Um 6 Uhr gingen die ersten Wecker los. Das schien aber niemanden zu stören. Um 6:15 hab ich geduscht, mich fertig gemacht und um 7:30 gefrühstückt.
Um 10 Uhr ist "Wortwechsel" d.h. es finden etwa 20 Gottesdienste statt, von denen man sich einen aussuchen kann.
Weil Himmelfahrt war fuhren die Straßenbahnen nur alle 20 min. Weil alle total überfüllt waren sind wir ein Stück vor gelaufen. Nach 20-30 min laufen hab wir eine Bahn erwischt. Als wir viel zu spät bei unserem Wortwechsel angekommen sind wurden wir nicht reingelassen. Man hatte mit 500 Leuten gerechnet und es waren schon 800 drin. Wir durften nicht mehr rein. Die ersten von uns waren sichtlich enttäuscht oder sauer (wie ich z.B.) Wir sind jedenfalls spontan in einen anderen Godi gegangen. Den meisten hat er ganz gut gefallen. Ich war danach etwas besser gelaunt, aber nur etwas.
Nach 2 Stunden Pause waren dann die Seminare. die waren richtig geil.
Mein erster war "Biblischer Umgang mit Geld" Der Seminarleiter klammerte das Thema Armut bzw. Umgang mit Armut zwar aus, erklärte aber trotzdem anhand verschiedener Bibelstellen wie man mit Geld umgehen sollte.
Mein zweites Seminar war "Emerging Church". Mit 80 Menschen in einem Klassenraum war es zwar ein wenig eng, aber trotzdem sehr schön. Ich hatte eigentlich gedacht, dass ich zu diesem Thema kaum etwas neues für mich dabei sei sollte. Eben weil die Zeit recht begrenzt war und die meisten nichts mit dem Begriff "Emerging Chruch" anfangen konnten. Dennoch war das Seminar sehr interessant für mich und es fällt mir wesentlich leichter mit EC zu identifizieren. Was mich vor dem Seminar an EC gestört hat, war dass das für mich nur eine Diskussion ohne richtige Handlungkonsequenzen war, weil alle Situationen individuell betrachtet wurden. Mir fehlte eine allgemeinde Handlungsweise/Vorgehen/Konzept dem man sich anschließen kann. Was ich jetzt begriffen habe ist, dass die Teilnehmer von EC nur einzelne Teilantworten gefunden haben und man folglich nur einzelne Handlungsänderungen beobachten kann, die sich dann auch nicht als allgemeine Veränderungen beobachten lassen.
In EC ist man, genau wie ich auf der Suche nach Antworten, die man zum Teil individuell gefunden hat.
[@mentalrover: hab ich das so richtig gedeutet?]
Nach den Seminaren war ich jedenfalls richtig gut gelaunt. Nach einer längeren Pause begannen die Festivals. Ich hatte mich für das Ü-Ei-Festival angemeldet und ich fand es einfach nur schlecht. Das Programm war für junge Teenies ausgelegt und ich habe mich für das meiste einfach nur zu alt gefühlt. Zwischen durch wurden mit einem Worship Lied ein paar musikalische Spielchen getrieben. Später wurde dann aus dieser Spiel-Spaß-Stimmung heraus ein Lied gesungen in dem man sagt, dass man sein ganzes Leben Gott zur Verfügung stellt. Zum einen war das für mich zu steil, zum anderen empfand ich das als pure Heuchelei. Ich bin vorzeitig rausgegangen.
Nach dem Fesitval gabs Nachtprogramm. Wir sind als Gruppe in eine Kneipe gegangen in der Sarah Brendel ein Konzert gegeben hat. Weil ihr Stil nicht meinem Geschmack entspricht und ich eine Menge an Gedanken zu verarbeiten hatte, bin ich dann wieder vorzeitig gegangen um meine Gedanken aufzuschreiben. Beim Schreiben hab ich dann ein Gespräch mit 2 Typen angefangen und so bin ich dieses mal um 1 Uhr schlafen gegangen.
PS: näheres zu Wetter, Emerging Church, Gebetserhörungen, Straßenbahnfahrenten etc. poste ich nachher nochmal extra.
Dienstag, 6. Mai 2008
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1 Kommentar:
[@mentalrover: hab ich das so richtig gedeutet?]
Na, bisher hast du ja nur kurz und knapp was geschrieben ... ich bin da mal gespannt auf das Weitere, was du zu dem Thema noch schreibst.
(Warnung: Der Rest des Kommentars gibt natürlich wiederum nur meine eigene Sicht der Dinge wieder)
Was mich vor dem Seminar an EC gestört hat, war dass das für mich nur eine Diskussion ohne richtige Handlungkonsequenzen war
Well, hmm, ich glaube das liegt (nicht nur bei dir) an einer gewissen Verwirrung, welches Problem die EmCh Debatte denn im Wesentlichen adressiert.
Denn die "Handlungskonzequenzen" finden meiner Ansicht nach auf einer Meta-Ebene ihren Ausdruck.
D.h. es geht nicht darum, Handlungskonsequenzen im Stile von "plötzlich fingen alle EmCh-ler an, sich um Alleinerziehende zu kümmern" oder "plötzlich gibt es in jeder Stadt, wo eine EmCh ist, tägliche Gebetstreffen" oder irgend sowas auftauchen zu sehen.
Die Handlungskonsequenzen zeigen sich darin, wie Leute plötzlich über ihren eigenen Glauben und ihre eigene Kultur nachdenken. Sie fangen an, aktiv zu hören. Sie fangen an, Fragen bedingungslos zuzulassen.
Und aus dieser Konsequenz heraus, entstehen mittel- und langfristig Änderungen. Es geht also zunächst einmal um eine grundsätzliche Haltungskorrektur zu Kirche und Gesellschaft.
Mir fehlte eine allgemeinde Handlungsweise/Vorgehen/Konzept dem man sich anschließen kann.
Darum geht es aber genau: Das kann es auf der direkten Ebene ja gar nicht geben, weil genau der Versuch, solche One-Fits-All Konzepte immer und überall anzuwenden, das Problem erst erzeugt haben, weswegen EmCh überhaupt aufkam.
Was ich jetzt begriffen habe ist, dass die Teilnehmer von EC nur einzelne Teilantworten gefunden haben und man folglich nur einzelne Handlungsänderungen beobachten kann, die sich dann auch nicht als allgemeine Veränderungen beobachten lassen.
Das stimmt so wie du es sagst nur bedingt.
Es sind weniger "Teilantworten" als nur bedingt verallgemeinerbare Antworten.
Auf das Problem "Schrank" kannst du in einer Dachwohnung eine Lösung entwickeln, die optimal die Schrägen, Drempel und Raumtiefen ausnutzt.
Das Problem ist, dass du dann keine Schablonen für die Bretter mit dem Titel "allgemeine Schrankbauvorlage" veröffentlichen kannst.
Andererseits hätte der "Allgemeinheitsschrank" 1,20 x 1,80 x 0,80 eben in diese Wohnung mal gar nicht gepasst.
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