberbücher hoffentlich nicht umsonst mitnehmen.

Was beim nächsten Mal auf jeden Fall anders laufen muss ist die Geldkalkulation. Wir gaben wiet weniger aus als berechnet und viele hatten dennoch das Gefühl finanziell an ihre Grenzen gekommen zu sein. Und die Tatsache, dass mehr als die Hälfte vorher abreisen musste. Die Abreisenden haben die Abreise sehr bedauert und es ergab sich leider eine Gruppenkonstellation die ich als sehr ungünstig erlebt habe und letztendlich wohl auch der Grund war, warum wir einen Tag früher die Heimreise antraten (in einstimmiger Entscheidung).

Kommen wir zur letzten Frage: Was bleibt?
Schöne Erinnerungen, zahlreiche Fotos auf facebook, weitere Erfahrungen für mich als Jugendleiter, ein gemeinsamer Entschluss in einem meiner Vieraugengespräche und vielleicht ein paar weitere sporadische Besucher unserer Jugend. - Klingt nach sehr viel für die paar Tage.

Und jetzt mach ich mich mal an die Planung fürs nächste Jahr.

Montag, 26. Juli 2010

Der Schuldige

Zu Beginn möchte ich anmerken, dass Gott meinen letzt Post schon vor längerer Zeit beantwortet hat. Und nun der seltne Fall einer Äußerung zu aktuellen Geschehnissen außerhalb der Kirchenwände.


Letztes Wochenende war Loveparade. In dem Gedränge wurden 20 Leben beendet und hunderte wurden zerstört. Eine schlimme Sache, ohne Zweifel.

Was mich allerdings ziemlich nevert ist die fast einstimmige Reaktion von Medien und Politikern. Nach dem Bedauern und Mitgefühl im ersten Nebensatz abgehackt werden, beginnt schon die Forderung nach rücksichtlloser Aufklärung und der Suche nach den Schuldigen.

Sicherlich ist eine Aufklärung wichtig um entsprechende Situationen zukünftig zu vermeiden. Aber die Art wie alle nur möglichen Verdächtigen mit Schuldvorwürfen überschüttet werden und Journalisten sofort den Schuldigen suchen und Rücktritte fordern finde ich abartig.

Als ob das irgendjemandem helfen würde. Die, die unter diesem Vorfall leiden brauchen Trost, Mitgefühl und Unterstützung. Vergeltung hilft niemandem.

Auch wenn zweifelslos Verantwortliche Fehler böse Fehler gemacht haben, so tun gerde diese mir am meisten Leid. Wie jeder der in einer Führungsposition sitzt öffentlich niedergemacht wird. Als ob Selbstvorwürde, Ermittlung auf fahrlässige Tötung und zahlreiche Vorwürde der Loveparade-Besucher nicht schon genug wären.

Freitag, 2. Juli 2010

Spannung zwischen Sünder und Christ

Wir alle sind Sünder. Ich denke da sind wir uns einig. Die Tatsache, dass ich Christ bin ändert daran auch nichts. Ich werde immer wieder sündigen. Meine Sünden werden mir vergeben. Meine Sünden wurden bezahlt.

Sünde ist, was uns von Gott trennt.

Als Christ möchte ich mit Gott leben. Ich will mich IHm unterordnen, mein Leben nach IHm ausrichten und seine Nähe [suchen] finden.

Diese Spannung macht mir zur Zeit zu schaffen. Wie kann ich mit Gott leben und gleichzeitig immer wieder Dinge tun die mich von IHm entfernen.

In einer menschlichen Freundschaft hätte ich gesagt, dass Fehler uns menschlicher und sympatischer erscheinen lassen. Aber wir reden hier ja nicht von "Fehlern", sondern von Gegebenheiten, Verletzungen die, die Freundschaft gefährden.
Wir reden nicht von einer 5 in Latein, sondern von vergessenen Terminen, gebrochenen Versprechen, Beleidigungen und Streitereien.

Nun ja, daher die Vergebung. Aus diesem Grund ist Jesus gestorben. Für die Versöhnung.

Mir fält es dennoch schwer. Ich baue gerade wieder mal Mist und soll 2 Sekunden später so tun, als wär die Sache schon vergessen, weil vor 2000 Jahren...
Ich merke doch beim sündigen, dass da was zu bruch geht. Ich fühle mich danach ja nicht besser, im Regelfall fühle ich mich beschissen oder ich fühle eben nichts - leer und taub.
Ich fühle auch keine Reue, dafür ist die Sache noch zu nah, sie sitzt noch zu tief drin.
Ich möchte nicht so tun, als wäre gerde nichts passiert. So tun als wäre die Sache schon erledigt und die Beziehung zu Gott im dem Moment in dem ich mich gegen Gott wende schon wieder erledigt.

So zieht sich das gerade durch mein Leben. Es fühlt sich an wie eine Freundschaft auf Diztanz. Und was bitte schön soll das für eine Beziehung sein, bei der man auf Distanz geht. Eine Beziehung bei der man die gnaze Zeit versucht ja nichts falsch zu machen. sie verliert jegliche Natürlichkeit.

