Letzten Donnerstag erschien in der Rheinischen Post dieser Artikel hier.
Ich kenne dieses Gemeinde nicht. Allerdings kommt ein Freund von mir aus dem genannt Bund und ich habe ein sehr gutes Bild von dieser Konfession.
Der Artikel hat mich an etwas erinnert. Wenn es wirklich wichtig wird, wird gebetet.
In meiner Gemeinde oder in meiner Jugend kann ich mir den Mund fusselig reden, ich werde kaum jemanden für regelmäßige Gebetstreffen begeistern können. Doch ich bin mir 100% sicher, dass es in dem Moment in dem es brenzlig wird, keine Diskussionen mehr geben wird. Dann wird man füreinander da sein und man wird nicht mehr darüber reden was gerade getan werden müsste. Man wird es tun.
Und für dieses Wissen bin ich sehr dankbar.
Es beruhigt mich auch ein wenig. In meiner Heimatstadt gibt es eine Menge Probleme. Manche davon sind gar nicht so weit von unserem Gemeindehaus entfernt und spielen dennoch im Gemeindeleben keine Rolle. Doch bin ich mir sicher, dass sobald eins dieser Probleme in Berührung mit Gemeinde kommt und Menschen in der Gemeinde mit ihren Lebensumstände Teil der Gemeinschaft werden, wird die Gemeinde darauf reagieren.
Samstag, 5. Februar 2011
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2 Kommentare:
Falls der Link mal nicht mehr aktuell sein sollte, hier der Artikel:
Grefrath
Mircos Eltern: Der Glaube trägt uns
VON CHRISTIAN HEIDRICH - zuletzt aktualisiert: 03.02.2011 - 07:26
Grefrath (RP) Die Eltern des ermordeten zehnjährigen Mirco aus Grefrath haben sich zum ersten Mal in der Öffentlichkeit geäußert. Einer Mitarbeiterin des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden, dem sie angehören, erzählten sie, wie sie die vergangenen fünf Monate erlebt haben.
Ein frisch gebackener Kuchen stand im Hause von Mircos Familie in den Tagen nach dem Verschwinden des Zehnjährigen immer auf dem Tisch. "Damit auch Gebackenes da ist, wenn der Mirco wieder nach Hause kommt. Das war uns irgendwie sehr wichtig", erzählt Mircos Mutter Sandra Schlitter der Online-Ausgabe von "Geistbewegt", einem Informationsdienst des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden. Einer in Krefeld ansässigen Gemeinde dieses Bundes gehört Mircos Familie an. Der Glaube an Gott sei es gewesen, der sie in den vergangenen fünf Monaten des Zweifelns und Hoffens getragen habe, sagen die Eltern.
Erstmals sprechen sie über die Zeit nach dem 3. September, dem Tag, an dem Mirco spurlos verschwand. In den ersten Tagen, die darauf folgten, wollten die Eltern das Haus gar nicht mehr verlassen. Sie hatten Sorge, einen wichtigen Anruf oder eine Nachricht zu verpassen. Aus Tagen des Wartens wurden Wochen und schließlich Monate.
Info
Gedenkgottesdienst
Am Donnerstag um 18.30 Uhr wird Grefrath in einem öffentlichen, ökumenischen Gottesdienst Abschied von Mirco nehmen. Die Predigt in der Pfarrkirche St. Laurentius wird der Präses des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden, Roman Siewert, halten. Da die Kommune mit großer Anteilnahme rechnet, wird der Gottesdienst zudem live auf eine Leinwand auf dem Marktplatz übertragen.
"Die M-Tage, M für Mirco"
Einen Monat lang traf sich die Familie zuhause jeden Abend mit Freunden zum Gebet. Unterstützt wurde sie von ihrer Gemeinde, der Freien Christengemeinde Krefeld. "Wir beteten zu Gott für Mirco und auch für den Menschen, der sein Verschwinden zu verantworten hat", berichten die Eltern. Später gab es die Gebetsabende in Mircos Elternhaus montags und mittwochs: "Die M-Tage, M für Mirco", sagt Mircos Mutter.
Die Menschen hätten der Familie viel Anteilnahme zukommen lassen, sagt die Mutter. Viele Briefe erreichten Mircos Familie, zudem Anrufe und Mails, unter anderem aus den USA, Afrika und Irland. Zu einem älteren Herren aus einem Seniorenheim, der sehr lieb geschrieben habe, habe sich eine Brieffreundschaft entwickelt. Gott, so sagen die Eltern, habe sie immer wieder getröstet. "Und auch wir durften andere ermutigen. Das hat viele erstaunt, und so hatten wir viele, gute Gespräche über die Hoffnung, die wir durch unseren Glauben an Jesus Christus haben."
"Die hatten Tränen in den Augen",
Selbst hart gesottene Ermittler der Sonderkommission Mirco beeindruckte die Familie. "Die Familie ruht in ihrem Glauben, sie findet darin Trost. Das ist bewundernswert. Die haben sogar uns noch Mut gemacht", sagt Polizei-Sprecher Willy Theveßen. Er erinnert sich an den Nikolaustag, als Sandra Schlitter mit den Kindern Alexander (13), Julia (12) und Judith (9) die Soko in Viersen besuchte. Sie gaben Schoko-Nikoläuse für die Ermittler ab. Von den Kindern gebastelte Tannenbäume seien auf den Tellern gewesen. "Da sind einige Kollegen rausgegangen, die hatten Tränen in den Augen", sagt Theveßen.
Zum Jahreswechsel schrieben die Eltern eine Postkarte an die Soko. Polizei-Sprecher Willy Theveßen erinnert sich: Auf dem Farbfoto sei ein aus Steinen gestapelter Turm zu sehen gewesen, der auf einem Stück Treibholz am Strand stand, und der Spruch: "Damit das Mögliche entsteht, müssen wir immer wieder das Unmögliche wagen." Die Familie schrieb dazu an die Soko: "Wir wünschen Euch viel Erfolg und Ausdauer, Gottes Segen und Gelingen für das Jahr 2011. Danke, dass auch Ihr immer wieder das Unmögliche wagt, um unseren Mirco zu finden. Seid gegrüßt und ermutigt, in Gedanken sind wir bei Ihnen."
Fassung und Erleichterung
Für die Arbeit der Polizei findet die Familie nur lobende Worte. "Die Soko Mirco hat sich so intensiv um Aufklärung bemüht, dass wir oftmals nur staunen konnten." Auch der Präses des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden, Roman Siewert, ein Vertrauter der Familie, der heute Abend in Grefrath im Gedenkgottesdienst für Mirco die Predigt halten wird, sagt, die Betreuung der Eltern durch die Polizei sei die gesamte Zeit über "hervorragend" gewesen. Die Eltern konnten rund um die Uhr Soko-Chef Ingo Thiel erreichen, ebenso seinen Stellvertreter Mario Eckartz sowie die Opferschützer, die sie betreuten.
Als die Familie am 26. Januar endlich erfuhr, dass Mirco tot und sein Mörder gefasst sei, habe sie mit Fassung und Erleichterung reagiert, heißt es im Beitrag der Kirchenzeitung. Den Täter nennen die Eltern darin "einen belasteten Menschen, der nicht wusste, wohin mit seiner Last".
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