Donnerstag, 8. November 2007

Sprachengebet

Eigentlich wollte ich darüber schreiben, dass ich nicht richtig verstehe, warum Gott sich so um mich kümmert, obwohl ich in den letzten Wochen dermaßen untreu war/bin. (verbringe kaum bis keine Zeit mit ihm, lese kaum/gar nicht Bibel, habe wesentlich weniger gebetet als sonst)
Logisch gesehen ist die Antwort recht simpel: Weil Er mich liebt!

Da ich aber merke, dass Gott mir wieder wesentlich wichtiger wird und eine immer wichtigere Rolle in meinem Leben spielt, will ich das nicht weiter ausführen.


Seit kurzem beschäftige ich mich mit dem Sprachengebet. Ich bin in einer FeG aufgewachsen und habe dort noch nie gehört wie jemand in Sprachen gebetet hat, jemand geheilt wurde etc. Kurz: Der Heilige Geist kommt eigentlich nur in der Begrüßung ("Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen") vor und die Geistesgaben fallen dementsprechen flach aus.
Zum ersten mal gehört wie jemand so gebetet hat habe ich im Kultshockk bei den Jesus Freaks. Das war am letztem Tag der Sommerferien, ein paar Wochen später begegnet mir diese Form vom Gebet in einem Gottesdienst einer charismatischen Gemeinde in Duisburg.

Ich verstehe nicht warum der Heilige Geist bei uns irgendwie weggelassen wird, genauer gesagt sein Wirken. Alle glauben an ihn, alle glauben an Wunder niemand kann mit ihn so richtig was anfangen.

In Markus 16,17+18 steht: Die Glaubenden aber werden an folgenden Zeichen zu erkennen sein: In meinem Namen werden sie böse Geister austreiben (noch nie erlebt/gesehen), und in unbekannten Sprachen reden (noch nie gemacht und noch nie in meiner Gemeinde erlebt). 18 Wenn sie Schlangen anfassen oder Gift trinken(hab zum Glück wenig mit Gift oder Schlangen zu tun), wird ihnen das nicht schaden, und Kranke, denen sie die Hände auflegen, werden gesund(noch nie erlebt/gesehen).

Von Austreibung, Sprachen- und Zungengebt, Heilungen, Prohetie und ähnlichem habe ich schon oft gehört, aber noch nie persönlich damit zu tun gehabt und frage mich warum.

Ich habe angefangen einen christlichen Schulfreund über diese Dinge auszufragen, nachdem ich einmal seinen Hauskreis besucht habe in dem über dieses Thema gesprochen wurde.

Bei dem ganzen habe ich mich teilweise ein wenig komisch gefühlt. Das ganze lief meistens etwa so ab:
Ich sage, dass ich gern in sprachen beten würde.
Antwort: "Da brachst du keine Angst davor zu haben."
"Hab ich nicht." Denke mir: "Dann würde ich es ja nicht wollen"
"Viele finden das komisch, weil sie sich selbst dabei nicht unter Kontrolle haben. Aber ist es auf jeden Fall von Gott und es ist gut."
"Würde ich sofort unterschreiben. Wie geht denn das überhaupt"

Hier wirds schwer das ganze in Worte zu fassen. Ich weiß nicht ob mein Gegenüber einfach so viel auf einmal sagen will, dass er nicht weiß wo er anfangen soll, oder ob das einfach so schwer ist. Jedenfalls kommt es mir so vor als wolle ich lernen wollen ein japanisches Buch zu schreiben und man erklärt mir die Anwendung rhetorisches Mittel, anstatt mir erst einmal die Schrift und die Sprache beizubringen. (nur so als Vergleich).

Wenn das hier irgendein lesen sollte der oft in Sprachen betet wer nett wenn er mir das erklären würde.

13 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hi,

bin "zufällig" auf Deine Seite gekommen... Dein Beitrag ist ja schon etwas älter, von 2007... Hast Du denn mittlerweile das Sprachengebet, wenn ich fragen darf? Wenn Du magst, kannst Du mal auf meiner Seite schauen:

http://p4jesus.wordpress.com/2011/04/06/anbetung-im-geist-und-in-der-wahrheit/

Ich schreib auch viel über Gottes Reden und Prophetie.