Ich weiß, Gott ist bei mir. Auch wenn ich IHn gerde nicht spüre, auch wenn ich mich gerde wieder schlecht fühle. ER ist und bleibt auch Teil meines Lebens. Ich bete und erlebe wie Gott Gebete beantwortet. Gott gebruacht mich, mit meinen Schwächen und Stärken.

Es ist nur... Ich habe so intensive Zeiten mit Gott durchgemacht. Zeiten in denen es mir nicht unbedingt nur gut ging, aber Zeiten in denen ich vom Leben im Überfluss reden konnte (nicht materiell gesehen). Dagegen fühlt sich mein Leben (auch wenn ich es zur Zeit sehr genieße) rech pfad an.

Woran das liegt? Ich weiß es nicht.
Lege ich mein Augenmerk mehr auf die Sünden als auf Gott? Sitze ich zu viel in meinem Zimmer, anstatt raus zu gehen und irgendwas zu tun durch das Gott wirken kann?

Das schreiben hat mir irgendwie wieder gut getan. Wenn Ihr noch was dazu sagen wollt oder ihr diese Situation kennt, dürft Ihr das gerne tun.

Montag, 24. Mai 2010

BUJU 2010

BUJU 07:
Was vom BUJU 2007 bis heute bei mir in Erinnerung geblieben ist: Die frühere Lokation war m.M.n eindeutig schöner. Dadurch, dass wir dort auf einem Hügel gezeltet haben, wirkte die Zeltstadt viel imposanter. Drei Momente sind mir besonders in Erinnerung geblieben. Meine Entscheidung zur Taufe (wichtig, aber nicht überraschend), das öffentliche Bekenntnis eines Predigers Probleme mit Pornografie zu haben und die Empfehlung meines Lieblingsbuches, dass schließlich auch zur Entstehung dieses blogs geführt hat.

Vorbereitung (ohne Zwischenfälle, Schwierigkeiten und ähnlichem):
So, BUJU 2010 ist nun auch vorbei. Es war mein drittes BUndesJUgendtreffen und mein erstes, dass ich nicht als (gefühlter) Teilnehmer erleben durfte, da meine Verantwortung als Gruppenleiter mir dieses Jahr eine Menge Arbeit bescherte. 2007 hatten sich meine Jugendgruppe einfach der damals zahlenmäßig überlegenden Teeniegruppe angeschlossen und somit kaum Arbeit)
Ich weiß nicht wie viel Zeit ich damit verbracht habe zu schauen, dass sich all unsere Leute rechtzeitig anmelden, dass Geld für Teilnahme und Busfahrt überwiesen werden, zu klären wie viele von uns in welchen Bus mitfahren können, Absprachen mit all jenen die sich nicht sicher waren, ob sie mitfahren sollen/können zu führen, Nachzügler in alles nachträglich mit-einzubeziehen, Zeltverteilung, Infoweitergabe (z.B. Pack- & Handyliste) usw. usw.
Ich habe die Stunden nicht gezählte, aber ich vermute, dass ich ins BUJU im Vorfeld 30 bis 60 Arbeitsstunden gesteckt habe, vllt. auch mehr.
Schließlich haben sich 38 Personen über unsere Gemeinde angemeldet. Für 21 davon war ich hauptverantwortlich, für den Rest in Teilen.
Vom Donnerstag Abend bis zur Abfahrt am Samstag morgen, war ich praktisch im finalen Dauerstress.

Die Busfahrt:
Unser Bus kam gegen 8:10 an unserer Gemeinde an (20 min später als erhofft) und wurde gleich von ca. 70 Personen aus drei Gemeinden bestürmt und bepackt. Gegen 8:40 ( 30 min hinter Zeitplan) konnten wir dann auch losfahren. Der Busfahrer war ein netter Mann, türkischer Abstammung und 20 Jahren Berufserfahrung. Wobei ich mir relativ sicher bin, dass er durch geschickteres bedienen der Gangschaltung sicherlich hätte verhindern können, dass sich unsere Reisegeschwindigkeit auf 5 bis 10 km/h reduzierte, wenn die Autobahn über einen Hügel verlief.
Ohne Staus, mit gutem Wetter + funktionierender Klimaanlage, erreichten wir Erfurt gegen 15:15 Uhr mit leicht genervter, aber fröhlicher Stimmung. Dank besagter Reisegeschwindigkeit und insgesamt 60 min Pause waren wir 2 Stunden hinter Zeitplan und verpassten 45 min der ersten Zentralveranstaltung.

