Sonntag, 1. Januar 2012

Dezember

Der Dezember war nicht so kalt wie erwartet. Ich hab mich in einer benachbarten Stadt freiwillig für die Nachtwache einer Notunterkunft für Obdachlose gemeldet. Die macht allerdings erst auf wenn es nachts unter 0 Grad ist und das war es bisher nicht. Daher blieb mir diese Erfahrung erspart.
Mit der Jugend haben wir im ganzen Weihnachtstress keine diakonischen Aktionen mehr gemacht (ich finde wir brauchen für diese Projekte dringend einen Namen. Irgendwelche Vorschläge?) Dafür hatten wir unsere Weihnachtsfeier mit sage und schreibe 32 Jugendlichen. So vielen waren wir noch nie an einem Samstagabend.
Nach langem Ringen habe ich mich dafür entschieden zwei meiner Seminare abzuwählen. Beide Dozentinnen haben mich sehr erstaunt/entsetzt angesehen, aber ich denke, dass die Entscheidung richtig war.
Der Tag der in diesem Monat für mich von besonderer Bedeutung gewesen ist, war der 23. Dezember. Mein Selbstwertgefühl war durch gut gepflegtes Selbstmitleid wieder mal am Boden und meine schlechte Laune hatte sich seit Tagen mit Hilfe verschiedenster deprimierender Erlebnisse angestaut und erreichte ihren Höhepunkt. So saß ich an meinem freien Tag im Zug um ein lausiges Buch in der Bibliothek abzugeben, dass ich noch nicht abgeben wollte (aber musste). Zwei Stunden für  zwei Minuten in der Fachbibliothek meiner Fh.
Ich war ziemlich am Boden. In der Regel lese ich in der Bahn.
An diesem Vormittag jedoch habe ich meine Bücher im Rucksack gelassen und eines dieser besonderer Gebete gesprochen. Keines dieser Gebete, die man vor dem Essen oder dem Schlafengehen betet. Nicht so ein Gebet, dass man Spricht, weil man in der Gemeinde gerde eine Gebetsgemeinschaft macht. (Nicht dass all' diese Gebete nicht auch wichtig wäre, ich hab schon oft erlebt wie Gott auch diese Gebete erhört hat)
Auf dieser Fahrt habe ich eines jener Gebete gesprochen, bei denen deutlich spürbar ist, dass sich etwas verändert.
Innerhalb von einer Stunde peppte Jesus mich dermaßen auf, dass ich vor lauter Lebensglück sprühte. Es sind die Momente in den man versteht, was mit dem Wort "Segen" versucht wird zu beschreiben.
Diese Erlebnisse mit Gott sind, der Grund dafür, dass ich glaube, auch wenn sie zeitlich gesehen nur einen winzigen Teil von meinem Leben ausmachen, so überwiegen sie doch alles an eintönigem und traurigem in meinem Leben.

Keine Kommentare: