Ich bin der Überzeugung alle Menschen handeln nach ihren Prioritäten. Wir haben die Macht selbst zu entscheiden was wir tun und lassen und was wir tun und lassen spiegelt unsere Prioritäten wieder.
Mit dieser Behauptung habe ich in den letzten Monaten 2 Menschen konfrontiert. Beide fühlten sich angegriffen und vielleicht sogar ein wenig beleidigt. Ich halte trotzdem daran fest.
Beispiele:
Ich stehe morgens früh auf um zur Schule zu gehen. Das heißt zur Schule gehen ist mir in dem Moment wichtiger als mein Schlaf oder das Bedürfnis etwas anderes zu tun.
Ich habe keine Zeit um mich mit einem Freund zu treffen, weil ich am entsprechenden Termin zum Verein gehe. In dem Moment ist der Verein wichtiger als der Freund. Auch wenn die Freundschaft vielleicht sehr weit oben auf der Prioritätenliste steht ist der Verein in diesem Augenblick wichtiger.
Ich müsste eigentlich Hausaufgaben machen oder eine andere Pflicht erledigen, liege aber stattdessen den ganzen Tag faul auf dem Sofa und gucke mir gelangweilt Werbung im Fernsehen an. In diesem Moment liegt die Faulheit über der Pflicht. Wenn ich gefragt würde ob die Pflicht oder das sinnlose Totschlagen der Zeit (das mich auch total unzufrieden macht) wichtiger ist, würde ich sofort sagen: Ist doch klar. Die Pflicht.
Aber in diesem Moment stimmt das einfach nicht. Denn wenn die Pflicht über der Faulheit liegen würde, würde ich nicht auf dem Sofa liegen, sondern meine Pflicht erfüllen.
Das ist gemein, aber es ist die Wahrheit.
(Widerspruch wie immer erwünscht^^)
Mittwoch, 19. Dezember 2007
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4 Kommentare:
Hi du,
auf eine gewisse Weise hast du recht. Und zwar auf eine gewisse Weise, die der Grund dafür ist, dass deine Zwei sich beleidigt fühlten.
Denn auf eine gewisse andere Weise ist die Sache komplexer.
Was du beschreibst ist der eigentlich freie Wille. Die Tatsache, dass eigentlich wirklich nichts und niemand einen zwingen kann, zu tun was man nicht will.
Selbst die Tatsache, dass man einem Zwang nachgibt, ist dann eine Entscheidung, die man auch hätte anders treffen können.
Hier aber kommt die andere Weise:
Oftmals fühlen wir uns nicht Herr unserer Entscheidungen, haben den Eindruck, dass diese für uns von Außen getroffen werden.
Dass wir nicht leben, sondern gelebt werden.
Dass sind zum einen die "Pflichten", die uns offensichtlich von anderen auferlegt werden (siehe Vereinsteilnahme, die möglicherweise mit Sanktionen verbunden wird).
Dann werden uns die Prioritäten von Außen vorgegeben, sind nicht unsere, sondern die der anderen.
Zum Zweiten aber sind das tatsächlich auch unbewusste Ängste und Unsicherheiten, die uns hindern, das zu tun, was wir eigentlich als richtig erkannt haben. Faulheit ist dann keine Sache der Priorität, sondern der unbewussten Angst.
Kennst du das, wenn du vor einer Aufgabe, vor der du Angst hast, zurückschreckst und sie immer weiter hinauszögerst, bis es nicht mehr geht? Das Gefühl, durch die "Pflicht" überfordert zu werden, es nicht zu schaffen?
Diese Situation ist in der Psychologie als "Vermeidung" bekannt und eine ungeheuer starke Kraft.
Von daher musst du unterscheiden zwischen den Prioritäten, die wir aufgrund von bewusstem Nachdenken setzen und denen, die uns unterbewusst entgegen "besseren Wissens" prägen.
Daher ist genau dieses Thema (Warum handle ich anders als ich es für richtig halte) auch ein hartes Arbeitsthema für Psychotherapie und Seelsorge.
Hmmm...
Also zum einen muss ich dir zustimmen, dass ich wohl einiges nicht bedacht habe.
Widersprechen muss ich dir in deiner Vermutung dies sei der Punkt gewesen an dem sich die 2 beleidigt fühlten.
Aber das lassen wir jetzt mal so stehen. Hab mich schließlich mit beiden wieder versöhnt.
Ich überlege grad wie man die unbewusste Angst oder das gelebt werden miteinbeziehen kann, aber ich denke ich werde meine Pauschalaussage nicht mehr in der Form halten können.
Die überwindung der unbewussten Angst/Faulheit würde mich näher interessieren, aber ich denke das lässt sich nciht so schnell erläutern.
Habe kurz darüber nachgedacht, und versuche mal ein paar Verse rein zu setzen, die ich mal im Gebet empfangen hatte. Vielleicht hilfts? Wenn Du Fragen hast, frage ruhig. Dies ist meine, na ja, hp: http://onfireforjesuschrist.spaces.live.com/
Das Auge der Angst
Angst ist es, was Dich lähmt.
Angst hast Du Raum gegeben, als Du durch die vielen Türen des Selbstschutzes gingst, um Dich vor Schmerz durch Menschen zu schützen.
Du bist vor Angst gelähmt. Du spürst die Angst, Du riechst sie förmlich.
Dabei bist Du ein Kind Gottes. Ein Kind dessen Vater Dich mit seinem Geist der Kühnheit und nicht mit einem Geist der Furcht ausgestattet hat.
Stelle Dich Deiner Angst. Mein Kind, laufe doch nicht länger vor ihr davon. Je weiter Du vor ihr flüchtest, desto erbarmungslos enger wird ihr Griff nach Deinem Leben, welches meines ist.
Du kannst dieser Angst, der Du selber erlaubt hast, Besitz von Deinem kostbaren Leben zu ergreifen nicht ausweichen egal wie sehr Du es versuchst.
Stelle Dich Deiner Angst. Schaue ihr kühn ins Auge. Gehe den ganzen Weg durch die selben Türen zurück durch die Du gegangen bist, und nimm den Sieg an, den ich Dir gab.
Fürchte Dich nicht!
Glaube nicht Deinen Gefühlen, Deinem Verstand und Deinen Erfahrungen.
Ich, Dein Herr und Dein Gott bin soviel mehr als alles, was Du bisher von mir kennst und von mir erwartetest.
Nimm meine Hand und gehe den mühsamen, angstvollen Weg durch all diese Türen mit mir zusammen zurück, um frei zu werden für all das, was ich Dir geben möchte.
© Meike Dekarski
Mir fällt es ein wenig schewr darauf etwas zu erwiedern. Vor allem weil ich keinen wirklichen Zusammenhang zwischen meinem und deinem Text knüpfen kann.
Ich habe den eindruck ich denke einfach strukturieter und du bist mehr kreativ und kannst daher mit "Bilder" wesentlich mehr anfangen.
(ganz ohne Wertung)
Trotzdem vielen Dank für deine Worte.^^
Ich hab grad keine Frage, aber eine Anmerkung für dich. Du kannst deine Posts unter einem "Spitznamen" veröffentlichen. Wenn du immer unter "Anonym" postets und dann am Ende deinen Namen eingibst.
Ich freu mich auf deinen nächsten Kommentar.
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