Der erste Tag:
Wir bauten zügig 4 Zelte auf um das Gepäck darin zu verstauen und den Rest der ersten Veranstaltung noch mitzubekommen. Danach wurden die restlichen 8 Zelte aufgebaut. Zum Glück war es einem unserer Mädchen gelungen 70 180mm Nägel zu besorgen mit denen man in der Lage war das Erdreich aufzubrechen.
Während der Rest der Gruppe schon mal zu Abendessen ging (alle hatte Hunger), half ich einem unserer Jungs das letzte Zelt zusammenzubasteln, bevor er die Nerven verlor. Kurz nachdem wir fertig waren setzte der Regen ein, der anscheinend auf keinem BUJU fehlen darf. Das Abendessen war gut, auch wenn der Käse bereits vergriffen war. Da ich unsere Jugendlichen nicht mehr finden konnte, setzte ich mich spontan zu unseren Teens. Als wir fertig waren entdeckte ich meine Leute mitsamt der drei Teeniemitarbeiter. Einem davon, unserem neuen Jugendreferent, teilte ich unter 4 Augen mit, dass ich irritiert war ihn nicht bei den Teens gesehen zu haben, da er mir genau eine Woche vorher mitgeteilt hatte, dass er sich auf dem BUJU nur wenig um die Jugendlichen und hauptsächlich um die Teens kümmern würde und mit diesen Zeit verbringen würde. Dabei betonte ich mehrmals, dass das kein Vorwurf war, sondern ich lediglich irritiert war.
Dabei sollte ich auch erwähnen, dass meine Belastbarkeitsgrenze zu diesem Zeitpunkt schon fast überschritten war.
Es folgte die zweite Zentralveranstaltung. Irgendwie ging sie an mir vorüber und ich realisierte nicht so ganz was da vorne abging, fühlte mich als würde ich krank werden und war richtig fertig.
Auf dem Weg zu unseren Zelten traf ich einen anderen Jugendleiter in meinem Alter, den ich vom FBK kannte. Wir führen meist nur kurze, aber sehr gute Gespräche. Er fragte mich, wie es mir geht. Ich sagte "schlecht". Er fragte ob er für mich beten dürfe, ich bejahte, wir schlossen die Augen und er betete.
Kurz danach kam unser Jugendreferent auf mich zu, wir müssten reden, er fühlte sich durch unser Gespräch nach dem Essen angegriffen. Blankes Unverständnis meinerseits, versuchte trotzdem geduldig und höflich zuzuhören und die Sache zu regeln. Ganz gelungen ist es mir nicht.
Während des Abendprogramms habe ich mich auf einem Liegestuhl neben dem Seelsorgecafe entspannt und hatte dann ein ganz gutes Gespräch mit einem Freund.
Kurz vor 12 waren wir wieder bei unseren Zeltplätzen um in den 18. Geburtstag von einem unserer Mädchen reinzufeiern. Gegen 0:30 bin ich dann schlafen gegangen.

Der Zweite Tag:
Um 6:30 kam einer unserer Jungs auf die glorreiche Idee den Weckdienst spielen zu müssen und machte sich bei allen sehr beliebt. Später erzählte er mir er hätte sich um 2 Stunden vertan. Eine Stunde später bin ich aufgestanden und wollte eine Dusche auf der anderen Seite des Geländes aufsuchen. Dummerweise bin ohne Socken in meine Lieblingsschuhe geschlüpft, die mir auf dem Weg die Hacken dermaßen blutig gescheuert haben, dass ich mich erstmal verarzten musste. Duschen war ich im übrigen nicht, da diese vollkommen überfüllt waren. Das Frühstück war ganz angenehm. Die darauf folgende Zentralveranstaltung ebenfalls.
Es folgten die Seminare. Ich hatte mich für eine von vier Stadtaktionen angemeldet: Going in the city (Diakonie), Music in the city, praying in the city und E-Fun-gelisation
Als werdender Sozialarbeiter war ich natürlich bei der Diakonie dabei und meldete mich, jene mit Nachschub zu versorgen, die Rosen und Luftballons an Passanten verteilten. Der Job hatte den großen Vorteil alle Aktionen mitzuerleben. Vorher war ich etwas skeptisch gewesen, ob irgendwelche Aktionen nicht hochpeinlich werden, war am Ende aber sehr begeistert. Das war die erste Straßenaktion meines Lebens. Ich habe viel gesehen und erlebt, möchte hier aber nicht alles schildern, da der post hier eh so lang wird (ich bin schon die ganze Zeit am kürzen).
Danach hab ich mit ein paar unserer Jugendlichen zu Abend gegessen und mich mit meinem Cousin zur 4. Zentralveranstaltung getroffen. Die Predigt von unserem Präsens war ziemlich gut und er konnte meine Meinung von ihm noch einmal verbessern.
Am Abend haben wir dann unter anderem den Geburtstag gefeiert. Dank 2 unserer Leute war unser Geburtstagskind die wahrscheinlich bekannteste Teilnehmerin des BUJU und bekam eine Menge Glückwünsche. (Die besagten 2 hatten zahlreiche Zettel mit 2 Fotos und der Aufschrift "X Y wird am 23.5.2010 volljährig! Gottes Segen und alles Gute wünscht die Jugend der FeG Z" an belebten Orten angebracht. [Ich veröffentliche keine Namen auf diesem blog, wer mich kennt, weiß wer gemeint ist])

Der dritte Tag:
Der gestrige Weckdienst war diesmal still (hätte sonst den morgen auch nicht überlebt), wurde aber von irgendwelchen Idioten anderer Gruppen würdig ersetzt. Nach Frühstück und erstem Packen haben wir die letzte Zentralveranstaltung zusammen mit zwei alten Freundinnen aus Bayern verbracht. Danach wurden die restlichen Zelte eingepackt und zum Bus getragen. Als wir los fuhren lagen meine Nerven wieder blank, da 6 unserer Leute er nicht schafften sich vernünftig abzusprechen wer mit welchen Bus bzw. Auto nach Hause fährt und das obwohl 5 davon nebeneinander standen. Auf der Heimreise haben wir einen richtig grottigen Film gesehen (facing the giants), ich hatte einige nette Gespräche, wurde beim schlafen von einem Teenie im Gesicht angemalt und habe die Fröhlichkeit der anderen Teens bei singen genossen.