Liebe Grüße und sei gesegnet

MindRevolution hat gesagt…

Hi p4jesus,
das ist wirklich lange her. Ich bin für ein paar Monate in besagt hauskreis gegangen. Dort wurde zwischen Sprachengebet und Zungenrede unterschieden. Eins könnten alle Christen und das andere sei eine Geistesgabe die nur manche bekommen. Beides dient der Erbauung, aber das eine ist nur für sich selbst gedacht und das andere ist nur in Zusammenhang mit der Gabe der Auslegung sinnvoll.
Das Erste kann ich jetzt tatsächlich, habe aber seit ca. 2 Jahren keinen Gebrach mehr davon gemacht. Mitlerweile kenne ich auch andere in meiner Gemeinde die in unbekannten Sprachen reden. Es wird nur nicht öffentlich gemacht.
Bevor ich dich hier mit Dingen zuquatsche die dich vllt gar nicht interessieren mach ich hier mal Schluss. Habe ich deine Frage ausreichend beantwortet? Wenn du noch Fragen hast: Schieß los!

Willkommen auf meinem blog!

MindRevolution hat gesagt…

Ach ja. Ich hab mal ein wenig auf deiner Seite getöbert. Auf die wichtigeste Frage habe ich aber leider keine Antwort gefunden: Was macht das Sprachengebet und die Prophetie so spannend für dich?

Julia hat gesagt…

Was es spannend für mich macht... erstmal: ich hatte Gott ca. Ende 2006 um das Sprachengebet gebeten. Hab es dann auch nach einer Weile bekommen, aber es waren noch Zweifel da. Mit der Zeit gingen die dann weg, weil ich sehr starke Erlebnisse mit Gott durch das Beten hatte. Das war einfach so überwältigend, dass ich wusste, dass es einfach echt und gut ist.

Und das ist es schon, das praktische... Dass man sich dadurch aufbauen kann. Gerade wenn man Stress, Trauer, Probleme etc. hat und nicht weiß, was man beten soll. Das ist dann einfach hilfreich. Man kann Gott so alles ausdrücken, was einen beschäftigt und belastet. Und dadurch die Belastungen loslassen.

Julia hat gesagt…

Und zur prohetischen Gabe: Es ist toll (und wichtig), Gott zu hören. Und oft auch herausfordernd, gerade wenn Er durch Bilder spricht, die sehr deutschliche Aussagekraft haben.
Und die prophetische Gabe ist ja zum Dienst an Andere, die dadurch ermutigt werden. Zum Beispiel kommt oft ein Eindruck, der dann direkt in das Leben von Jemand spricht. Und Gott spricht auch zu Nichtchristen. Viele haben sich durch Eindrücke auch bekehrt.

Warum betest Du nicht mehr in Sprachen?

(Sorry wenn Dir das jetzt zu viel Text war)

MindRevolution hat gesagt…

Ich habe das Sprachengebet auch als positiv erfahren und würde im passenden Kontext auch wieder damit anfangen. Vermissen tue ich das Sprachengebet trotzdem nicht. Meine intensiven Erlebnisse mit Gott habe ich i.d.R. wenn ich zusammen mit anderen Christen singe und mich in der Anbetung fallenlassen kann (anderer Ausdruck ist mir grad nicht eingefallen) oder wenn ich still Gott meine Sünden bekenne, meine Sorgen abgebe, für Verschiedenes Danke sage und dann schweige.
Da ich meistens weiß wie ich beten soll komme ich mir komisch vor dann stattdessen in Sprachen zu beten und wenn ich dann alles gesagt habe schweige ich und will auf Gott hören bzw. seine Anwesenheit genießen.
Wie du aus meinem Artikel herauslesen kannst werden in meiner Gemeinde Geistesgaben wie Sprachengebet, Prophetie, Heilung usw. nicht öffentlich ausgeübt. Ich würde mir einfach unheimlich komisch vorkommen, wenn ich in diesem Kontext einfach anfangen wurde Wörter von mir zu geben die sonst kein Mensch versteht.

Ich finde es super, wenn du erzählst wie positiv du das Sprachengebet erlebst. Ein wenig habe ich mich zwar mit dem Thema beschäftigt, aber mein Wissen hält sich da doch sehr in Grenzen. Ich habe in sehr verschiedenen Christen Kreisen Kontakte und merke nur, dass mit dem Sprachengebet sehr unterschiedlich umgegangen wird. Manche kennen das nicht einmal, andere benutzen das völlig unreflektiert. Ein paar Unterscheiden zwischen Sprachengebet und Zungenrede, für andere ist beides das selbe. Wieder andere halten das parallele beten in unbekannten Sprachen, das jeder Christen beherrschen können soll, für völligen Schwachsinn.
Mir bleibt am Ende nur die Erkenntnis, dass Gott größer ist als all diese theologischen Meinungsverschiedenheiten. Wenn Sprachengebet etwas ist das Menschen näher zu Gott bringt ist es eine tolle Sache die ich nicht verurteilen möchte. Wenn das fehlende Ausüben von Sprachengebet zu einem Grund wird herablassend auf seine Glaubensgeschwister zu gucken bin ich entschieden dagegen.

