Montag, 16. November 2009

Der Kern der Sache

Wenn ich mit meinen Brüdern und Schwestern über unsere Gemeinde rede stelle ich immer wieder fest wie man einzelne Punkte herrausgreift und diese kritisiert.
Der eigentliche Kern der Sache wird aber übersehen. Wenn man den Kern ändern würde, würden sich die ganzen kleinen Teilchen drumherum automatisch mitverändern.

Die Frage ist nun: Was ist der Kern? Was ist der entscheidene Punkt der verändert werden muss?

Nun der Kern der Gemeinde sollte Gott sein. Um Ihn sollte sich alles drehen. Das es nicht Ziel sein kann, Gott nach unseren Wünschen zu verändern ist klar.

Es ist also dringenst notwendig, dass wir uns auf Gott neu ausrichten. Etwas das hoffentlich im Rahmen des "Jahr der Stille" geschieht.

Was ist Gott am Wichtigsten? Jesus antwortet auf die Frage nach dem wichtigsten Gebot: "Liebe den Herrn, deinen Gott, ..."
Gott ist die Beziehung, die Verbundenheit zwischen mir und Ihm am wichtigsten. Dafür ist Jesus schließlich auf diese Erde gekommen. Und wenn wir den Heiligen Geist haben und uns von Ihm leiten lassen werden wir mit der Zeit immer weniger finden was uns an der Gemeinde stört. (Weil Gott dann nach und nach alles ordnen wird.)

Und was machen wir? Wir stöhnen und jammern was alles falsch läuft. Wir reden, diskutieren, analysieren, versuchen Ursachen für Stimmungsbilder zu finden und entwickeln Ideen und Konzepte um alles besser zu machen. Wir nehmen die ganzen vielen kleinen Teilchen und versuchen sie gerade zu richten.
- Ist ja alles ganz nett nur leider vollkommen sinnlos. -

Kommt auch nur ein Mensch auf die Idee mit all dem zu Gott zu kommen???

Mir wurde gesagt, dass vor ca. 20 Jahren es in unserer Gemeinde praktisch keine junge Generation gab. Deshalb hat man Gott um junge Menschen gebeten und Gott hat geantwortet. Ich weiß von keiner Gemeinde in unserer Stadt die mehr Kinder, Teens und Jugendliche hat als wir. Die Gemeinde hat lediglich ihr Anliegen gemeinsam vor Gott gebracht.
Wie wir sehen haben wir viel daraus gelernt und tun das heute immer noch. Denn wir wissen ja, wer nicht bittet dem wir auch nicht gegeben.

Ein ganz lieber Bruder von mir möchte Anbetungsabende bei uns einführen. Seit ein paar Wochen nerve ich ihn, dass er die nächsten Schritte unternehmen soll, um seinen Wunsch an den Start zu bringen. Dann habe ich aufgehört ihn zu nerven, stattdessen haben wir auf der Gebetsnacht dafür gebetet Gott möge alles wegräumen was meinen Freund stört seine Abende umzusetzten. Nur einen Abend später erzählt mein Freund mir begeistert, dass er den nächsten Schritt getan hat.

Sorry, dass ich so nervig war, aber ich glaub ich habs jetzt gerafft.


Unsere Beziehung zu Gott ist das entscheidene. Unsere Beziehung zu Gott wird sich auf alles andere auswirken. Ohne diese Beziehung können wir nur einem Traum nachjagen, denn wir niemals erreichen werden.

Wie fangen wir an? Gott hat längst seinen Teil getan. Womit sind wir nun an der Reihe? Eigentlich sollte das vollkommen klar sein. Wir müssen das annehmen. Wir müssen Gott um Vergebung für unsere Sünden bitten.
Leider habe ich immer wieder den Eindruck, dass wir genau das immer wieder beiseitefallen lassen.
Seine Sünden immer und immer wieder vor Gott zu bringen zieht sich durch die ganze Bibel. Nicht nur das. Im NT wird es auch immer als ersten Schritt betrachtet (siehe Johannes d. Täufer bzw. Pfingsten). Uns muss klar werden, dass Sündenvergebung eine Art Startlinie ist. Wir können alles tun von dem wir glauben, dass ein Christ es tun muss, wenn wir nicht vorher bei den Startlinie waren sind wir nicht auf dem richtigen Weg. Und jedes mal wenn wir den Weg verlassen haben, werden wir wieder über diese Linie gehen müssen.

Da der Frust bei einigen in unserer Gemeinde mittlerweile ganz schon angewachsen ist, werden Predigten in denen irgendeine Handlung gefordert wird oft begrüßt. Es ist einfach der Wunsch da, dass endlich mal was passiert. Subjektiv sehr verständlich. Inzwischen stören mich aber 2 Dinge gewaltig: 1. Wir verlassen uns auf unsere Klugheit was gerade dran ist und versuche genau diese Punkt anzugehen. Das es dabei einen Gott gibt scheint plötzlich vergessen. Wir bringen unsere Anliegen nicht vor Ihn. Wir machen irgendwas und hoffen das Er seinen Segen dazu gibt. Fertig. Daher plädiere ich immer mehr dafür einzelne Vorgänge immer im Gebet zu begleiten. Die entscheidenen Entwicklungen werden eh nur funktionieren wenn wir Gott darum bitten den Weg frei zu machen. 2. Wir versuchen alles aus eigenen Kraft zu machen. Die letzte (m.M. nach katastrophale) Predigt habe ich wie folgt verstanden: Das Thema war „Aus dem Geist Gottes leben“, dabei hat die Predigerin sich angeguckt wie den so ein Leben aussieht und verschiedene Aspekte herausgegriffen (z.B. bedingungslose Liebe) und dazu aufgerufen das umzusetzten.
An diesem Ansatz krepiert gerade unsere Gemeinde. Wir jagen dem Traum eines perfekten christlichen Lebens nach und nennen das dann Geisterfülltes Leben, anstatt zu erklären wie man diesen Geist bekommt. Denn wenn man ihn hat und regelmäßig wegräumt was ihn stört, wird er uns verändern und zu uns reden. Dann ist das geistliche Leben nichts mehr was wir anstreben, sondern etwas, dass wir vollkommen automatisch leben.
Ich schätze aufgrund der zahlreichen Überlasteten sind die Du-erreichst-die-Erwartungen-zwar-nicht,-aber-Gott-hat-dich-trotzdem-lieb-Predigten auch so beliebt.(Die aufgrund ihrer fehlenden Umsatzmöglichkeiten anderen wiederrum tierisch auf den Keks gehen.)


Wir sollten auch berücksichtigen, dass Gott in erster Linie an uns und nicht an unserem Dienst für Ihn interessiert ist.
Und ein Leben mit Ihm ist das spannenste, tollste und erfüllenste was mir je passiert ist.

Mir ist nur noch nicht ganz klar wie ich das weiterkommunizieren kann...

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