Das Wetter:
Kein BUJU ohne Regen. Den gab es auch dieses mal am ersten Abend. Sonst war das Wetter richtig spitze.

Meine Highlights:
Für 2 Erlebnisse auf dem BUJU bin ich besonders dankbar. Zum einen für M. der am ersten Abend für mich gebetet hat. Ohne dieses Gebet hätte ich das BUJU wahrscheinlich nicht heil überstanden und ich war danach in der Lage runterzukommen und das BUJU bis zur letzten Zentralveranstaltung zu genießen (mit Ausnahme des Gesprächs mit dem Jugendreferenten, dass ich im Laufe des Abends aber gut verarbeiten konnte). Danke Jesus.
Das zweite Highlight war die Stadtaktion, die ich wohl so schnell nicht vergessen werde.

Fazit:
Es war toll, chaotisch und anstrengend. Ich würde es wieder machen. Ich liebe es mit meinem Leute was zu unternehmen. Sie sind nett, kreativ, witzig, spontan, stressen nicht, wissen sich zu benehmen, ehrlich, selbständig, sehr unterschiedlich, halten zusammen, sind offen für Neue und ich kann bei ihnen sein wie ich bin.
Das BUJU 2010 war sicherlich (wenn überhaupt) nur ein kleiner, aber schöner Meilenstein in meinem Leben.

Mittwoch, 19. Mai 2010

Heute in Psychologie

Hatte heute ein sehr schönes Psychologie Seminar. Die erste Hälfte ging um Konflikte und in der Zweiten haben wir Die Reihe zur Gruppenpsychologie mit ein paar Definitionen angefangen. Ich habe wieder mal vieles gelernt und wollte einfach mal zwei davon hier niederschreiben:

1. Yeres Dodson hat 1909 folgende Theorie entwickelt:



Der Mensch fühlt sich am wohlsten wenn er in einem guten Maß gefordert wird. Dauerhafte Überforderung macht den Menschen krank (die Liste aller Auswirkungen haben wir auch durchgenommen). Interessanter Weise hat permanente Unterforderung exakt die gleichen Auswirkungen auf den Menschlichen Körper.
Dies erklärt auch, warum ich nicht mit zu langen Ferien klar komme.



Sehr aufbauend für mich war, als wir Gruppen definiert haben und die Professorin bei der Gelegenheit die drei Fähigkeiten erläutert hat, die ihrer Meinung nach, gute Führungskräfte auszeichnen:
1. Jeder in der Gruppe fühlt sich wohl.
2. Alle in der Gruppe arbeiten gut zusammen.
3. Alle Ziele der Gruppe werden erreicht.

Fühle mich als Jugendleiter bestätigt^^


Ach ja, ich habe neulichst ein Lied entdeckt, dass mir sehr gefällt und ich Euch nicht vorenthalten möchte. Hallelujah von Kate Veogele.

Mittwoch, 14. April 2010

Wie geht es dir?

Es ist schon erstaunlich welch kreatives Potential langweiliger Unterricht bei Schülern und Studenten hervorrufen kann. Hier mein Ergebnis eines 3-stündigen Vortrages über empirische Forschung (kreativ würde ich mein Ergebnis allerdings nicht bezeichnen):

Wie geht es dir?

Es kommt schon mal vor das jene Frage nicht als Begrüßung gedacht ist, sondern ehrliches Interesse am anderen bekundet.

Doch worauf zielt die Frage eigentlich ab? Meiner Meinung nach kann man "Wie geht es dir?" als Summe von drei Teilfragen betrachten:
1.1 Was hast du in der letzten Zeit erlebt?
1.2 Was beschäftigt dich gerade (gedanklich)?
1.3 Wie fühlst du dich?

Als Gefragter kann man sich für eine oder mehrere dieser Teilfragen entscheiden und auf diese eingehen. Aber auch hier kann man wieder unterteilen. Diese weiteren Unterteilungen sind im Regelfall abhängig vom Gegenüber:

1.1 Was hast du erlebt? Wo?
1.1.1 Auf der Arbeit
1.1.2 In Vereinen u.ä.
1.1.3 In deiner restlichen Freizeit

1.2 - keine weiteren Aufteilungen

1.3 Wie fühlst du dich?
1.3.1 Was ist deine derzeitige Lebensgrundstimmung (sehr schwer zu definieren)
1.3.2 Jetzt im Moment

Die Unterteilung in 1.3.1 und 1.3.2 ist schwer zu trennen. Ich habe sie trotzdem durchgeführt da ich die Antwort "müde" nicht mit "ich genieße meinen Urlaub" gleichsetzen möchte. Der Zustand "müde" ist relativ schnell vergänglich. Er beeinflusst zwar das derzeitige Befinden. Für jemanden der mich länger nicht gesehen hat ist es doch interessanter, ob ich mit meiner allgemeinen Lebenssituation zufrieden bin.