(Ui jetzt hab ich ganz schön getextet. Ich will versuchen mich demnächst kürzer zu fassen)

MindRevolution hat gesagt…

Was denkst du wenn du das liest?

Julia hat gesagt…

Hi,

sorry, die letzten Tage hatte ich recht viel zu tun... Jetzt schreib ich aber mal.. :-)

Was Du geschrieben hast, ist mir nicht zu viel Text... Wenn Du magst, kannst Du mir aber auch eine E-Mail schicken.

Ja, nicht in jeder Gemeinde werden die Geistesgaben ausgeübt... was recht schade und vorallem ja nicht biblisch ist. Die Geistesgaben sind gut und Geschenke an Gottes Kinder.. klar können sie auch missbraucht werden - weil wir nicht perfekt sind, Fehler menschlich sind. Und Gott sie uns ja aus Gnade (nicht aus Verdienst oder Leistung) gegeben hat.

Manche finden das Sprachengebet einfach unangenehm und störend, weil sie es mit dem Verstand (und nicht mit dem Geist) beurteilen... Aber das Sprachengebet ist dazu da, dass sich jeder selbst erbauen kann.

Das ist ja auch praktisch - wenn man andere ermutigen will, ist es gut, wenn man selbst auch ermutigt ist und Kraft hat.
Ich hab schon öfters erlebt, dass Menschen diese Kraft spüren, wenn man für sie in Sprachen betet - auch wenn diese keine Christen sind. Sie sagen dann oft, dass sie Liebe, Frieden oder was ähnlich Schönes gespürt haben.

Julia hat gesagt…

Du kannst aber auch in Sprachen beten wenn Du allein bist, also nicht in der Gemeinde, wenn es da nicht so gern gesehen wird...

Was mir gerade noch einfällt: Jemand sagte mal, dass es etwa 15 Minuten braucht, bis man beim Sprachenbeten richtig durchgebrochen ist und es stärker fließt. Wenn man anfängt zu beten ist es ja oft noch stockend oder man lässt sich von Gedanken ablenken. Oder man spürt einfach gar nichts oder keine "Erbauung"...
Wenn man also weiter betet, dranbleibt, sich auf Jesus ganz ausrichtet, dann fließt es mehr und mehr..

Ist oft wie eine Leitung, die noch verstopft ist und dann freigespült werden muss... nach und nach fließt es einfach mehr

Deshalb ermutige ich Dich einfach, dass wieder zu machen - Du hast es ja bereits.. "entfache die Gabe.." sagte Paulus zu Timotheus.

Ich möchte Dich damit nicht nerven oder so... ist einfach sehr hilfreich

MindRevolution hat gesagt…

Hi julia,
ich weiß, dass ich nicht sehr viel geschrieben habe. Ich habe in letzter Zeit auch sehr viel zu tun und meiner Erfahrung nach sinkt die Geschwindigkeit unserer Antworten mit der Länge unserer Beiträge. Das liegt auch daran, dass wir über kein einfaches Thema schreiben.

Über den Missbrauch von Geistesgaben mache ich mir keine Sorgen. Wenn, dann eher über den richtigen Rahmen. Ich vermute hier die Versuchung die Interaktion mit Gott als einen Automatismus zu sehen, sehr groß. Je nach Kontext finde ich Sprachengebet auch störend (z.B. wie in 1.Kor. 14,23).

Dieses „Gefühl“ von dem du redest kenne ich sehr gut und weiß wie schwer es ist das zu beschreiben. Wenn auch nicht vom Sprachengebet.
Ich hab gerade viel freie Zeit für mich und will deinen Vorschlag das wieder zu machen heute einmal durchzuführen.
Und keine Soge, falls du je anfangen solltest mich zu nerven oder so, werde ich das schon sagen. Ich schätze es sehr, wenn man sehr direkt zu mir ist.

Julia hat gesagt…

Und, wie war's? ;-)

MindRevolution hat gesagt…

Hmm schwer zu beschreiben. Ich würde sagen es war in erster Linie ungewohnt. Das hat mich ziemlich daran gehindert ins Gebet einzutauchen/darin fallen zu lassen.
Jetzt überleg ich ob ich vllt etwas falsch gemacht habe.
Von meinem empfinden her, hätte ich es viel passender gefunden mit meinen eigenen Worten zu sagen was mich bewegt.
Wie ist dir das denn ergangen als du angefangen hast in Sprachen zu beten und wie machst du das?

P.S. Wenn du willst kann du mir per Mail (mindrevolution26@web.de) antworten. Dann schreib hier aber bitte kurz rein, dass du geantwortet hast, da ich den Account sehr selten abrufe.

Julia hat gesagt…

Okay, hab Dir eben eine Mail geschickt.

LG Julia