Montag, 24. Mai 2010

BUJU 2010

BUJU 07:
Was vom BUJU 2007 bis heute bei mir in Erinnerung geblieben ist: Die frühere Lokation war m.M.n eindeutig schöner. Dadurch, dass wir dort auf einem Hügel gezeltet haben, wirkte die Zeltstadt viel imposanter. Drei Momente sind mir besonders in Erinnerung geblieben. Meine Entscheidung zur Taufe (wichtig, aber nicht überraschend), das öffentliche Bekenntnis eines Predigers Probleme mit Pornografie zu haben und die Empfehlung meines Lieblingsbuches, dass schließlich auch zur Entstehung dieses blogs geführt hat.

Vorbereitung (ohne Zwischenfälle, Schwierigkeiten und ähnlichem):
So, BUJU 2010 ist nun auch vorbei. Es war mein drittes BUndesJUgendtreffen und mein erstes, dass ich nicht als (gefühlter) Teilnehmer erleben durfte, da meine Verantwortung als Gruppenleiter mir dieses Jahr eine Menge Arbeit bescherte. 2007 hatten sich meine Jugendgruppe einfach der damals zahlenmäßig überlegenden Teeniegruppe angeschlossen und somit kaum Arbeit)
Ich weiß nicht wie viel Zeit ich damit verbracht habe zu schauen, dass sich all unsere Leute rechtzeitig anmelden, dass Geld für Teilnahme und Busfahrt überwiesen werden, zu klären wie viele von uns in welchen Bus mitfahren können, Absprachen mit all jenen die sich nicht sicher waren, ob sie mitfahren sollen/können zu führen, Nachzügler in alles nachträglich mit-einzubeziehen, Zeltverteilung, Infoweitergabe (z.B. Pack- & Handyliste) usw. usw.
Ich habe die Stunden nicht gezählte, aber ich vermute, dass ich ins BUJU im Vorfeld 30 bis 60 Arbeitsstunden gesteckt habe, vllt. auch mehr.
Schließlich haben sich 38 Personen über unsere Gemeinde angemeldet. Für 21 davon war ich hauptverantwortlich, für den Rest in Teilen.
Vom Donnerstag Abend bis zur Abfahrt am Samstag morgen, war ich praktisch im finalen Dauerstress.

Die Busfahrt:
Unser Bus kam gegen 8:10 an unserer Gemeinde an (20 min später als erhofft) und wurde gleich von ca. 70 Personen aus drei Gemeinden bestürmt und bepackt. Gegen 8:40 ( 30 min hinter Zeitplan) konnten wir dann auch losfahren. Der Busfahrer war ein netter Mann, türkischer Abstammung und 20 Jahren Berufserfahrung. Wobei ich mir relativ sicher bin, dass er durch geschickteres bedienen der Gangschaltung sicherlich hätte verhindern können, dass sich unsere Reisegeschwindigkeit auf 5 bis 10 km/h reduzierte, wenn die Autobahn über einen Hügel verlief.
Ohne Staus, mit gutem Wetter + funktionierender Klimaanlage, erreichten wir Erfurt gegen 15:15 Uhr mit leicht genervter, aber fröhlicher Stimmung. Dank besagter Reisegeschwindigkeit und insgesamt 60 min Pause waren wir 2 Stunden hinter Zeitplan und verpassten 45 min der ersten Zentralveranstaltung.

Der erste Tag:
Wir bauten zügig 4 Zelte auf um das Gepäck darin zu verstauen und den Rest der ersten Veranstaltung noch mitzubekommen. Danach wurden die restlichen 8 Zelte aufgebaut. Zum Glück war es einem unserer Mädchen gelungen 70 180mm Nägel zu besorgen mit denen man in der Lage war das Erdreich aufzubrechen.
Während der Rest der Gruppe schon mal zu Abendessen ging (alle hatte Hunger), half ich einem unserer Jungs das letzte Zelt zusammenzubasteln, bevor er die Nerven verlor. Kurz nachdem wir fertig waren setzte der Regen ein, der anscheinend auf keinem BUJU fehlen darf. Das Abendessen war gut, auch wenn der Käse bereits vergriffen war. Da ich unsere Jugendlichen nicht mehr finden konnte, setzte ich mich spontan zu unseren Teens. Als wir fertig waren entdeckte ich meine Leute mitsamt der drei Teeniemitarbeiter. Einem davon, unserem neuen Jugendreferent, teilte ich unter 4 Augen mit, dass ich irritiert war ihn nicht bei den Teens gesehen zu haben, da er mir genau eine Woche vorher mitgeteilt hatte, dass er sich auf dem BUJU nur wenig um die Jugendlichen und hauptsächlich um die Teens kümmern würde und mit diesen Zeit verbringen würde. Dabei betonte ich mehrmals, dass das kein Vorwurf war, sondern ich lediglich irritiert war.
Dabei sollte ich auch erwähnen, dass meine Belastbarkeitsgrenze zu diesem Zeitpunkt schon fast überschritten war.
Es folgte die zweite Zentralveranstaltung. Irgendwie ging sie an mir vorüber und ich realisierte nicht so ganz was da vorne abging, fühlte mich als würde ich krank werden und war richtig fertig.
Auf dem Weg zu unseren Zelten traf ich einen anderen Jugendleiter in meinem Alter, den ich vom FBK kannte. Wir führen meist nur kurze, aber sehr gute Gespräche. Er fragte mich, wie es mir geht. Ich sagte "schlecht". Er fragte ob er für mich beten dürfe, ich bejahte, wir schlossen die Augen und er betete.
Kurz danach kam unser Jugendreferent auf mich zu, wir müssten reden, er fühlte sich durch unser Gespräch nach dem Essen angegriffen. Blankes Unverständnis meinerseits, versuchte trotzdem geduldig und höflich zuzuhören und die Sache zu regeln. Ganz gelungen ist es mir nicht.
Während des Abendprogramms habe ich mich auf einem Liegestuhl neben dem Seelsorgecafe entspannt und hatte dann ein ganz gutes Gespräch mit einem Freund.
Kurz vor 12 waren wir wieder bei unseren Zeltplätzen um in den 18. Geburtstag von einem unserer Mädchen reinzufeiern. Gegen 0:30 bin ich dann schlafen gegangen.