Unterm Strich kann ich mich nur glücklich schätzen, diese Frage so oft gestellt zu bekommen. Mein Wunsch für die nächsten 12 Monate ist, dass zu dieser Frage, die Frage "Wofür kann ich für dich beten?" hinzukommt.

Samstag, 3. April 2010

BUJU, Tafeln und Würde

Ich komme aus einer Mittelstandsgemeinde. Geld ist kein alzu großes Thema bei uns und hat auch nur selten was mit Gottvertrauen zu tun. Und weil die Gemeinde Geld hat, ist es ja selbstverständlich denen, die nicht so viel haben auszuhelfen, damit alle in vollen Zügen am Gemeindeleben teilnehmen drüfen. Eigentlich im Sozialstaat Deutschland nichts ungewöhnliches.
(Die Thematik mit Kirche für die Armen lassen wir heute mal raus.)
So leicht wie sich die Leiter und Mitarbeiter sich das vorstellen ist es dann meist leider doch nicht.
Dieses Jahr ist wieder Bundesjugendtreffen. Teilnahme, Hin- und Rückfahrt kosten für unsere Leute bestenfalls 110 Euro. So nebenbei kann sich das zumindest nicht jeder leisten, wie ich feststellen musste.
Als Jugendleiter ist es mein Job alles zu organisieren und somit auch das Geld zu verwalten.
Plötzlich spürt man was für ein sensibles Thema das mit der finanziellen Unterstützung ist. Im Gespräch merke ich wie die, die das Geld haben, behaupten sie hätten keinerlei Probleme damit von unserem Angebot gebrauch zu machen, wenn sie es nötig hätten. (Und wahrscheinlich würde das im ernstfall auch zutreffen.)
Die widerrum für die, die Unterstützung gedacht ist, scheinen lieber einen Monat lang aufs Mittagsessen zu verzichten zu wollen als unser Angebot, einen Teil oder sogar die gesammten Kosten für sie zu übernehmen, anzunehmen. Sie können es sich ja leisten. Sie müssen nur etwas sparen. (Das war jetzt überspitzt dargestellt.) Andere fahren lieber erst gar nicht mit bevor sie die Gemeinde um Geld bitten müssten.

Sicherlich trage ich da auch Mitschuld. Immerhin habe ich es nicht schnell genug geschafft, das was ich im Studium gelernt habe auf meine Gemeinde anzuwenden.

All jene denen 110€ nebenbei doch was ausmachen (würden), konnten nun zumindest verstehen warum Tafeln (unter anderem) in der Sozielarbeit einen so schlechten Ruf haben. Der Mensch bettelt nicht gerne. Er bittet nur ungern bei anderen, seien es Freunde oder Unbekannte, wenn er nicht das Gefühl hat das Bekommene verdient zu haben oder rechtmäßigen Anspruch zu besitzten.
So uneigennützig und liebevoll man dem anderen sein Geld bzw. Essen andrehen möchte, so schwer ist es doch dabei die Würde des anderen nicht zu verletzen.
Bei einer Freizeit ist das noch relativ leicht zu lösen (wenn man sich vorher und nicht erst mitten im Prozess Gedanken darüber macht...) Naja, ich bin ja gerade mal an Anfang meines Studiums. Nächstes mal werde ich die Sache anders angehen.


(Sowas sollte man auf diesen ganzen Schulungen lernen.)

Montag, 22. März 2010

Qualitätsmerkmal für Gottesdienste

Vor ein paar Wochen hatten wir an einem Sonntagabend einen Anbetungsabend. Obwohl der Abend einiges länger dauerte als ein regulärer Godi und die Elemente durchaus ähnlich waren verging die Zeit wie im Fluge. Gott war dermaßen krass spürbar. Es war einfach unglaublich. Die Frage wie der Abend war, schien am Ende vollkommen überflüssig. Und das habe nicht nur ich so empfunden.

Wenn ich nun gefragt werde wie ich ein Godi fand, wonach soll ich das beurteilen? Es gibt welche für die ich mich in Grund und Boden schäme und für jeden danke der nicht dabei war. Da fällt ein ehrliches Feedback unter Freunden nicht schwer.
Aber was ist mit denen wo inhaltlich und formal alles gepasst hat? Mit Gottesdiensten zu denen ich wieder hingehen und auch bedenkenlos jemanden mitbringen würde? Einfach weil man dem Prediger gut zuhören konnte, das Lobpreisteam tolle Lieder ausgesucht hat und die Stimmung gut war.
Spontan sage ich dann natürlich immer, dass mir der Gottesdienst gut gefallen hat. Das stimmt ja auch.
Aber können wir uns auf die Dauer damit begnügen? Ich meine wir feiern GOTTESdienst. Da sollte man doch rein logisch betrachtet davon ausgehen können Gott zu begegnen. Manche sagen das wäre völlig normal so wie es ist und es könnte einen nicht jeder Godi ansprechen. Zum einen möchte ich nicht, dass der Godi mich anspricht (sondern Gott) und zum anderen habe ich den Gegenbeweis in meiner Praktikumszeit am laufenden Band erlebt.
Bestärke ich mit meinem "gut" eine Richtung die eigentlich das Ziel verfehlt? Was kann man den Gestaltern des Programms sagen? Sie haben vergessen Gott einzuladen?

Freitag, 12. März 2010

Bibelverse

Hier eine kleine Sammlung von Bibelversen die mir wichtig geworden sind. Allzu lange wollte ich sie nicht kommentieren. Ich schlage dir vor, die einzelnen Verse ruhig, mehrmals zu lesen. Im Herzen zu bewegen.


Ein Vers von Gott für mich. Was soll ich sagen? Ich liebe ihn!
Jousa 1,9 Ich sage dir noch einmal: Sei mutig und entschlossen! Hab keine Angst und lass dich durch nichts erschrecken; denn ich, der Herr, dein Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst!



Ein Vers der mir im Bezug auf unsere Gemeinde wichtig geworden ist. Ich möchte hier keine Andacht drüber halten.
Jakobus 5,16 Überhaupt sollt ihr einander eure Verfehlungen bekennen und füreinander beten, damit ihr geheilt werdet. Das inständige Gebet eines Menschen, der so lebt, wie Gott es verlangt, kann viel bewirken.



Bete und lies dir diesen Vers 5 mal durch. Erst dann mach dir Gedanken über deine Berufswahl:
Philemon 2,13 Ihr könnt es, denn Gott selbst bewirkt in euch nicht nur das Wollen, sondern auch das Vollbringen, so wie es ihm gefällt.



Ein Vers den sich alle hinters Ohr schreiben sollten, die in schrumpfenden Gemeinden leben. Wieso die Diskussion um Gemeindewachstumprinzipien? Steht doch klipp und klar in der Bibel wie´s gemacht werden soll:
Jeremia 29,6 Heiratet und zeugt Kinder! Verheiratet eure Söhne und Töchter, damit auch sie Kinder bekommen! Eure Zahl soll zunehmen und nicht abnehmen.

Mittwoch, 24. Februar 2010

Ein paar Gedanken

Ich will nicht sagen, dass die Zeit in Brüchermühle, die Zeit war die mich am meisten geprägt hat, aber sie war sicherlich die intensivste. In dieser Zeit habe ich auf eine ganz neue Art und Weise verstanden und erlebt was es heißt eine Beziehung zu Gott zu haben.

Diese Zeit habe ich sehr genossen und ich erinnere mich, dass meine Grundstimmung sehr fröhlich war. Meistens haben ich das Leben in vollen Zügen genossen.
Ich ertappe mich nun immer wieder dabei, wie ich diesen glücklichen Zustand zum Maßstab für die Qualität meiner Beziehung zu Gott mache.
Ich habe mein Wohlbefinden nicht von meiner Lebenssituation abhängig gemacht, aber dennoch scheine ich das bei diesem Überlegen regelmäßig zu vergessen.

Ich vergesse, dass ich in den ersten Wochen sehr viel gejammert habe. Meinen Mitbewohnern bin ich damit auf die Nerven gegangen und der Ruf der WG hat wohl auch durch mich gelitten. Das ich mich mit den anderen Bewohnern immer gut verstanden habe kann ich auch nicht behaupten. Die Arbeit hat mir nicht immer Spaß gemacht und ich habe auch eine jener Monate erlebt bei denen ich wahrscheinlich noch in ein paar Jahren bereuen werde, den Mund aufgemacht zu haben.

Mir ist es also nicht immer gut gegangen und ich war nicht immer glücklich.

Aber ich war es meisten. Ich habe Gott erlebt was soll man da noch sagen? Ich habe erlebt wie ER uns immer mit dem versorgt hat, was wir gerade brauchten. War es Geld, Nahrung, Zeit, Geduld oder gutes Wetter. Mein Vertrauen in Gott ist dabei natürlich auch gewachsen.

Ich habe mich von Gott verändern lassen ohne dabei genau zu realisieren was da eigentlich geschah bzw. ich hab es immer erst hinterher gemerkt. Meine Prioritäten verschoben sich, ich hatte Plötzlich keine Probleme mehr damit in der Bibel zu lesen und kaum noch Probleme mit meinen Lieblingssünden. Auch hatte ich immer mehr Mut mich anderen zu öffnen und offensiver mit meinen Problemen umzugehen.

Die Kommunikation klappte plötzlich. Ich sah, hörte und spürte wie Gott antwortete. In einer Häufigkeit … es war unglaublich.

Es kam auch häufiger vor, dass ich bei oder sogar vor einem Gebet wusste, dass ich erhört wurde.