Der Zweite Tag:
Um 6:30 kam einer unserer Jungs auf die glorreiche Idee den Weckdienst spielen zu müssen und machte sich bei allen sehr beliebt. Später erzählte er mir er hätte sich um 2 Stunden vertan. Eine Stunde später bin ich aufgestanden und wollte eine Dusche auf der anderen Seite des Geländes aufsuchen. Dummerweise bin ohne Socken in meine Lieblingsschuhe geschlüpft, die mir auf dem Weg die Hacken dermaßen blutig gescheuert haben, dass ich mich erstmal verarzten musste. Duschen war ich im übrigen nicht, da diese vollkommen überfüllt waren. Das Frühstück war ganz angenehm. Die darauf folgende Zentralveranstaltung ebenfalls.
Es folgten die Seminare. Ich hatte mich für eine von vier Stadtaktionen angemeldet: Going in the city (Diakonie), Music in the city, praying in the city und E-Fun-gelisation
Als werdender Sozialarbeiter war ich natürlich bei der Diakonie dabei und meldete mich, jene mit Nachschub zu versorgen, die Rosen und Luftballons an Passanten verteilten. Der Job hatte den großen Vorteil alle Aktionen mitzuerleben. Vorher war ich etwas skeptisch gewesen, ob irgendwelche Aktionen nicht hochpeinlich werden, war am Ende aber sehr begeistert. Das war die erste Straßenaktion meines Lebens. Ich habe viel gesehen und erlebt, möchte hier aber nicht alles schildern, da der post hier eh so lang wird (ich bin schon die ganze Zeit am kürzen).
Danach hab ich mit ein paar unserer Jugendlichen zu Abend gegessen und mich mit meinem Cousin zur 4. Zentralveranstaltung getroffen. Die Predigt von unserem Präsens war ziemlich gut und er konnte meine Meinung von ihm noch einmal verbessern.
Am Abend haben wir dann unter anderem den Geburtstag gefeiert. Dank 2 unserer Leute war unser Geburtstagskind die wahrscheinlich bekannteste Teilnehmerin des BUJU und bekam eine Menge Glückwünsche. (Die besagten 2 hatten zahlreiche Zettel mit 2 Fotos und der Aufschrift "X Y wird am 23.5.2010 volljährig! Gottes Segen und alles Gute wünscht die Jugend der FeG Z" an belebten Orten angebracht. [Ich veröffentliche keine Namen auf diesem blog, wer mich kennt, weiß wer gemeint ist])

Der dritte Tag:
Der gestrige Weckdienst war diesmal still (hätte sonst den morgen auch nicht überlebt), wurde aber von irgendwelchen Idioten anderer Gruppen würdig ersetzt. Nach Frühstück und erstem Packen haben wir die letzte Zentralveranstaltung zusammen mit zwei alten Freundinnen aus Bayern verbracht. Danach wurden die restlichen Zelte eingepackt und zum Bus getragen. Als wir los fuhren lagen meine Nerven wieder blank, da 6 unserer Leute er nicht schafften sich vernünftig abzusprechen wer mit welchen Bus bzw. Auto nach Hause fährt und das obwohl 5 davon nebeneinander standen. Auf der Heimreise haben wir einen richtig grottigen Film gesehen (facing the giants), ich hatte einige nette Gespräche, wurde beim schlafen von einem Teenie im Gesicht angemalt und habe die Fröhlichkeit der anderen Teens bei singen genossen.

Das Wetter:
Kein BUJU ohne Regen. Den gab es auch dieses mal am ersten Abend. Sonst war das Wetter richtig spitze.

Meine Highlights:
Für 2 Erlebnisse auf dem BUJU bin ich besonders dankbar. Zum einen für M. der am ersten Abend für mich gebetet hat. Ohne dieses Gebet hätte ich das BUJU wahrscheinlich nicht heil überstanden und ich war danach in der Lage runterzukommen und das BUJU bis zur letzten Zentralveranstaltung zu genießen (mit Ausnahme des Gesprächs mit dem Jugendreferenten, dass ich im Laufe des Abends aber gut verarbeiten konnte). Danke Jesus.
Das zweite Highlight war die Stadtaktion, die ich wohl so schnell nicht vergessen werde.

Fazit:
Es war toll, chaotisch und anstrengend. Ich würde es wieder machen. Ich liebe es mit meinem Leute was zu unternehmen. Sie sind nett, kreativ, witzig, spontan, stressen nicht, wissen sich zu benehmen, ehrlich, selbständig, sehr unterschiedlich, halten zusammen, sind offen für Neue und ich kann bei ihnen sein wie ich bin.
Das BUJU 2010 war sicherlich (wenn überhaupt) nur ein kleiner, aber schöner Meilenstein in meinem Leben.

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