Mir fällt es nicht leicht diese scheinbaren Gegensätze zu vereinen.
Vor dem Praktikum habe ich den einen Hebel gesucht den ich umlegen musste damit mein Leben, meine Beziehung zu Gott funktioniert. Dann habe ich herausgefunden, dass es diesen Hebel gar nicht gibt. Man kann das auch nicht erreichen, in dem man Gottesdienste besucht, in der Bibel liest, Predigten hört, regelmäßig Stille Zeit macht, nicht mehr sündigt etc.
All das habe ich als Nebeneffekte, als Symptome erlebt. Ich kann mit viel Kampf und Selbstdisziplin diese Symptome praktizieren, aber ich werde dadurch nie die eigentliche Ursache erhalten.
Aber genau hier habe ich mich wieder erwischt: Beim simulieren der Symptome um dahin zu kommen wo ich einmal war.

Dienstag, 9. Februar 2010

2 Gebetserhörungen

Mir fallen da zwei Situationen ein. Einmal habe ich abends vorm einschlafen gebetet, dass Gott mir einen Christen in meiner Fachhochschule schickt, weil mich da irgendwie ein wenig allein gefühlt habe.
Am nächsten Tag esse ich wie gewohnt in der Mensa. Ich sitze zuerst alleine am Tisch bis sich ein anderer Student sich gegenüber von mir hinsetzt und sich, bevor er anfing zu essen, bekreuzigt.
Wir haben uns ein wenig unterhalten und uns dann nie wieder gesehen.

Als ich mich für mein Vorpraktikum beworben hatte habe und meine Vorstellungen äußern sollte, konnte ich nur sagen, dass ich von Mai bis Juli bleiben wolle und auf jeden Fall in der Jugend mitarbeiten eventl. sogar mitleiten wollte. Bei den Gesprächen stellte sich herraus, dass der aktuelle Jugendleiter von Mai bis Juli in Süddeutschland sein würde und man für einen Ersatz gebeten hatte.
Ich bin nie Jugendmitarbeiter geworden.

Manchmal bitten wir Gott um etwas und nehmen dann die Geschenke nicht an.

Und wo bleibt jetzt die Moral von der Geschichte? - Weiß ich nicht.


Aber wenn Euch eine einfällt könnt Ihr gerne einen Kommentar schreiben.

Donnerstag, 28. Januar 2010

Flyer über Gebet

So, mein erstes Semester hab ich hinter mir. Jetzt nutze ich die Freie Zeit um all jene Dinge zu tun, die ich die letzten Wochen vor mir her geschoben habe. Eine davon ist das Aufräumen meines Zimmers.
Beim entsorgen meiner Papierberge ist mir ein Flyer in die Hände gekommen auf dem, wie ich finde, einige interessante Aussagen gemacht werden.
Weil die paar einleitenen Sätze es durchaus wert sind mal über sie nachzudenken, habe ich spontan beschlossen sie hier aufzuschreiben:

Gott tut nichts - es sei denn wir beten [...]
Arbeiten für Gott ohne Gebet ist nichts als religiöse Selbstunterhaltung.
Gebet ohne Glauben ist verschwendete Zeit.

Mittwoch, 6. Januar 2010

Gedankenanstöße zur Wiedereinführung von Jak 5,16

Wie führt man in einer bestehenden Gemeinde die Norm ein, dass es normal sich gegenseitig Schuld zu bekennen?
Ich kann diese Frage (noch) nicht beantworten will aber ein paar erste Gedanken zu dem "wie" niederschreiben.
Die Ideen sind nicht als Alternativen gedacht.


Erste Idee. 3 bis 5 Menschen tun sich zusammen und beschließen in einer Gruppe ihr "Bomben" platzen zu lassen und gucken was passiert.
Dadurch ist gewährleistet, dass nicht einer alleine den ersten Schritt tun muss. Den der erste Schritt wird höchstwahrscheinlich der erste sein. Die Gruppe an sich würde wahrscheinlich unheimlich zusammenschweißen. Aus den bisherigen Diskussionen ist schon deutlich geworden das nahezu jeder sein geheimes Päckchen mit sich trägt. Gleichzeitig habe ich die Erfahrung gemacht, dass selbst Menschen zu denen ich keine besonders intensive Beziehung habe anfangen von ihren Problemen zu erzählen, wenn ich das vorher gemacht habe.
Der worst case wäre das die Bekennenden aufgrund ihrer Verfehlungen aus der Gemeinde ausgeschlossen werden. Ich vermute aber mal, dass dann trotz aller Verletzungen aus dieser kleinen Gruppe etwas sehr göttliches wird.
Diese "Methode" stellt wahrscheinlich eine Zerreißprobe für die ganze Gemeinde da.

Zweite Idee: Man steigert sich stufenweise. Zuerst bekennt man anonym, dann vor einer vertrauensvollen Person die einen nicht ganz so gut kennt, dann vor einem guten Freund, dann in einer geschlossenen Gruppe und dann in einer Gruppe zu der jeder kommen kann.
Ein Sündenbekenntnis vor der gesamten Gemeinde würde ich nicht als Ziel setzen.
Vorteile: Jeder kann sein eigenes Tempo gehen und sich die Zeit nehmen die er/sie braucht. Für den Einzelnen sind die einzelnen Schritt wesentlich einfacher (aber wahrscheinlich immer noch sehr schwer).
Ich befinde mich gerade auf diesem Weg.
Nachteile: Das braucht natürlich richtig viel Zeit. Bei der Suche nach den Personen für Schritt zwei und drei ist viel Eigeninitiative für eine Sache notwendig, die einem ersteinmal sehr unangenehm erscheinen. Ob am Ende eine Gemeinde entsteht in der es nicht mehr schwer ist sich zu Verfehlungen zu bekennen ist fraglich, da die Wahrscheinlichkeit, dass die Gemeinde in den Schritten 1 bis 4 hängen bleibt, recht hoch ist.
Diese Formen werden immerhin vereinzelnd schon praktiziert.

Idee drei: Partnerschaften in denen man sich regelmäßig Sünden bekennt und füreinander betet (kann ein- aber auch beidseitig geschehen).
Ich kenne mindestens 2 Christen die das bereits praktizieren, sehr gute Erfahrungen damit machen und mir empfohlen mir ebenfalls einen solchen Partner zu suchen.
Einer telefoniert mehrmal die Woche mit einem guten Freund und beide erzählen sich gegenseitig ihre Verfehlungen.
Der andere hat sich verpflichtet eine Liste zu führen an welchen Tagen er Stille Zeit macht und an welchen er seine Lieblingssünde begeht. Diese Liste muss er regelmäßig einem bestimmten Bruder aus seiner Gemeinde abgeben.

FBK 2010

In den letzten Monaten war ich mir sehr unsicher, ob ich dieses Jahr überhaupt zum FBK fahren sollte, auch wenn ich die letzten Jahre immer sehr begeistert war. Ich hatte das Gefühl da irgendwie rausgewachsen zu sein, das Gefühl eine Freizeit nicht mehr zu brauchen um eine intensive Begegnung mit Gott zu haben, das Gefühl schon einen Schritt weiter zu sein.
Letztendlich wurde ich dann überredet doch mitzukommen.
Ich habe das FBK dieses mal wirklich nicht als so unglaublich empfunden wie die letzten Jahre. Dennoch möchte ich mal meine Highlights niederschreiben:

Am 3. Abend gehen wir immer mit gesammelter Manschaft schweigend zu einer kleinen, alten, unbeheizten Kirche in der Innenstadt. (Die Reaktionen auf 90 Jugendliche die schweigend durch die Stadt gehen sind immer wieder interessant)
In der Kirche singen wir dann lieder während die, die wollen an verschiedenen Stationen z.B. Bibel lesen oder Abendmahl feiern können.
Absoulutes Liedhighlight war wie wir "Sing Hallelujah to the Lord" gesungen haben.
Eine Theologiestudentin hat noch eine richtig gute Predigt über Jesus gehalten. Hauptsächlich über seine Ecken und Kanten.
In einem Fach hatte wir am Nächsten Tag das Thema "Seelsorge in der Kirchengeschichte". Das war wirklich super. Im Laufe der Stunde wurden uns die beiden fragen "Wie wird heute mit Sünde & Schuld umgegangen?" und "Wie kann das Bedürfnis nach Schuld- und Sündenbekenntnis gestillt werden?"
Die beiden Fragen haben in unserer Klasse eine große Diskussion ausgelöst, vor allein weil Beichte etc. in unserem Bund parktisch abgeschaft wurden (wurde im Untericht weniger unglücklich formuliert). Nach über 30 min Diskussion wurden wir leider abgewürgt, wiel die Pause mittlerweile um war und die nächste Stunde begann. Zu einem zufiredenstellenden Ergebnis sind wir m.M.n. nicht gekommen, auch wenn (wie später in Kleingruppen und Zeugnissen deutlich wurde) einige Konsequenzen daraus gezogen haben und andere nun nach Partnern zum regelmäßigen, gegenseitigen Bekenntnis suchen.
Mir liegt das Thema wirklich auf dem Herzen und ich frage mich wie man das am besten wieder einführen kann. Ein paar Ideen werde ich später mal vorstellen.
bevor alle nach Hause fahren treffen wir uns immer in unseren Kleingruppen und beten füreinander. Als ich mein Anliegen äußern sollte, konnte ich irgendwie nciht die richtigen Worte finden. Ich wollte unbedingt, dass für mich gebetet wurde, merkte, dass ich Gebet brauchte und habe dabei nicht formulieren können wofür gebetet werden sollte. Also habe ich das so gesagt.
Zuerst hat ein Mädchen und dann unsere Gruppenleiterin für uns gebetet. Die Mitarbeiterin hat zuerst gebetet und mir dann Worte im Namen Jesu zugesprochen die so perfekt auf mich passten. Das war ...mir fehlen die Worte. Der Heilige Geist hat richtig durch sie gesprochen. Den Zuspruch hat sie immer mit einem Bibelvers beendet, den wir (auf einem Kärtchen) mit nach Hause genommen haben. Der Vers passte immer zu Anliegen, Gebet und Zuspruch.